Das Treffen

Begonnen von Saya, 08. Juni 2008, 23:32:15

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Saya

Eigentlich sollte die Taverne recht nah beim Hafen sein doch Saya konnte nirgends ein Schild ausmachen, welches auf eine Schänke schließen ließ.

Verzeiht, könnt ihr mir sagen wo ich die Taverne zum... Saya stockte, ihr fiel einfach nicht ein wie die Taverne von Elteran hieß. Der alte Mann, welchen sie unsanft an der Schulter berührt hatte um ihn nach dem Weg zu fragen hob nur seine Augenbrauen, schüttelte genervt seinen Kopf und murmelte noch einige Worte vor sich her, wo man gut tat diese nicht zu verstehen und ging weiter seines Weges ohne Saya behilflich zu sein.
Wie hieß sie denn nur?... sprach sie mit sich selbst und rieb ihre rechte Hand nachdenklich über ihr Kinn... zum Fuchs? Nein wie denn auch zum Fuchs... fuhr sie verärgert fort und prustete genervt eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
Ach... jetzt... kam es fast euphorisch aus ihr heraus und sie schlug sich auf ihren Oberschenkel. Eine Frau mit einem Korb kam ihr entgegen und Saya berührte, stupste sie fast unsanft an ihrem Oberarm an während sie ihre Frage an die Fremde richtete... Verzeiht, ich suche die Taverne zum roten Rachen, könnt ihr mir sagen wo ich... wo sie zu finden ist? ... stotterte sie etwas unbeholfen nachdem sie den bösen Blick der Frau entgegen nahm.

Giftgrüner Drache...  berichtigte sie die junge Frau mit einem Augenverdrehen und fuhr fort... Gerade aus bis zum Sattler und dort rechts abbiegen. Von dort aus nur noch wenige Schritte und ihr steht direkt davor... entgegnete sie mit unsanfter Stimme und ließ Saya ohne ein weiteres Wort stehen während sie vor sich her murmelnd weiter ging.

Kopfschüttelnd und ohne Verständnis sah sie der Frau noch einen Moment nach ehe sie in die Richtung ging, die ihr die Fremde gewiesen hatte. Tatsächlich stand sie auch schon einige Minuten später vor der Taverne und musste schmunzeln als sie an den Namen dachte. Einen Moment zögerte sie noch ehe sie schließlich die Tür öffnete und eintrat. Ein recht angenehmer Duft stieg ihr entgegen und jetzt erst merkte die Lannarerin, dass sie schon länger nichts gegessen und somit großen Hunger hatte. Doch zuerst musste sie sich umsehen und den Fremden ausmachen, den sie hier treffen sollte. Ihre Augen musterten die Menschen in dem Raum und suchend überflog sie jene in der Hoffnung jemanden zu sehen, zu dem die Beschreibung passte. Groß, Dunkel und von der Kleidung her wie einer aus der Wüste. In ihrer Vorstellung sah sie einen dünnen, kargen Mann mit Lumpen bekleidet und sie verzog ihre Oberlippe etwas angewidert. Das einzige was sie in dem Schankraum sah, waren grölende Männer die ihre Humpen empor stießen und Lieder sangen. Sie hatte sich wahrlich die beste Zeit ausgesucht um in die Taverne zu kommen.
So unauffällig wie nur möglich schlich sie an den betrunkenen Männern vorbei zur Theke um dort den Wirten nach einem Mann namens Hagi zu fragen, doch er konnte ihr auch nicht weiter helfen. Saya beschloss sich erstmal an einen Tisch abseits des Trubels zu setzen und auf den Wüstensohn zu warten.

Hagi

Der Sohn von Tarun setzte seine ersten Schritte in Elteran und blieb für einen Moment stehen um sich umzusehen. Die Pracht an Farben, welche die Stadt bot, war mehr als ungewohnt für den Wüstennomaden. Auch wenn sich Hagi schon seit einigen Tagen außerhalb der Wüste bewegte, so tat im noch immer das Spektrum der Farbenvielfalt in seinen Augen ein wenig weh. Der Wüstenfuchs setzte seinen Gang fort, obwohl er nicht so recht wusste wo sich die Taverne ,,Zum giftgrünen Drachen" befand. Der Nomade ging einfach weiter seinen Weg, als würden Pfeile auf dem Boden der Straßen ihm den Weg weisen. Noch immer fühlte sich Hagi unwohl, denn es gab hier so viel mehr Menschen als in seinem Stamm, überall entspross Leben aus dem Boden und der junge Magier sehnte sich nach seiner geliebten Wüste. Nach einer Weile des ziellosen Umherwanderns tat sich endlich das Schild der Taverne welches über der Tür ,,Zum giftgrünen Drachen" hing vor ihm empor und der Nomade atmete erleichtert auf. Einen Augenblick blieb der Wüstenfuchs vor dem Eingang zu der Gaststätte stehen, sein Blick wanderte beide Richtungen entlang der Straße, als wollte er sicher gehen, dass ihm niemand folgte. Dann betrat er die Schänke und ließ sogleich sein Augenmerk über die Menge der anwesenden Personen streifen. Der Großteil der Leute schien betrunken oder zumindest angetrunken, aber in einer der hinteren Ecken des Raumes konnte Hagi eine junge Frau ausmachen die einsam an einem Tisch saß. Die Beschreibung, welche er von seinem Vater erhalten hatte, passte genau auf sie. Der Sohn von Tarun ging auf ihren Tisch zu und dabei musste er manchen der trunkenen Gästen ausweichen. Ohne Zwischenfälle kam Hagi bei der jungen Frau an und er deutete kurz eine leichte Verbeugung an. »Bei Tarun seid mir gegrüßt«, begann der Nomade seine Rede und musterte seine Gegenüber dabei. »Ich bin Hagi der Wüstenfuchs und ich bin auf der suche nach einer jungen Dame deren Beschreibung genau auf euch passt. Könnte es sein, dass ihr Saya von der Insel Lannar seid?«, erkundigte sich der Wüstenmensch.

Saya

Saya bemerkte den Fremden erst als er unmittelbar vor ihr stand und sie ansprach. Der Geruch den er mit sich brachte war mit dem von heißem Sand gleichzusetzen und sie bildete sich ein für einen Augenblick eben diesen unter ihren Füßen zu spüren. Die Lannarerin tat sich schwer nicht auflachen zu müssen als sie den Beinamen des Nomaden vernahm und Saya räusperte sich kurz ehe sie ihn anlächelte und nickte... Saya, ja die bin ich. So denn ...Wüstenfuchs... und wieder räusperte sie sich kurz um ihr Lachen zu unterdrücken und deutete im gleichen Zug dem Menschen an, dass er Platz nehmen sollte... nehmt doch Platz... fuhr sie fort nachdem sie ihren Drang zu Lachen unterdrückt hatte.
Ihre Augen musterten jeden Winkel seines Antlitzes, zumindest die Stellen die sichtbar für sie waren und sie runzelte kurz ihre Stirn ehe sie sich aufrecht hinsetzte, ihre Beine übereinander schlug und ihre Arme verschränkte.

Ihr habt sicher einen weiten Weg hinter Euch und ich hoffe, dass Eure Reise angenehm für Euch war... fing sie mit belanglosem Geplänkel an während sie kurz tief einatmete und ihre Augen weiter suchend über seine Statur gleiten ließ. Er sah nicht sonderlich aus, zumindest wäre er ihr in der Masse nicht aufgefallen was wohl auch daran lag, dass Saya selten andere beachtete. Ihre Gedanken waren jenseits der Realität und sie genoss ihre Phantasien viel mehr als die Welt in der sie lebte. Ein letzter Blick und ihre Augen ließen von dem Fremden ab um direkt zum Wirten zu wandern, der gerade dabei war einige Krüge abzutrocknen.

Hagi

Der fast völlig von Stoff umhüllte Mann nahm platz und streifte seine Kapuze nach hinten. Zum Vorschein kam nun sein vollständiges Gesicht, welches von der Trockenheit der Wüste Tarun geprägt war, und sein nackenlanges verschwitztes Haar, dass er eigentlich kürzer trug, aber in den letzten Wochen war Hagi nicht dazu gekommen sie abzuschneiden. Mit aufmerksamen Augen musterte der Sohn der Wüste die Lannarerin um sicher zu gehen, dass sie wirklich auf die Beschreibung passte die er erhalten hatte. »Die Reise war zwar anstrengend verlief jedoch friedlich und wie ist es euch ergangen? War der Weg über das weite Meer beschwerlich?«, entgegnete der Nomade und sah die Rothaarige abwartend an. »Was darf es denn sein«, mit diesen Worten trat der Wirt an den Tisch der Beiden und unterbrach ihr gerade erst begonnenes Gespräch. »Einen Krug Wasser und das Tagesgericht, wenn dies möglich ist«, antwortete Hagi und der Raststättenbesitzer nickte nur bestätigend. Danach sah er Saya mit einem fragenden Blick an.

Saya

Ebenfalls Wasser, warmes Wasser, ein größeres Glas und dazu einen Löffel... entgegnete sie dem Wirten, der sich sogleich wieder auf den Rückweg zur Theke machte und Saya wandte sich wieder Hagi zu... Sie war recht genehm. Das einzig erheiternde waren die Stürme auf See. Es war das erste Mal, dass ich Lannar verlassen habe und auch das erste Mal, dass ich über See segelte. Das Wasser wirkt recht beruhigend, vor allem die Stürme haben es mir angetan. Einige rannten wie aufgescheucht umher und hatten sichtlich Schwierigkeiten ihr zu sich genommenes beizubehalten, ich jedoch fand es entspannend umso stärker das Schiff schaukelte... fuhr sie fort und zuckte mit ihren Schultern.
Und wie wollen wir nun weiter vorgehen? Habt ihr euch diesbezüglich schon Gedanken gemacht?... sah sie den Menschen fragend an und stützte sich mit ihren Ellbogen auf der Tischplatte ab.