Ein neues Heim

Begonnen von Camenia, 10. Juli 2007, 22:28:44

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Camenia

,,Elteran ! Also endlich am Ziel, wurde aber auch langsam Zeit." Camenia war nach all den Tagen komplett erschöpft, doch jetzt so kurz vor dem Ende ihrer Reise beschleunigte sie ihre Schritte noch einmal. Die junge Menschenfrau wollte noch vor Einbruch der Nacht in der Stadt sein und eine Bleibe finden, eine trockene Bleibe. Etwas unbehaglich dachte sie an die paar Goldmünzen in ihrem Beutel die für die ersten Tage in ihrer neuen Heimat wohl reichen sollten. Für Unterkunft und Essen war sicherlich genug vorhanden, allerdings waren magische Zutaten und Gegenstände teuer. Wie dem auch sei, irgendwie würde ihr Gold schon reichen um sich zurechtzufinden.
*Hätte ich jetzt ein paar Dinge aus unserem alten Anwesen wäre wohl alles einfacher.*
Der Gedanke an ihr altes Heim machte sie traurig. Noch vor kurzem hatte sie so vieles gehabt und nun hatte sie gar nichts mehr ausser ein wenig Gewand, das sie hastig zusammengepackt hatte. Wieder einmal schwor sie Rache zu nehmen an diesem Ungeziefer von Goblins, die ihre Eltern getötet und ihr Heim in Schutt und Asche gelegt hatten. Ihre Eltern hatten sie gerade noch rechtzeitig weggeschickt, so dass sie entkommen konnte.
Wie immer brachte ihr Zorn ihr absolut gar nichts ein, er machte auch ihre Eltern nicht wieder lebendig. Hier war sie nun, sie war zwar am Leben fühlte sich aber scheußlich. Ihr war kalt und ihre Kleider waren immer noch nicht komplett trocken, denn vor kurzem hatte es geregnet und im offenen Gelände hatte sie nicht schnell genug einen Unterschlupf finden können. Ihre schwarzen langen Haare klebten vielmehr in ihrem Gesicht, als dass sie es einrahmten und ihre schlanke Figur erinnerte eher an ein unterernährtes Kind als an eine junge Frau.
In düstere Gedanken versunken, bemerkte Camenia kaum, wie sie die Stadttore erreichte. Fast wäre sie in eine der beiden Wachen gelaufen. Erschrocken und ein wenig beschämt sah sie zuerst zu Boden bevor sie sich wieder an die Wachen wandte.

,,Im Auftrag des Königs lassen wir hier nur noch wagemutige Abenteurer und Abenteurerinnen in unsere Stadt. Die Zeiten sind momentan dunkel, und unsere Lager sind fast leer.
Stell dich uns vor Neuling, wir werden entscheiden, ob du eintreten darfst."


*Reiß dich zusammen Cam* dachte sich Camenia noch bevor sie etwas zaghaft zu einer Antwort ansetzte.

,,Ich heisse Camenia Harwood und komme aus Duyckinck." Als die Wache sie fragend ansah, erläuterte sie ein wenig. ,,Duyckinck das ist ein Dorf .. erm .. war ein Dorf ungefähr vier Tagesmärsche von hier."
Als der Wachmann daraufhin kurz überlegte und dann nickte fuhr sie fort.

,,Eine Bande Goblins hat mein Dorf überfallen. Sie waren nicht sonderlich stark, aber in unsrem Dorf lebten nicht viele Leute und die meisten davon waren einfache Bauern die nicht wirklich mit Waffen umzugehen wussten. Es waren einfach zu viele. Mutter hat mich weggeschickt. Wahrscheinlich haben die Truppen des Königs die Goblinbande schon längst gefunden und gestellt aber das nützt meiner Familie leider nichts mehr." Camenia starrte wieder zu Boden. Sie wollte nicht, dass man ihre Tränen sah. Stillschweigend wartete sie auf eine Antwort.

Camenia

Die Wache nahm ihre Daten auf und leitete sie an die zuständigen Leute weiter, oder zumindest sagte sie, sie würde das machen. Wie lange das ganze dauern würde, wusste Camenia allerdings nicht und so schlenderte sie inzwischen beim Stadttor umher und sah sich alles etwas genauer an, gespannt wer sich hier aller so blicken lassen würde.

Lamont

#2
Nachdem er bei seinem ersten Tag in der Stadt keine Bleibe finden konnte und auch sonst nichts angenehmes geschehen war schlendert Lamont etwas durch die Gegend. In seiner Tasche war immernoch nicht mehr als sein Dolch und die paar Kupfermünzen die er letzte Nacht in der Taverne ergattern konnte. Sein Magen machte sich auch langsam bemerkbar. Er kam auch wieder am Stadttor vorbei und beschloss mal vor die Tore der Stadt zu schauen. Vielleicht könnte er ja im Wald etwas essbares auftreiben.
Er passierte das Tor und nickte den Wachen zu, an denen er gestern erst vorbeigekommen war. Sie schienen sich gerade zu beraten.
Draußen sah er dann eine junge Frau, er entschloss sich, sie anzusprechen. Außerdem fand er sie hübsch, was nur noch ein Grund mehr war.


Na, lassen sie dich nicht rein? Kann gar nicht verstehen warum, in der Stadt sind die merkwürdigsten Typen unterwegs, da können sie ruhig eine Frau wie dich reinlassen. Zumal du ein normaler Mensch bist. Du bist doch ein Mensch oder?

Camenia

#3
Camenia zuckte ein wenig zusammen als ein junger Mann sie plötzlich anredete. Sie hatte gerade Richtung Wald gestarrt und drehte sich nun langsam um.

"Ja ich bin ein Mensch. Ich weiss auch nicht genau, was sie besprechen oder wer entscheidet ob ich nun eingelassen werde oder nicht. Ich kann wohl nichts anderes machen als hier zu warten, oder falls es noch länger dauert mir irgendwo ein Nachtlager im Wald zu suchen."

Die Vorstellung im Wald zu übernachten war ihr sichtlich unbehaglich, ihr Blick eilte wieder zum Wald und sie wunderte sich, was da drin wohl alles umherirrte. Mit einem Kopfschütteln wandte sie schliesslich den Blick ab und schaute sich den fremden Mann zum erstenmal genauer an. Er schien noch recht jung, vielleicht ein wenig älter als sie selbst. Seiner Kleidung nach zu urteilen war er nicht sonderlich wohlhabend, um nicht zu sagen dass er eher wie ein Bettler aussah. Bis vor kurzem hätte Camenia das noch abgeschreckt, doch der Umstand, dass sie selbst nicht viel besaß ließ sie die ganze Situation anders sehen, schliesslich kannte sie den Fremden ja gar nicht. Sein Gesicht machte jedenfalls einen freundlichen Eindruck, nicht das eines höflichen netten Herren, aber geprägt vom Charme eines Herumtreibers der vielleicht ab und an mit dem Gesetz haderte, aber ansich ein ganz netter Kerl war.

Als Camenia bemerkte, dass sie den Fremden anstarrte musste sie lächeln. "Ich bin Camenia, oder Cam .. " Erwartungsvoll sah sie den jungen Mann an. "Und ihr seid ?"

Lamont

Lamont musterte Camenia von oben bis unten. Er bemerkte für einen Augenblick gar nicht das sie auf eine Antwort von ihm wartete.

...Lamont...Ich bin Lamont!

Er lächelte sie kurz an.

Wenn du keinen ordentlich gefüllten Geldbeutel hast wirst du in der Stadt auch kaum eine Unterkunft finden. Fremden gegenüber ist man dort nicht sehr zuvorkommend. Kein Wunder bei den wunderlichen Gestalten die sich dort rumtreiben. Ich selber bin auch erst gestern hier angekommen und habe die Nacht in einer Taverne verbracht. Zwar kein Platz zum schlafen aber immerhin vorm Regen geschützt.

Wie lang die 2 noch beraten kann ich dir nicht sagen, aber sie sind sehr streng was den Einlass in die Stadt betrifft. Haben wohl Angst vor Gesindel. Aber...egal. Vielleicht kannst du mit mir zusammen passieren.

Lamont blickt zu den Wachen

Camenia

"Ich weiss nicht so recht ob das eine gute Idee ist. Hier draussen bleiben ist natürlich nicht so toll. Wie ist es so da drinnen ? Ich war noch nie in einer Stadt, irgendwie allein da drinnen herumlaufen ist sicher nicht toll. Zeigst du mir alles ?"

Kurz schien sie zu überlegen, dachte sich, dass Lamont wohl kaum mehr von der Stadt wusste als sie selbst, aber immerhin war es ihr lieber mit jemandem die Stadt zu erkunden der wenig wusste, als sich ganz allein auf die Suche zu machen. Sie würde es zwar nie offen eingestehen, aber ihr ganzes Leben lang war sie von ihren Eltern behütet worden. Jetzt so plötzlich ganz auf sich allein gestellt zu sein machte ihr mehr als nur ein wenig Angst.

"Du hast doch nichts vor oder ? Ich meine, bist du gerade beschäftigt ? Dann sollte ich dich vielleicht in Ruhe lassen."

*Sag jetzt bitte nicht, dass du keine Zeit hast* dachte sie sich im Stillen, *Ich will hier nicht ganz allein sein.*

Lamont

Lamont war sichtlich überrascht über die direkte und offene Art von Camenia. Schließlich kannten sie sich erst wenige Minuten. So etwas ist er nicht gewöhnt. Und auch sonst stößt er bei der Damenwelt eher auf Ablehnung was zweifelsfrei an seiner Finanzlage liegt. Zumindest ist sein Ego davon überzeugt.

Lamont packt Camenias linke Hand und zieht sie mit


Komm mit, wir gehen einfach durch. Die zwei da merken eh nichts.

Auf dem Weg sagt er
Ich kenn mich hier zwar auch nicht aus, aber den Stadtpark gleich hinter dem Tor mußt du gesehen haben. Der ist wunderschön.
Ach ja, versuch gelassen zu wirken, damit wir nicht auffallen.

Camenia

#7
*Ob das wohl zu viel des Guten war* dachte sich Camenia, sagte aber nichts. Über ihr Gesicht huschte ein leichtes Lächeln als Lamont sie bei der Hand nahm und sie zusammen Richtung Stadttor marschierten.

Sie wusste nicht recht ob das alles gutgehen würde und als sie näher kamen lehnte sie sich ein wenig gegen Lamont, einerseits um ihre Nervosität zu verbergen und andererseits um ihr Gesicht ein wenig zu verstecken.
Wenigstens war sie nicht allein, das machte alles ein wenig leichter. Camenia musterte Lamont während sie gingen eingehend und überlegte wie er wohl so war.


*Ob er immer allein gelebt hat ? Freundin hat er wohl keine, zumindest scheint er es nicht gewohnt zu sein, sanft mit jemandem umzugehen.*

Camenia war es nicht gewohnt, dass man sie so unsanft einfach packte und hinter sich herzog, doch bei Lamont schien es nicht so als hätte er ihr absichtlich wehgetan. Sie verschob den Gedanken und musterte ihn weiter, ein Gedanke jagte den nächsten.

*Was ist wohl wenn er garnicht so freundlich ist wie er scheint und ich mich in ihm täusche ?*

Ein wenig geängstigt verwarf sie auch diese Idee sofort wieder.

*Ob wohl hinter dem rauen Äusseren ein weicher Kern steckt ?*

Sie wunderte sich wie Lamonts zärtliche Seite wohl aussah und bevor sie ihrer Phantasie Einhalt gebieten konnte, wurde sie auch schon rot im Gesicht. Sie versuchte ernst dreinzuschauen um möglichst unauffällig an den Wachen vorbeizukommen, doch alles was sie zustande brachte war ein unterdrücktes Grinsen.
Sie war doch glatt drauf und dran sich in einen ihr völlig fremden Mann zu verknallen. Zugegeben, er war recht attraktiv .. und seinen Charme konnte sie auch nicht leugnen. Genauso bewusst war ihr aber, dass sie absolut gar nichts über Lamont wusste.


Mit einem leisen Seufzer wandte sie den Blick ab und versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Genausogut hätte sie versuchen können durch eine stabile Steinmauer zu spazieren. Als sie einsah, dass es zwecklos war richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf andere Dinge und versuchte ihre Blicke mit denen sie Lamont musterte auf ein Mindestmaß zu beschränken.

*Hoffentlich denkt er sich nichts dabei, dass ich ihn andauernd anstarre.*

"Sag mal Lamont, was hat dich eigentlich hierhergeführt ?"

Lamont

#8
Lamont ist meistens etwas zögerlich, ein wenig Zurückhaltung und Überlegung ist für ihn lebenswichtig, will er nicht erwischt werden. Jetzt jedoch ist er spontan und ohne mit der Wimper zu zucken nimmt er es in kauf Ärger zu bekommen. Kein Zweifel, es lag an der weiblichen Begleitung. Aber er versuchte sich so wenig Gedanken wie möglich zu machen. Er ist bemüht Bekanntschaften zu machen, Freunde können nie schaden. Und für sie ist er sicher auch nur Mittel zum Zweck. Es konnte nicht anders sein. Tief in seinem Inneren begehrt er Nähe, doch für derlei Gefühlsduselei war jetzt nicht die Zeit.

Und schon hatten beide das Tor passiert. Er hatte gar nicht weiter auf die Wachen geachtet. Er beschäftigte sich nur mit Camenia. Warum drückt sie sich so an ihn? Egal! Und plötzlich sagte sie wieder etwas. Lamont wird etwas nervös. Bloß keinen Mist erzählen denkt er sich noch bevor er antwortet.


Ich bin schon einige Jahre unterwegs. Die Orks haben meine Heimat zerstört, zu Anfang war ich mit Freunden unterwegs aber...naja, jetzt bin ich allein.
Viel wichtiger ist doch, was treibt eine hübsche junge Dame dazu in diesen Zeiten alleine durch das Land zu ziehen?


Weiter gehts im Stadtgarten! Dort ein neues Thema machen! ;)


Kiriru

"Fräulein Harwood, sie haben gerade die Erlaubnis bekommen die Stadt zu betreten.", sagte die linke Wache während sie noch einige Unterlagen studierte. Sein Kollege war gerade in die Pause gegangen und sobald die Wachablösung kam würde er seinem Freund folgen. "Hier sind die...", sagte die Wache während sie den Blick von den Unterlagen hob, "...Papiere." Sehr erstaunt starrte sie eine lange Zeit in die Leere. Als sie die Situation begriffen hatte dachte sie: "Man ist das peinlich. Ich hoffe das hat keiner Gesehen, sonst bin ich wieder einmal das Gespött der ganzen Einheit. Hoffen wir mal, das Mädchen ist nicht unerlaubt in die Stadt gegangen. Ich halte hier einfach ihre Papiere bereit in der Hoffnung, dass sie aus dem Wald kommt und sie holt. Wenn sie nicht kommt, dann vertusche ich den Vorfall einfach... Weitere Pläne in Gedanken schmiedend begab sich der Wachmann an seinen Platz zurück und wartete auf seine Wachablösung.