Nightmare, tödlicher Schatten

Begonnen von Assassine, 22. Juni 2007, 22:11:49

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Assassine

Nightmare trat aus dem Schatten heraus auf die Stadt zu. Nach einer langen Reise war er hier angekommen, an einem Ort, an dem ihn keiner zu kennen schien. Er schlich nicht, trotzdem machten seine Schritte jedoch keinerlei Geräusche. Der Assassine elfischer Herkunft hatte lange suchen müssen bis er eine Gegend fand in der er unbekannt war. Zwar lebten selbst hier Elfen, doch sie waren von anderer Herkunft und kannten weder ihn noch sein Volk. Sein Volk lebte tief im Herzen von Darkthorn Forest, einem Wald weit weg von dieser Gegend, in den sich nie jemand verirrte der noch bei Sinnen war. Die armen Irren die es doch taten machten schon lange bevor sie die Elfen erreichten unliebsame Bekanntschaft mit den Monstern, die diesen Wald bevölkerten. Auch wenn in seinem Volk prizipiell sowieso jeder auf sich allein gestellt war, war eine Familie doch aneinander gebunden, denn jemand der Dummheiten begang schadete damit nicht nur seinem Ruf sondern dem der ganzen Familie. Nightmare hatte keine Familie auf deren Ruf er hätte achten müssen und sein eigener war ihm egal. Sein Vater starb bei einem Auftrag und er nahm seinen Platz ein und seine Mutter starb bereits bei seiner Geburt. Schon von diesem Tage an war klar dass er von der sowieso autonomen Gesellschaft der Elfen noch mehr würde abgesondert werden. Sein Vater gehörte der Gilde der Assassinen an und er würde es auch einmal tun. An seiner Geburt hatte es geregnet, doch nicht normalen Regen, sondern dicke, kochend heisse Tropfen. Kinder, die an solchen Tagen, an denen, wie es die Elfen nannten, die Sonne weinte, geboren wurden, galten im Volk der Elfen als unheimlich und unnahbar und da zudem während seiner Geburt seine Mutter starb gab man ihm den Namen Nightmare.  Auf der Suche nach einem Ort an den sein zweilhafter Ruf ihm noch nicht vorausgeeilt war hatte er die Führung der Assassinengilde, die schon seit Jahrhunderten seiner Familie vorbehalten war, abgegeben und war ausgezogen. Gemäß elfischem Recht gab er damit auch den Besitz seiner Familie auf, doch das störte ihn nicht weiter, da er ja sowieso fortging. Das einzige was er mitnahm waren seine Waffen, was sowieso das wertvollste am Besitz seiner Familie war. Es waren ein Katana, ein Jitte, zwei Dolche und ein Bogen mit einem Köcher voll Pfeile. An sich waren es gewöhnliche Waffen, doch sie alle waren aus Silberstahl geschmiedet, dem Stolz seines Volkes. Wie man diese sehr schwer herzustellende und noch schwerer zu schmiedende Legierung erzeugte war einzig und allein seinem Volk bekannt und es wäre wohl dafür berühmt, wenn es nicht auf Todesstrafe verboten wäre etwas über dieses Metall nach aussen dringen zu lassen. Der matte Silberstahl war eines der härtesten existen Materialien und gleichzeitig sehr leicht, sodass er schnell und tödlich zu führen war. Einzig an dem Jitte war noch etwas besonderes. In ihn waren Dunkelkristallsplitter eingearbeitet. Die Darkthorn-Assassinen nutzten die ihnen vorbehaltene mysteriöse Macht der Kanjis, mystischer Symbole utnerschiedlicher Bedeutungen, die, von der richtigen Person gezeichnet, mächtige Kräfte entfalten konnten. Sie konnten auch ohne den Jitte genutzt werden, doch die Splitter in ihm verstärkten ihre Kraft. Viele der Darkthorn-Elfen konnten einige niedere Kanjis, wie zum Beispiel das Kanji für "Bote", mit dem sich schnell und effektiv Nachrichten überbringen ließen, nutzen, doch die höhere Kanji-Magie war der Assassinengilde und ihm als deren ehemaligem Führer vorbehalten, nicht etwa weil die Kanjis schwer zu nutzen waren, sondern weil sie sehr genau gezeichnet werden mussten und ein umfassendes Wissen über die Kanji-Magie vorraussetzten, denn die höheren Kanji-Zauber bestanden aus den gleichen Grundkanjis wie die niedrigen, hier allerdings mussten sie in einer bestimmten Weise kombiniert werden und Fehler konnten schreckliche Folgen haben. Nightmare hielt seine Kenntnis der Kanji-Magie möglichst geheim und setzte sie nur als letzten Ausweg ein, denn solange niemand von dieser Magie wusste hatte er immer einen letzten Ausweg. Er hatte mittlerweile das Tor der Stadt erreicht und bat die Wächter um Einlass.

Kiriru

"Zeige dich Fremder und nenne uns deinen Begehr in unserer schönen Stadt!", forderte die rechte Wache von der vermummten Gestalt. Sie war noch sichtlich überrascht, da sie nicht gedacht hatte, dass sich irgendjemand dem Stadttor nähern konnte, ohne vorher von einer der vielen anderen Wachen auf den Stadtmauern entdeckt zu werden. Der Fremde hätte sich sicherlich ohne Probleme in die Stadt schleichen können ohne bemerkt zu werden. Glücklicherweise war dies nicht passiert. "Ich muss unbedingt besser aufpassen!", dachte die Wache, "Ansonsten kriege ich wieder Ärger mit dem Hauptmann." Auf eine Antwort wartend griff die Wache fester an ihre Lanze. Für den Fall, dass es zu einem Angriff kam musste sie vorbereitet sein. Sie blickte kurz zu ihrem Kollegen und teilte ihm durch ein kurzes Nicken mit, er solle sich ebenfalls bereit halten, da alles passieren könnte.

Assassine

Nightmare schlug die Kapuze zurück und entblösste sein blasses Gesicht. Seine kalten, dunkel bläulichen Augen sahen dem Wächter direkt an. "Ich bin hier da ich auf der Suche nach etwas bin wovon ich hoffe es hier zu finden. Ausserdem bin ich schon lange unterwegs und würde mich freuen hier etwas Proviant und ein paar Tage Ruhe bekommen zu können." Es war nicht schwer herauszuhören dass es ihm völlig egal war ob sie ihn einließen oder nicht.

Kiriru

"Hast du irgendwelche Empfehlungen, oder Papiere die du uns zeigen kannst? Wir lassen nicht jedes Gesindel in die Stadt, ohne zumindest zu prüfen, ob sie gefährliche Mörder sind, oder nur harmlose Bettler. Weiterhin musst du uns alle deine Waffen und Habseligkeiten zeigen, die wir im Ernstfall konfiszieren müssen, falls sie uns zu gefährlich erscheinen. Ansonsten scheint es keine Probleme zu geben dich hier einige Tage auszuruhen lassen."

Assassine

"Empfehlungen?" Nightmare lachte kalt. "Dazu müsste mich erstmal jemand kennen lernen, und das überlebt er ohne meine Einwilligung nicht....Aber gut, die Waffen sollt ihr sehen." Er holte den Bogen von seiner Schulter und legte ihn samt des Köchers vor dem Wächter auf den Tisch, dann nahm er den Rucksack ab, zog Katana, Dolche und Jitte heraus und legte sie daneben. Mit einem immernoch leicht höhnischen Lächeln wartete er stumm auf das Urteil des Wächeters.