Fenja klopft an...

Begonnen von Fenja, 20. September 2008, 15:28:02

« vorheriges - nächstes »

Fenja

Fenja trat aus dem schützenden Dickicht des Waldes heraus und fand sich auf einem befestigten Weg wieder,
der scheinbar direkt in eine Stadt führte.
Der Weg endete an einem grossen Tor, vor dem zwei grosse, furchteinflössende Männer in der Uniform
einer Stadtwache standen.
Unentschlossen blieb Fenja stehen.
Wehmütig schaute sie zurück zum schützenden Wald,den sie kannte und liebte...

Seufzend blickte sie noch einmal in ihren Beutel, doch so sehr sie auch suchte..all ihre finanziellen Mittel und Vorräte waren aufgebraucht.
Der Winter würde nun bald Einzug halten und im Wald konnte sie nicht mehr bleiben ohne zu erfrieren.
Nahrung liess sich jetzt auch keine mehr finden.
Wieder schaute Fenja zurück zum Wald.

Sie seufzte... mochte sie doch die grausamen Menschen nicht.
Die Menschen,welche sie immer mit mitleidigen Blicken gegegneten oder angewidert wegsahen, sobald sich ihr Gesicht aus der Kapuze hob.

Dennoch..sie hatte keine Wahl.
Fenja musste sich in die Stadt begeben um den Winter zu überleben, so holte sie tief Luft, setzte einen Schritt vor den anderen
und ging sehr langsam auf die Stadtwache zu.

"Eure Papiere bitte und nennt den Grund der Euch nach Elteran geführt hat !" fuhr einer der Stadtgardisten Fenja an.
Mit verbissenem Gesicht trat er von einem Fuss auf den anderen und sah die Fremde grimmig an.

Mit gesenktem Kopf kramte Fenja in ihrem Beutel herum, fand was sie suchte und reichte dem Stadtgardisten ihre Papiere.

Zufällig berührten sich ihre Hände bei der Übergabe und urplötzlich hatte Thessa ein klares Bild im Kopf.
Sie "sah" mit den Händen Krankheiten oder gar schwindendes Leben.
Es erschreckte sie nicht mehr, sie hatte gelernt auf das Murmeln ihrer Gabe zu hören.
Mehr noch... sie setzte sie nun zur Heilung ein und so flüsterte sie mit leiser Stimme:

"Gegen die kleinen schmerzhaften Wucherungen an Euren Zehen solltet ihr die jungen Blätter des Maulpfeffers kauen.
Der Saft wird sie zum Abschwellen bringen. Ihr könnt aber auch einfach Knoblauch auf die schmerzende Stelle legen
"

Vor Erstaunen fiel dem Stadtgardisten Fenjas Papiere aus den Händen.
Schnell hob er sie auf.

"Woher zum.." begann er, besann sich dann jedoch eines bessern und überging das eben Gesagte.
"Eure Papiere sind in Ordung . Was für Angelegenheiten führen Euch nach Elteran?" brummte er stattdessen

Mit einem Ruck hob Fenja den Kopf, dabei rutschte ihre Kapuze vom Kopf und ihr Gesicht kam zum Vorschein.
Der Stadtgardist starrte entsetzt auf die breite, linienförmige Narbe, die sich von der Stirn, über das Auge, bis hin zum Wangenknochen zog.

Schnell zog Fenja die Kapuze ihres Umhangs wieder über den Kopf und antwortete knapp mit schneidender Stimme:
"Mein Name ist Fenja, ich bin Heilerin und da mit meinen Papieren alles in Ordnung ist würde ich jetzt gerne gehen."

Fenja nahm dem Stadtgardisten, der sie immer noch mit offenem Mund anstarrte, ihre Papiere aus der Hand