Eine kleine Villa am Park

Begonnen von Xandera, 16. Dezember 2013, 19:17:44

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Ranthoron

Er legte Jer'iel kurz die Hand auf die Schulter, dann nahm er Platz und ein Lächeln umspielte seine Lippen.

"Mein lieber Jer'iel, ein Wesenszug von Bediensteten ist ihre Neugier." Er hielt die Tasse SolXandera hin.

"Der Falsche weg ist, es ihnen austreiben zu wollen. Dann werden sie nämlich bestechlich. Es hinnehmen, wie es die meisten machen, können wir uns auch nicht leisten."

Jetzt blickte er das Mädchen direkt an. "Also bleibt nur, Dich einzubinden - auch wenn es für Dich dadurch gefährlicher wird." Das Lächeln war verschwunden. "Aber wer weiß? Du siehst so aus, als wäre Deine Abenteuerlust auf ihrem Höhepunkt." Er zwinkerte ihr zu. "Oder?"

Xandera

" Ranthoron, sie ist keine Bedienstete. Die Kleine ist freiwillig hier. "
sagte Xandera leise aber bestimmt, während sie Ranthoron und sich Tee einschenkte.

Jer'iel schenkte sich noch Kaffee ein und nahm sich eine von den Pralinen, die im Ganzen im Mund verschwand.

" Sie ist auch so schon in Gefahr. Dieses Haus hier ist eins von insgesamt fünf, Verstecke wenn man es so nennen mag. "
Xandera zog das Mädchen zu sich heran, das stumm protestierte.
" Scccht Kleines.  Du musst keine Angst haben. " 

Jer'iel blickte lange zu Ranthoron.
" Die Kleine ist aus einem der hochherrschaftlichen Häusern, alte Familie.  Weißt du, was man dort tut, um zu verhindern, das Bedienstete gegen Gold reden.... ? "

Ranthoron

"Nun, ich habe entsprechendes gehört. Kann sie Lesen und Schreiben?"

Er nahm einen Schluck Tee.

"Und wenn sie einen anderen Unterschlupf braucht: da ich es gewohnt bin, mich selbst zu bekochen, ist die Unterkunft für mein Küchenpersonal verwaist..."

Er griff ebenfalls zu den Pralinen, biß aber nur die Hälfte ab.

"Und ich nehme an, daß Ihr Tarnnamen nutzt - nur für alle Fälle..."

Die andere Hälfte der Praline verschwand in seinem Mund. Er zog eine weitere Goldbeere aus seinem Gepäck und rollte sie dem armen Geschöpf zu.

Xandera

Die Kleine nickte zögerlich und betrachtete die Goldbeere, die vor ihr lag.
Xandera drückte die Hand der Kleinen.

" Ranthoron, sie wird hier nicht weggehen.  Sie hat sich erst an mich gewöhnt und Vertrauen gefasst. "

Die Kleine griff schüchtern nach einem Keks und begann an ihm zu knabbern.

Jer'iel seufzte leise.

" Tarnnamen.. ja.  In manchen Ecken Elterans wären unsere Namen zu gefährlich, sie zu nennen. Ecken, in denen ich aufgewachsen bin und für die man morden würde. "

Xandera sah in Ranthorons Richtung.

" Darum auch diese scheinbar verlassenen Häuser, sie sind eine gute Tarnung. Nicht perfekt, aber dennoch sehr gut.  Es gibt noch weitere Ecken, in denen wir Unterschlupf haben.  Mein Bruder hat mich darauf gebracht, ich selbst hätte dort nie Zuflucht gesucht. "

Xandera rührte nachdenklich in ihrem Tee und griff selbst nach einer Praline, während Jer'iel das Gespräch fortsetzte.

" Die Kleine, wir haben sie Kurel getauft. Meine Schwester ist Eisblume. Ich bin Joruga.  An diese Tarnnamen gerichteten Briefe finden den Weg zu uns. Detailliert darf ich das nicht erklären,  meine Schwester würde mir den Kopf abreißen. "

Ranthoron

Er hob abwehrend die Hände: "Es war auch nur ein Angebot - das bestehen bleibt."

Er biß in eine Goldbeere und zeigte sie vor. "Solltet Ihr mich erwähnen müssen, wäre es mir eine Ehre, als 'Goldbeere' aufzutauchen."

Er holte einen Schlüssel hervor und legte ihn auf den Tisch: "Ein Ersatzschlüssel, den ich Dir schon längst geben wollte, Eisblume. Die Tür ist bekannt, aber die wenigsten wissen, daß man sie von außen öffnen kann - das Schloß liegt etwas versteckt auf Kniehöhe und ist durch Magie nur vor Blicken geschützt, den Schlüssel könnt Ihr also kopieren."

Er aß die Goldbeere vollständig auf und stand auf. "Ich werde jetzt gehen, hoffe aber, wieder von Euch zu hören. Vieles interessantes blieb heute ungesagt, aber ich will Euch nicht gefährden, indem ich hier zu lange bleibe."

Xandera

" Ranthoron, das hier ist ein sicheres Haus.  Mein Bruder und ich haben sehr viel darauf verwandt, um es mit einer Art Frühwarnsystem auszustatten. Hier schleicht sich nichtmal eine Ratte ein, ohne von uns entdeckt zu werden. "

Xandera griff nach dem Schlüssel und drehte ihn nachdenklich in den Händen.

" Ich werde eine Kopie davon machen und sie Kurel geben, in erster Linie werden wir zwei im Notfall darauf zurück greifen. Mein Bruder,  Joruga,  hat seine eigenen Notfallverstecke. "

Kurel griff nach der Goldbeere, schnappte  sich Xanderas Hand und zog sie mit nach draußen.
Jer'iel erhob sich ebenfalls und ging auf Ranthoron zu.

" Dann willkommen an Bord, Goldbeere. Ich möchte dich nicht aufhalten, doch eines noch. bevor du gehst.  "
Jer'iel senkte die Stimme zu einem Raunen.
" Meine Schwester mag dich... Sehr. Sie hat dich ins Herz geschlossen.  Mein kleines Schwesterchen beschützt niemanden, der ihr nicht am Herzen liegt.  "

Jer'iel reichte ihm die Hand.
" Meine Schwester würde es selbst nie zugeben, darum hat sie auch mit Kurel den Raum verlassen.  Goldbeere, mag der Segen dieses Hauses auf dir ruhen und dich schützen. "

Ranthoron

"Danke, Joruga. Ich hätte die Kopie auch nicht für irgendwen angefertigt."

Er nahm den Stab aus dem Ständer.

"Mögen die Götter Euch und euren Taten gewogen sein." Ein Seufzer. "Und es wäre schön, eines Tages mehr zu erfahren. Aber das muß wohl auf sicherere Zeiten verschoben werden, bis dahin muß ich Euch blind vertrauen."

Xandera

" Auch diese Zeiten werden anbrechen Goldbeere. Sichere und ruhige Zeiten. "

Joruga drückte seine Hand zum Abschied.

" Dann werdet ihr mehr erfahren. "

Ranthoron

Er lies eine kleine Phiole in seine Hand gleiten und öffnete sie.

"Bis dahin!" toastete er und leerte sie in einem Zug. Bevor er unsichtbar wurde, sah man, wie sich sein Mund angeekelt verzog.

Leise folgte er dem Weg zum bekannten Eingang.

Ranthoron

Sicher Zuhause angekommen schickte er sein Irrlicht mit einer kurzen Notiz an Selaya und begab sich zur Bibliothek.
Telan hatte sicher auch zu seinen neuen Fragen ein paar passende Bücher...