Ein ganz normaler Mann

Begonnen von Kral, 18. Mai 2008, 03:49:37

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Kral

Schon vor Tagen hatte er sich der Karavane angeschlossen, hin zu der großen Stadt, an der Küste. Alles sollte es hier geben - Menschen in großer Zahl und aus allen Himmelsrichtungen, Waren, Künste und Wissen. Und er war gekommen, all dass zu erlangen, besonders das Wissen zog ihn an, dass alte, geheime Wissen, was hier zu erlangen sein sollte. Sollte er erst in dessen Reichweite sein, würde er es anziehen, einziehen, einsaugen, in sich aufnehmen, sich davon nähren, es für sich nutzbar machen.
Gedankenverloren stapfte er am Ende der Karavane hin, wie schon seit dem ersten Tag, als er den Handelszug getroffen hatte.
Da - eine Bewegung am Boden - blitzschnell trat der Lederstiefel zu, zertrümmerte das Hinterteil der kleinen Eidechse. Vorsichtig hob er das Tier auf, prüfte es. Ein stummer Fluch kam über die Lippen - ein sinnloser Tod - wieder nicht eine von den richtigen. Wieder nur eine von denen, deren Augen wertlos war. Der Alte, der ihm von der Stadt, dem Terrain erzählt hatte, lag richtig, es gab sie hier wohl nicht.
Nungut, fürs erste sollten die getrockneten aus einem der Beutelchen an seinem Gürtel langen.
Mit gleichgültigen Augen warf er den kleinen Kadaver weg, auch wenn das Tier umsonst gestorben war, lohnte es doch nicht, sich darüber Gedanken zu machen. Genau wie es sich nicht lohnte, einen überflüssigen Gedanken an auch nur einen aus der Karavane zu verschweinden. Händler, Pilger, Wachen, nicht einer, der sein Interesse wecken konnte. Mehr als Gleichgültigkeit waren sie nicht wert, so wie auch sie ihn nicht beachteten. Wie auch, nichts auffälliges, besonders war an ihm. Weiterlaufend strich er sich über dass nicht sonderlich lange, drahtige Haar,darunter ein ebenmäßiges Gesicht, alterslos, nichts als ein etwas verkniffener Zug um die Lippen.
Die Kleidung war praktisch angelegt, dunkle Farben, etwas verstaubt, darüber der Umhang, am Gürtel die Beutel, ein schwerer Krummdolch.
Einer unter Vielen.
Es war praktisch - und es gab andere Wege, die ihn aus diesen bedeutungslosen Vielen herausheben würden - oder auch nicht.

Das dröhnende Horn des Karavanenführers weckte ihn aus den Gedanken, er hob den Kopf. Sie hatten die Stadt erreicht, zumindest die äußeren Mauern. Der Zug kam ins Stocken, Gardisten gingen den Tross ab, musterten die Reisenden, stellten hier und da ein paar Fragen, öffneten einige Ballen, beschlagnahmten, verzollten und ließen die ersten Reisenden passieren. Immer näher kam das Ende des Zuges - und damit auch er- ans Tor heran.
Er wartete, geduldig. Er hatte Zeit.

Kiriru

Einer der Gartisten trat auf den Fremden zu und fragte: "Seid gegrüßt, werter Herr, wer seid ihr und was ist euer Begehr in unserer schönen Stadt?"

Kral

Den Blick der Wache offen erwidernd, sprach er...

Kral nennt man mich. Und wieso ich hier bin?.. Nun, ich denke ich werde einige Münzen in dieser Stadt lassen.. und hoffen, gleichzeitig ein paar neue zu erwerben.
Handeln - in Elteran soll man alles kaufen können, was das Herz begehrt. Und vielleicht kann man hier auch Arbeit finden. Gleichgültig wurden die Schultern gezuckt. Was sollte man in einer großen Stadt schon wollen. Sehen obs besser war, als anderswo. Wenn die Wache dass wirklich jeden fragte... eine ewige Arbeit...

Kiriru

"Gut, ein weiterer Händler. Ihr dürft natürlich auch rein." Nachdem der Gardist dies gesagt hatte, schritt er zu dem nächsten in der Reihe vor.