Unterkunft in der Taverne

Begonnen von Parakai, 22. Mai 2008, 15:28:33

« vorheriges - nächstes »

Parakai

Anscheinend ist Ironie nicht gerade große Stärke, oder aber er weiß von etwas, dass mir unbekannt ist.
Ein leises Trappeln, wie von Krallen auf Holzbohlen versucht kurz seine Aufmerksamkeit zu erhaschen, scheint aber in dem Geräuschpegel der Taverne nicht weiter wichtig, sicherlich nur eine vorbeifahrende Kutsche.
"Nun, mit interessanten Gestalten habt Ihr sicherlich mehr Erfahrung als ich, verbirgt sich doch gerade unter den seefahrenden Berufen so manch einer, der über eine sehr - bunte -  Lebensgeschichte verfügt. Doch will ich Euch auf keinen Fall die Suche nach Abenteuern ausreden, scheint dies mir doch ein aufregender Zeitvertreib zu sein."
Mit dem beiliegenden Brot tunkt er den übrigen Bratensaft auf.

Amon Cthong

Seine beiden tierischen Helfer waren unterdessen schon fast wieder zurück bei Amon, und als Er sie unter der Robe sein Bein heraufklettern spürte zeigte er mit dem Finger auf Parakai und sagte; "Genau das ist es was mich daran reizt, die Aufregung etwas unbekanntes zu erleben." Er stand auf und rückte seine Robe zurecht. "Und deshalb werde ich jetzt meine Suche fortsetzen und versuchen eines zu finden. Vorerst verabschiede ich mich, -Nein, bleibt ruhig sitzen, ihr seid ja noch am Essen- aber ich bin sicher man begegnet sich wieder in dieser ach so kleinen Stadt."

Cthong war erleichtert daß keiner seine Ratten entdeckt hatte, andernfalls wären wohl sowohl die Tiere als auch Parakais Gold für ihn nicht mehr greifbar gewesen. Er verbeugte sich kurz und bedankte sich bei Parakai für die Einladung, wandte sich jedoch schnell der Tür zu und verließ die Taverne, so daß Parakai noch einen Bissen Brot im Mund hatte und nicht in der Lage war ihn darauf hinzuweisen daß Es nie eine Einladung gegeben hatte.

Draußen vor der Tür bog Amon schnell in eine der schmaleren Gassen ein und hoffte daß Parakai ihm nicht folgen würde. Er öffnete den Beutel und war ein wenig enttäuscht über die Ausbeute; der Beutel enthielt eine Handvoll fremdländischer Silbermünzen deren Wert vielleicht gerade mal zwanzig gold betragen mochte.

Nichtsdestotrotz war Amon zufrieden mit sich; Er hatte es geschafft mit seinen neuerworbenen Fähigkeiten ein wenig Beute an Land zu ziehen, und das ganz ohne jemanden zu verletzen oder gar zu töten. Diese Art der Jagd schien ihm für diese urbane Umgebung sehr adäquat, und er nahm sich vor sich weiter darin zu üben.
Während er eilig die Gassen in Richtung des Wohnviertels entlangging sah er immer wieder hinter sich, jederzeit damit rechnend aufeinmal Parakai hinter sich zu erblicken. Cthong fragte sich ob er den Verlust inzwischen wohl bemerkt hatte...

Parakai

Etwas überrumpelt und das Brot noch ungekaut im Mund starrt Parakai auf die ins Schloss fallende Tür. Plötzlich muss er grinsen.
Der Schlingel, hat er sich doch tatsächlich von mir ein deftiges Abendessen erschwindelt. So dreist muss man erstmal sein, das gefällt mir.
Genüsslich vernichtet er auch die letzten Überreste des Mahls. Er steht auf um die Zeche seines "Gastes" zu begleichen und als er das fehlen eines vertrauten Gewichtes am Gürtel bemerkt nimmt das Lächeln leicht sardonische Züge an.
So, so... Kaum ist man in wieder in der Zivilisation wird man auch gleich um seinen Geldbeutel erleichtert, hach wie habe ich das vermisst. Ihm jetzt zu folgen ist natürlich viel zu spät, hat er sich doch sicher schon in einen Unterschlupf zurück gezogen. Man muss ihm aber lassen, ich habe es nicht bemerkt. Ich bin mir sicher, dass er mir nie nah genug war um mich zu berühren. Telekinese hätte ich aber auch sicherlich bemerkt, erfordert es doch keinen geringen Einsatz der Magie und so einen Knoten zu lösen ist sehr diffizil. Hmmm...
Den Wirt weist er an das zweite Gedeck ebenfalls auf seine Rechnung zu setzen, erkundigt sich nach der Stube der Stadtbüttel und zieht sich auf sein Zimmer zurück.

Dort kramt er aus seinem Ranzen einen weiteren kleinen Lederbeutel, füllt diesen aus der größeren Geldkatze im Ranzen und hängt ihn an zwei Riemen um den Hals und den Torso.
Ich bin selbst schuld, dass ich mich noch nicht wieder auf das Leben in einer großen Stadt umgestellt habe. Ich werde langsam alt.
Er schüttelt den Kopf.
Wenigstens habe ich noch nicht die Grundregeln vergessen... bewahre niemals all dein Geld an einem Ort auf, sondern zeige den Dieben gerade genug, dass sie zufrieden sein können und verstecke den Rest an vielen sicheren Plätzen. Nun, wo ist für diesen Teil wohl ein sicherer Platz?
Er begutachtet das Zimmer und klemmt die umfangreichere Börse schließlich in eine kleine Nische zwischen Deckenbalken und Decke. Er greift zum Stab, legt eine Hand neben den Hohlraum und blickt mehrere Minuten starr darauf. Sorgsam spinnt er arkane Netze, türmt Geflecht auf Geflecht, bis er sich sicher ist, dass niemand außer ihm die Illusion eines durchgehenden Balken, ohne genaue und detaillierte Untersuchung des Raumes auf ein eben solches Gespinst, durchschauen sollte.
Er blickt auf den Ranzen selbst und zuckt mit den Schultern.
Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Nach einer weiteren halben Stunde ist sichergestellt, dass der Versuch eines Anderen den Schrank, in dem nun der Rucksack ruht, zu öffnen, wahrscheinlich erfolglos, sonst für den Öffnenden unangenehm und auf jeden Fall laut sein würde.
So, nun zu dir Piccolo, oder wie auch immer du heißen magst.
Eine Dreiviertelstunde und ein paar Fehlversuche später hat er ein ganz passables Bild des Taschendiebes gezeichnet und legt es für den morgigen Besuch bei den Bütteln beiseite.
Müde reibt er sich den Nacken.
Zeit zu schlafen.

Parakai

#18
Dumpf dringt gefilterter L