Sie hatte ihn lange gehört bevor Joruga ihn sehen konnte.
Sein Geruch, sein hechelnder Atem.
Die Versuchung, ihm nachzugehen.
Der Beinahe - Zusammenstoß.
Stattdessen gab sie Joruga ein verstecktes Zeichen, der sich daraufhin von ihr löste, eine Verbeugung andeutete und einen der anderen Wege durch den Park nahm.
Eisblume blieb einige Augenblicke stehen, die Augen geschlossen und die Umgebung durchforstend mit ihren Sinnen.
Joruga dachte, seine Schwester würde ihm einen der Spitzel ihrer Familie zeigen, stattdessen blieb sie kurz stehen und schien zu lauschen.
Sie setzte sich in Bewegung, langsam und unauffällig, hinter jenem her, der beinahe mit ihnen zusammengestoßen wäre.
Eingreifen konnte er nicht, so musste Joruga seinen Weg fortsetzen und den langen Bogen des Weges zu Ende gehen.
Leicht fassungslos sah er mit an, wie Eisblume dem Fremden folgte und ihn einholte.
Zusehen zu müssen, wie sie ihn scheinbar streifte und ansprach.... er hätte alles Gold Elterans gegeben, um lauschen zu können !
Verdammt...
Eisblume war dem "Fremden" gefolgt, um ihm dann beim Überholen wie zufällig zu streifen.
" Hallo Ranthoron... "
Mehr ein Flüstern, nicht laut gesprochen.
" Verhalte dich so, als würden wir uns nicht kennen... "
Wie zufällig ließ Eisblume ein Taschentuch fallen, zerknüllt. Darin auf diese Art versteckt ein Zettel mit einem kurzen Satz.
Die kleine Villa am Parkrand mit dem roten Tor, S.
Als wäre nichts gewesen spazierte sie weiter, doch sie ging dieses Risiko ein. Ein großes Risiko.
Joruga war verärgert, das spürte sie.
Trotz allem spazierte sie weiter.
Ewig konnte man den Dingen und Menschen nicht ausweichen.