Arthoria.de Forum

Rollenspielforum => Halle der Chronisten => Thema gestartet von: Kiriru am 15. Mai 2010, 19:29:20

Titel: Forenwettbewerb: Der Jagdring Elterans
Beitrag von: Kiriru am 15. Mai 2010, 19:29:20
ZitatAufgepasst Abenteurer, Reisende und Wagemutige!

Der Jagdring Elterans sucht nach Informationen über potenzielle Ziele.

Habt Ihr von einem üblen Monster gehört, das seit einiger Zeit eine Gegend Arthorias terrorisiert? Wurde ein lange ausgestorben geglaubtes Tier kürzlich wiederentdeckt? Oder habt ihr einfach nur besonderes Exemplar der hiesigen Fauna gesichtet? Egal ob zu Land, Wasser oder Luft - der Jagdring kann es mit allem aufnehmen! Jedem Hinweis wird nachgegangen und gegebenenfalls reichlich belohnt.

Rekja


Aufgabe des Wettbewerbes ist es eine Beschreibung eines oder mehrerer Jagdziele anzufertigen. Hierbei ist euch die Länge und Form der Beschreibung freigestellt, sollte sich aber wenn möglich nicht über 500 Wörtern bewegen schließlich muss ich das alles dann lesen. ^^  

Edit: Ihr könnte die Grenze fast ohne Einschränkung missachten. 500 Wörter sind nur ein Vorschlag für alle die sich ihrer Sache nicht sicher sind. ;)

Beim Wettbewerb steht die Ausarbeitung eurer Idee im Mittelpunkt, also gebt euch bei ihr viel Mühe! Die Texte werden in der hier vorgebrachten Form wahrscheinlich nicht im Spiel verwendet werden, trotzdem solltet ihr auf das Erscheinungsbild eures Textes d.h. Gliederung des Geschriebenen und Einhaltung der gängigen Rechtschreib- und Grammatikregeln achten.

Mehrfachteilnahmen sind möglich, jeder Beitrag wird als Antwort in diesem Thread gepostet. Bei jedem Beitrag sollt ihr einen aussagekräftiger Titel wählen und euren ingame Nick dazuschreiben. Der Übersicht wegen kommen bitte nur Beiträge zum Wettbewerb in diesen Thread und alle anderen Kommentare, Fragen, etc. wieder in den Diskussionsthread (http://arthoria.de/forum/index.php?topic=13499.0).

Der Wettbewerb wird bis zum Ende des Monats offen sein.

Viel Spaß beim Schreiben, ich hoffe auf rege Teilnahme :)
Titel: Re: Forenwettbewerb: Der Jagdring Elterans
Beitrag von: Serafina am 16. Mai 2010, 20:33:07
Die Seelenmaschine

"Der Jagdring" - eine geheime Organsiation - gegründet nur zu einem Zweck, die Libellenmaschine des Wissenschaftlers Dilenius einzufangen und unschädlich zu machen.

Den Auftrag an die Magier Eltherans der Stadt Seelensteine verschiedener Kreaturen zu liefern, gibt es schon sehr lange. Ein Wissenschaftler der Stadt, Dilenius (möglicherweise entfernt mit Milenius verwand), wollte eine Maschine entwickeln, die das Ausspähen gefährlicher Regionen ermöglichen und dadurch die Riskien für Forscher und Magiern beim Vordringen in diese unbekannten Gebiete vermindern würde.

Dilenius begann mit dem Bau des Rumpfes und überlegte sich die Fortbebwegungsart. Ursprünglich als spinnenartige und damit für unwegsames Gelände konzipierte Läufer gedacht verlagerte er ihrer Fortbewegunsart auf den Luftraum. Es entstand ein erstes mechanisches Fluggerät, das immer mehr Ähnlichkeit mit den uns bekannten Libellen bekam. Es sollte wendig, stabil und möglicherweise auch zum Transport schwererer Gegenstände in schwer zugängliches Gelände geeignet sein. Bei allen Maschinen hatte er aber ein sehr großes Problem: Die Maschinen ließen sich nur kurzfristig mit Hilfe von Manakristallen aufladen, verloren dann aber schnell an Energie, blieben stehen oder stürzten ab und kehrten nicht mit den benötigten Informationen zurück.

Er kam schließlich auf die "großartige" Idee mit der Seelenenergie verschiedenster Kreaturen zu experimentieren und ihre unerschöpfliche Seelenenergie als Antrieb für seine fliegende Erkundungsmaschine einzusetzen. Er legte großen Wert auf eine permanent starke Leistung und fand dabei heraus, dass sich vorallem Seelen besonders lebenshungriger und aggressiver Kreaturen, die um ihr Leben besonders intensiv kämpften, eigneten. Er beschaffte sich besagte Seelensteine und tüftelte lange Jahre an seinen Plänen. Schließlich fand er einen Weg die Seelen aus den Seelensteinen in sogenannte Energieringe zu transferieren. Die Seelen pulsierten durch die Energieringe und luden damit konstant eine komplizierte Appreatur auf - der Kreislauf funktionierte schließlich einwandfrei.

Er entschloß sich einen ersten Versuch zu wagen und verband einen der Seelenringe mit seinem libellenähnlichen Fluggerät. In seiner Euphorie unterlief ihm aber ein entscheidender Fehler: sobald der Seelenring sich mit der Maschine verband, übernahm die Seele, die auch einen hohen Anteil an magischer Energie beinhaltete, die komplette Kontrolle über das Fluggerät. Der Wissenschaftler versuchte seine Maschine aufzuhalten, doch es gelang ihm nicht. Sie gab einen gebündelten  Energiestoß ab, möglicherweise gebündelt durch die unbändige Wut über die Gefangenschaft im Seelenring, und sprengte damit ein großes Loch in die Mauer seines Labors und entschwand.

Dilenius war sofort die Gefahr bewußt - wurde seine Maschine doch von einer gefangenen, sehr aggressiven und zutiefst verletzten Seele angetrieben. Er beschloß augenblicklich die Wissenschaftler seines Zirkels darüber zu informieren. Die Damen und Herren berieten eine Weile und sprachen über viele mögliche Eventualitäten: Was wenn die Maschine aggressiv gegenüber den Bewohnern Eltherans und seiner Umgebung werden würde? Was wenn die Seele einen Weg fände sich weiterzuentwickeln - Tarnungen zu entwickeln oder sich gar zu reproduzieren?

So kamen sie zu dem Schluß, dass hier Gefahr in Verzug sei. Zügig stellten sie eine Gruppe mit den besten Wissenschaftlern, Forschern und Kämpfern zusammen, die ausziehen sollte, dieses unberechenbare Fluggerät einzufangen oder zu zerstören. Der einzige Weg sie unschädlich zu machen schien den Seelenring zu zerstören, um damit den unendlichen Kreislauf und Antrieb zu unterbrechen und die Seele freizusetzen. So gaben  sie sich und ihrer Mission den Namen "Der Jagdring".

Die Bevölkerung Elterans wurde lange Zeit nicht über die Bedrohung informiert um einen Panikausbruch der Bevölkerung zu verhindern und die Gefahr schnellstmöglichst zu bannen.

geschreiben von Serafina
Titel: Re: Forenwettbewerb: Der Jagdring Elterans
Beitrag von: martina69 am 17. Mai 2010, 10:08:41
Der rollende Stein

Gestern kam ein Lehrling voller Panik in mein Labor gelaufen und erzählte von einem rollendem Stein. Ich mußte ihn erstmal beruhigen bevor ich mir einen Reim darauf machen konnte von was er sprach.
Er war wohl zur verlassenen Mine unterwegs, als er von einem  rollendem Stein angegriffen worde. Er veteidigte sich mit aller Kraft, doch als der Stein zerbrach, setzte er sich wieder zusammen, zwar kleiner als vorher, aber immer noch sehr kraftvoll. Dies geschah noch dreimal, bevor er sich endschloss das weite zu suchen.
Ich habe mir die Stelle genauer angeschaut und habe an der beschriebenen Stelle mehrere zweihand große Bruchstücke gefunden. Nach genauerer Untersuchung stellte ich fest, das diese Bruchstücke Lebewesen sind, die auf dem Rücken einen Panzer aus Stein besitzen und sich ineinander verbinden können und so zu einem rollendem Stein werden, um  gemeinsam auch größere Feinde angreifen zu können.
Ich denke es sollte ein Jagdring dieses ungewöhnliche Lebewesen erlegen damit es genauer untersucht werden kann. Denn wieviele dieser Lebewesen sich miteinander verbinden können weiß ich leider nicht zu sagen, da der Lehrling aber 4 von den einzelnen Teile getötet hat und es immer noch lebte, sollte dies geklärt werden.

geschrieben von martina69
Titel: Re: Forenwettbewerb: Der Jagdring Elterans
Beitrag von: Kilthee am 17. Mai 2010, 16:26:48
Überbleibsel einer antiken Gesellschaft? - Der letzte Chrohim



Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich mich letztens auf meiner Expedition zum Frostsee befand. In der Ferne erspähte ich ein Geschöpf, leicht humanoid, jedoch gar nicht so wie die uns bekannten Arten von Wesen die im und am Frostsee leben. Es erinnerte mich eher an etwas, von dem mein Großvater mir in meiner Kindheit berichtet hat:

humanoide, intelligente Wesen, die ihre Kultur in den Eis- und Felsebenen weit nördlich des Sees errichtet hatten, die Chrohim.
Sie waren magiebegabt, vor allem auf dem Gebiet der Wasser- und Eismagie, mit der sie ihre Städte erichteten.


Ich pirschte mich an ihn heran, solangsam wie möglich, um mir ein Bild machen zu können.

Angeblich waren ihre Knochen aus etwas, das dem Diamant sehr ähnlich in Struktur und Härte war.
Doch was sie gänzlich von uns Menschen unterschied waren 2 Besonderheiten, sozusagen natürlich vorhandene Spezialfähigkeiten, um sich zu schützen:
Zum einen etwas, das Großvater "Seismik" nannte. Dies war die Begabung mithilfe ihrer auf Kristall basierenden Knochen Schwingungen im Erdreich wahrzunehmen, und so im gewissen Maße so Bewegungen auf der Erde zu erkennen.
Die andere Fähigkeit nannte mein Großvater "Chrys", was wahrscheinlich auf "Kristall" zurückgeht, und ihre extreme Abwehr gegen physische Angriffe erzeugt haben soll. Innerhalb weniger Sekunden soll sich eine Schicht aus dem gleichen Material wie ihre Knochen über den gesamten Körper der Chrohim ziehen können, womit sie nur durch magische Attacken anfällig gewesen sein sollen.


In der Zwischenzeit näherte ich mich dem Mann, er war grob geschätzt einen Kopf kleiner als ich und so bleich wie der Schnee. Doch er bemerkte mich, kaum war ich 5 Meter hinter ihm. Das muss diese Seismikgabe gewesen sein. Er drehte sich um, sah mir ins Gesicht, und zog seine Schutzschicht hoch.
Ich war perplex, ich hatte ja nie geahnt das mein Großvater mir eine wahre Geschichte erzählt hat.
Ehe ich reagieren konnte rannte er mir entgegen, schrie mir in seiner Sprache, eine fremdartige Sprache, mit vielen Klicklauten, etwas ins Gesicht, wobei er mir den Stab entriss und an eine Eiswand drückte. Dann schlug er mich nieder.
Eine Weile später wurde ich von meinem Bruder gefunden und zurück nach Elteran gebracht.
Der Jagdring muss nicht nur diesen Chrohim finden; nein, wir müssen erfahren ob es noch eine Zivilisation jenseits des Sees gibt, und ob uns diese genauso feindlich gesinnt ist wie die Orks. Denn wenn dies so ist, dann müssen wir beten. Beten, dass neue Helden geboren werden um uns zu retten.



geschrieben von Kilthee
Titel: Klauen und Zähne
Beitrag von: Shinigami am 18. Mai 2010, 01:07:02
Ein zusammengerolltes und behelfsmässig mit einem Fetzen Stoff gebundenes Pergament erreicht den Jagdring. Überbracht wurde es von einem hageren, doch grossen Jungen, der völlig ausser Atem, schweissüberströmt und mit einigen tiefen Schnitten an Armen und Beinen die Stadtwachen erreichte und nur noch die Worte ,,Monster", ,,Hilfe" und ,,Wald" heraus brachte, bevor er vor Erschöpfung zusammenbrach.
Die Wache die das Pergament schliesslich dem Jagdring übergab ordnete den Jungen einem Nomadenstamm zu, der seit Jahren im südlichen Tarun lebt und regelmässig Handelswaren vom weiten Süden nach Elteran bringt.  

Das geöffnete Pergament gab ein entsetzliches Bild ab. Überall gab es kleine Blutspritzer, ebenso blutige und teilweise verwischte Finger,- und Handabdrücke.
Der krakelige, mit Tinte geschriebene Text war kaum lesbar, da er in grosser Eile geschrieben schien und zusätzlich noch die Blutspritzer die Tinte verwischt hatte.


Auf der Schriftrolle war noch folgendes zu entziffern:
,,Bitte! Wenn es dieses Schreiben nicht nach Elteran geschafft hat bringt es dort hin! Es muss die Stadt erreichen!

Wir werden hier angegriffen von einem Monster!" Es Folgten 2 mit Tinte durchgestrichene Zeilen. Der Verfasser musste das Schriftstück in grosser Panik und Angst verfasst haben, so dass er mehrmals wieder Anfangen musste, um seine Gedanken einigermassen klar zum Ausdruck zu bringen.  
,,Also erst...war da der Sturm."
Ein fingerbreiter Streifen mit Blut machte es unmöglich die nächste Zeile zu lesen, es wurde aber in winziger Schrift am Rande etwas hinzugefügt, wovon man noch einen Teil lesen konnte.
,,mein Volk, Erfahren, Sandsturm"
Es folgte wieder die normale Schrift auf der nächsten Zeile.
,,Es sollte keinen geben um diese Zeit! Wir wollten uns verstecken und da war ein Wald also"
Der Text wurde erneut unterbrochen durch einen Abdruck von Blut. Über diesem stand in kleiner Schrift: ,,Es war das Monster, es beschwört den Sand!"
,,..war noch nicht vorbei da entdeckten wir es. Es sah so klein und harmlos aus...!
Der Körper war kaum so gross wie die Hand eines Mannes, dazu der Kopf, so gross wie der Körper. Ein harmloses kleines etwas!
Es hatte wirklich lange Ohren ähnlich einem Fuchs dazu langes Fell an Wangen und Kinn....wie kann es nur...!
Inmitten des Satzes befand sich ein durchgestrichenes Wort, doch man erkannte noch, dass es "süss" war.
Ich gebot den Jungen vorsichtig zu sein doch sie hörten nicht!"
Die folgende Zeile war erneut durchgestrichen und nicht mehr lesbar.
,,Es hat messerscharfe lange Krallen und riesige Zähne für den Kopf. Es schneidet ohne Probleme durch Fleisch und Knochen! Dazu ist es schneller als unsere schnellsten Läufer...schneller als das Licht.
Die Jungen wurden...." Es folgt eine halbe durchgestrichene Zeile. ,,Sie sind schlussendlich verblutet mit so vielen tiefen Wunden. Wir konnten überhaupt nichts tun...vor meinen Augen...
Diese Zähne...ich hab es gesehen als Marbo knapp vor dem Monster in Sicherheit springen konnte.. sie beissen sogar durch Bäume so dick wie ein stämmiger Oberarm und das ohne Mühe!"
Wieder sind einige Zeilen unleserlich gemacht worden.
,,Wir scheinen seinen Zorn auf uns gezogen zu haben, es greift uns alle an und wir sehen es nicht einmal, obwohl es doch in diesem Wald voller grün so auffällig sein sollte mit seiner Farbe – Es leuchtet so rot wie die Farbe der Könige! Den Zorn der Götter müssen wir auf uns gezogen haben..
Wir können unser aller Wunden nicht versorgen und zurück" Ein grosser Blutfleck verdeckt den Rest.
,,Wenn dieses Schriftstück ankommt hat er es geschafft ansonsten ist auch er dem Monster erlegen.
Rettet ihn und Zukünftige Opfer! Bitte! Irgendwas muss..." Die letzten Worte fehlen und an deren Stelle ist erneut ein verschmierter Blutfleck.  


Autor: Shini
Titel: Klauen und Zähne II
Beitrag von: Valdar am 18. Mai 2010, 01:08:50
"Schaut mal, wie süss!" quietschte Gubar, der jüngste der Gruppe, als er das plüschige Fellknäuel sah. Sowas hatte noch keiner von ihnen gesehen: herrlich feurig leuchtend rotes Fell, vertrauenserweckend strahlende, grosse Augen, die ihnen liebevoll entgegenblickten. Das kleine Tierchen sprang schnell hinter den nächsten Baum, als es Gubars Freudeschrei hörte und lugte auf der anderen Seite zwischen einem kleinen Büschel Wildblumen vorsichtig hervor.

Gubar setzte schon zum Rennen an, aber Marbo hielt ihn zurück:"Langsam, du willst es doch nicht verscheuchen, oder?" - Einsichtiges Kopfschütteln - "Ausserdem wissen wir doch garnicht, was es ist. Wir sollten vorsichtig sein - vielleicht beisst es oder überträgt Krankheiten" - Enttäuschung und Ansätzes eines Schmollmunds - "Nagut, wir gehen gemeinsam mal nachschaun..." - wieder freudig strahlendes Grinsen.

Der Rest der Gruppe hinter ihnen betrat gerade erst den Wald, als Gubar schon am neugieren Erkunden war. Das buschelige Wesen saß etwa zehn Schritte vor ihnen, immer noch hinter dem Baum und beobachtete sie. Sie gingen langsam und vorsichtig darauf zu - Gubar vorneweg, eine Hand danach ausgestreckt, die andere wurde von Marbo gehalten, der Gubar auf ein für ihn angenehmes Tempo bremste. Dann zuckte das Wesen hinter den Baum zurück und man hörte ein heftiges Kratzen, das schnell höher stieg.

Die Köpfe folgten kurz dem sich baumaufwärts bewegenden Kratzen, als ohne weitere Vorwarnung das Plüschknäuel vom Baum herab auf sie zugesprungen kam - Ausgefahrene Krallen und gebleckte Zähne vorneweg! Gubar schrie vor Angst - Marbo packte den Kleinen unter den Armen, steckte ihn unter seien rechten Arm und rannte zurück in Richtung der Gruppe: "Hilfe!"

Noch ein grellerer Schrei von Gubar - diesmal keine Angst, sondern reinster Schmerz. Das Biest hatte ihn am Bein erwischt und sich dort festgebissen. Die Klauen bohrten sich haltsuchend ebenfalls in sein Bein. Dann riss eine Klaue eine klaffende Wunde in Gubars Bauch, eine weitere traf seinen Rücken, streifte dabei Marbo an der Hüfte. Verdammt, brannte das. Gubar spie Blut. Marbo schlug mit der mehr oder weniger freien, linken, Hand auf das Ding ein - einmal - zweimal - es schnappte nach seiner Hand und erwischte sie auch: Die Zähne des Oberkiefers bohrten sich zwischen Ring- und Mittelfinger tief ins Fleisch, der Unterkiefer schnitt quer in die Handfläche.

Marbo fuhr herum und schleuderte sich - das Monster vorneweg - gegen den nächsten Baum. Er schrie auf, als sich die Zähne durch den Baum noch einen Moment tiefer in seine Hand drückten, dann aber lösten. Es lag am Boden und schüttelte kurz den Kopf - es sah aus, als wollte es die Benommenheit abschütteln! - deine Chance, renn! Niemals hätte er gedacht, dass er trotz der Verletzung so stark sein könnte - den kleinen, blutüberströmten Gubar unterm rechten Arm und seine linke Hand tiefrot triefend. Er blickte nach hinten und sah, wie es ihm auf den Versen war - es war 3 Schritte hinter ihm und setzte zum Sprung an. Er trat sich mit dem linken Bein an einem Baum ab, um einen Haken nach rechts zu schlagen und duckte sich dann sofort weg. Ein aggressives Knurren links neben ihm verriet ihm den Erfolg seiner Aktion.

Er rannte weiter, war inzwischen sogar auf dem Weg in Richtung der Karawane, wo ihm seine Leute entgegenkamen. In dem Moment, in dem er sich schon fast in Sicherheit wog, spürte er es an seiner linken Wade. Ein stechender, das ganze Bein umfassender Schmerz breitete sich aus, der immer höher ging. Er konnte gar nicht sagen, was Zähne und was Klauen waren. Er wollte es wieder wegstossen, merkte aber schnell, dass ihm dafür aufgrund der Verletzung die Kraft in der linken Hand fehlte. Die Schmerzen stiegen weiter auf über seinen Rücken, bis sie letztendlich in seinem Nacken ankamen. Auch das Gewicht des Monster lagerte dort, es schien einen kurzen Augenblick innezuhalten. Er hörte ein letztes leises Knurren, bevor er je eine Klaue am Hals und an der Stirn spürte. Er merkte noch den heissen Atem des Untiers an seinem Ohr, bevor ihm vor unbändigem Schmerz schwarz vor Augen wurde. Sein letzter Blick fiel auf den kleinen Gubar, der ihn aus leeren Augen anstarrte...

Autor: Valdar

[Anmerkung: ich möchte nicht offiziell an dem Wettbewerb teilnehmen, da meine Story nur eine Ausschmückung von Shinis ist und keine eigenen Ideen einbringt. Ist übrigens alles in Absprache mit Shini passiert :) ]
Titel: Faszination Küstendrachen
Beitrag von: MajinPiccolo am 18. Mai 2010, 21:38:37
Faszination Küstendrachen

Arthoria. Land der Mythen und Legenden, von Licht und Dunkelheit gespalten, das durch ständig ausgetragene Kämpfe eine traurige Berühmtheit erlangt hat. In all den Jahren haben wir die natürliche Schönheit und die Faszination, welche von der Tierwelt unseres Reiches ausgeht vernachlässigt.
Ich, Dharvin, habe es mir zur Aufgabe gemacht den Bewohnern Arthorias die wahre Natur der wohl artenreichsten Fauna dieses Kontinentes näher zu bringen.

Meine erste Reise brachte mich weit in den Südwesten von Elteran. Dort, wo das flache Grasland in Küste übergeht und man von Weitem schon das Rauschen des Meeres hören kann, begannen meine Studien. Ich rastete auf einem Baumstamm, die schweren Schuhe ausgezogen um mich von der langen Wanderung zu erholen, als nicht weit von mir ein wütendes Fauchen ertönte. Blitzschnell warf ich mich hinter den Stamm und traute mich einen kurzen Blick darüber zu werfen. Dort sah ich sie: Kreaturen, die wie Könige über das Gras stolzierten und sich nun gegenüber standen.

Dies war mein allererster Kontakt mit den Küstendrachen. Sicher haben viele schon davon gehört, aber sie direkt vor einem zu sehen fesselte meine Forscherseele. Doch wie könnte ich euch diese faszinierenden Wesen glaubhaft beschreiben?
Wie jeder weiß, gehören die Küstendrachen zu den heute größten lebenden Echsen des Kontinents. Ebenso dürfte bekannt sein, daß sie vorwiegend im Grasland, an Küsten und auch an Stränden von Inseln beheimatet sind. Es sind schwere, langgestreckte Kreaturen mit einem langen Hals und einem ebenso langen wie starken Schwanz. Doch wer denkt, daß die Küstendrachen dadurch schwerfälliger wären, hat sich getäuscht, denn sie haben gut entwickelte Gliedmaßen mit klauenartigen Zehen, zudem besitzen sie einen Kamm auf dem Rücken, den sie bei einer möglichen Bedrohung aufstellen. Ihre Zähne sind groß und spitz und ihre gegabelte Zunge kann schnell aus dem Mund herausgestreckt und wieder eingezogen werden.

Trotz ihrer Größe sind Küstendrachen gute Kletterer, die sich sowohl auf dem Land wie auch im Wasser schnell fortbewegen können. Ihr Geruchssinn ist stark ausgeprägt und macht sie zu einem um so gefährlicheren Jäger, wenn sie die Witterung aufgenommen haben. Wildschweine und Hirsche gehören bei diesen Fleischfressern meist zur Tagesspeise.
Ihr Speichel sondert ein Gift ab, was einen Biss allein schon gefährlich macht, da sich die Wunden danach entzünden können, doch auch ihr starker Schwanz ist eine Waffe, die sie wie eine Peitsche gegen ihre Feinde einsetzen.

Das, was ich nun vor mir erlebte war ein eindrucksvoller ritueller Kampf zwischen zwei Männchen um die Gunst eines Weibchens. Die Kämme waren bis zum Anschlag geschwollen, dann richteten sie sich auf die Hinterbeine auf und versuchten einander mit den Vorderbeinen umzuwerfen. Der Sieger dieses Kampfes würde sich mit dem Weibchen paaren dürfen, welches dann bis zu 15 Eier, die es im Boden vergräbt, legt und damit den Erhalt dieser Rasse sichert.

Unauffällig, wenn auch wehmütig entfernte ich mich vom Schauplatz des Geschehens, da der Wind sich nun in die Richtung der Tiere drehte. Traurigkeit überkommt mich noch heute, da diese majestätischen Kreaturen aufgrund ihrer Zähne und Klauen, aber auch der Schuppen eine begehrte Jagdbeute sind.



geschrieben von MajinPiccolo
Titel: Re: Forenwettbewerb: Der Jagdring Elterans
Beitrag von: Farmion am 19. Mai 2010, 22:47:19
Eine neue Entdeckung

Der Boden war mit Spuren bedeckt. Große, klobige Abdrücke waren in den schlammigen Lehm gedrückt. Sie waren etwa doppelt so groß wie sein Fuß und füllten sich langsam, aber doch kontinuierlich mit Wasser. Die Sonne war vollkommen von dicken, schwarzen Wolken bedeckt, es goss wie aus Eimern. Ich brauche schnell eine Unterkunft, sonst versinke ich noch in diesem schlammigen Gebiet. Diese Spuren führen sicherlich zu einer Höhle oder einem Bau wo ich mich verstecken kann, dachte er. Mit der Ausrüstung, die er bei sich trug, konnte er es sicherlich mit einem großen Monster aufnehmen. Schnell und gebückt folgte er den Spuren, die langsam ihre Formen und Kontraste verloren. Ich hoffe es ist nicht zu weit, sonst habe ich mich wirklich verirrt. Die Karte, die er in der Bibliothek hatte kopieren lassen, war immer in seinem Beutel enthalten, aber heute nutzlos. Er war in ein noch unbekanntes Gebiet eingedrungen und wollte seine Aufzeichnungen über neue Kräutersorten vervollständigen. Nach zehn Minuten, die ihn vollständig durchnässten, entdeckte er eine große Felsöffnung, aus der merkwürdige Geräusche emporstiegen. Das muss das Versteck des wilden Tieres sein, überlegte er und näherte sich bis auf einige Meter an die Öffnung. Dann plötzlich, ging alles sehr schnell. Er sah Rauch und bekam keine Luft mehr. Rauch füllte seine Lungen und er fing an zu husten. Er wurde gepackt und grob in die Luft gehoben. Nachdem er wieder die Augen öffnen konnte, blicke er in zwei tellergroße Augen, die in unruhig beäugten. Ein tiefes Grollen  kam aus der Brust des fremdartigen Geschöpfes: << Du kleiner Wurm wagst es, in mein Herrschaftsgebiet einzudringen? Ich bin Ogerkönig Mog'Rosh, der mächtigste und klügste König weit und breit >>. Dann wurde Farmion auf den Boden geschleudert. Etwas knackte in seiner rechten Schulter und ein stechender Schmerz durchzuckte seinen ganzen Körper. <<Du Made, nicht einmal einen lächerlichen Angriff hältst du von mir aus. Ich könnte dich wie eine Fliege zerquetschen! Aber du musst noch einen Dienst für mich erledigen>> In dieser aussichtslosen Lage erhob Farmion seinen Stab, murmelte eine Formel und ein dunkler Blitz traf die Stirn des Ogers.  Statt einer Wunde, die bei jedem anderen Monster zu erwarten wäre, brach der Oger in brüllendes Gelächter aus.  <<Du denkst, dein Hokuspokus kann mich vernichten? Kämpfe lieber wie ich! >> Mit diesen Worten entwurzelte Mog'Rosh eine gut fünf Meter hohe Eiche und schwang sie wie eine Keule. <<Da habt ihr ein kleines Geschenk, berichtet ruhig in der Stadt von mir, keiner wird mich jemals besiegen! >> Das letzte, was Farmion sehen konnte war ein dicker Ast, der ihn am Kopf traf. Dann wurde alles still.

Am nächsten Morgen erwachte Farmion mit stechenden Kopfschmerzen. Die Sonne warf ein Licht auf die Lichtung, auf der er lag. An die Geschehnisse von Gestern Nacht konnte er sich nur noch in Bruchstücken erinnern, vergleichbar mit einem Abend nach zwei Flaschen Guljakwein. Anscheinend wurde er hierher gebracht, denn die Felsspalte von gestern war nichtmehr zu sehen. Dafür erkannte er aber die Lichtung wieder, hier war das Ende der Karte eigezeichnet. Mit einem hämmernden Schädel und einer kaputten Schulter machte er sich auf den Weg nach Elteran. Der Jagdring musste schnellsmöglichst über dieses neue und übermächtige Wesen informiert werden.
Titel: Re: Forenwettbewerb: Der Jagdring Elterans
Beitrag von: Oshun am 19. Mai 2010, 22:54:16
Phêliana's Abenteuer

Kaum ein Laut drang durch die dunklen Gassen als Phêliana aus ihrem Elternhaus schlich. Am Tage hatte es in Strömen geregnet, darum lag ein leicht modriger Geruch in der Luft.
Phêliana sog aufgeregt die feuchte Nachtluft ein während sie über die nassen Pflastersteine tapste. Sie war auf dem Weg in die Wildnis. Der Jagdring suchte Informationen über potenzielle Ziele und Phêliana war fest entschlossen sich die ausgeschriebene Belohnung zu verdienen.

Durch Elterans kleine Gassen gelangte man schnell und ungesehen aus der Stadt. Phêliana, kaum volljährig, wusste um jeden noch so geheimen Winkel. Hatte sie doch die Jahre tagtäglich damit verbracht mit den Nachbarskindern verstecken zu spielen.
Endlich hatte sie die Geheimtür in der Stadtmauer erreicht. Überwuchert von etlichen dornigen Pflanzen war diese Tür für Unwissende weder zu finden noch zu öffnen. Zwei geübte Handgriffe später erstreckte sich vor Phêliana der Wald um Elteran der um diese Zeit vom Vollmond hell erleuchtet war.
Die Geheimtür sorgfältig geschlossen, das Reisebündel festgezurrt und Phêliana huschte Richtung Süden durch die Nacht.

In der Dunkelheit verlor man leicht das Zeitgefühl und je tiefer Phêliana in den Wald eindrang, desto mehr verlor sich die erhellende Wirkung des Vollmonds.
Die Orientierung an den Sternen war nicht mehr möglich und so orientierte sich die junge Abenteurerin an besonderen Bäumen oder Sträuchern die von Phêliana schon vor Jahren fantasievolle Namen erhalten hatten. Als sie nach geraumer Zeit den Geierstrauch erreichte, ein Strauch der aussah als würde er die Zweige wie Flügel von sich strecken, war es kaum noch möglich in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Die Laterne zu entzünden würde Phêliana nicht wagen, denn die Goblins lauerten mit Sicherheit überall.

Doch nach kurzer Zeit wurde es, wie von Phêliana erwartet, wieder heller und schließlich konnte die junge Frau den Waldrand wenigstens erahnen.
Inzwischen mussten schon einige Stunden vergangen sein, denn Phêlianas Magen äußerte sich auf wenig amüsante Art.
Als schließlich der Wald sich dem Ende neigte, beschloss die ungeduldige Nachtwandlerin eine Pause einzulegen und etwas zu essen.

Während sie das Guljakbrot schmatzend verpeiste, verglich Phêliana die mitgebrachten Sternenkarten mit dem Nachthimmel. Sie wusste, es würde bald hell werden und so brach die Abenteurerin eilig wieder auf nachdem sie die genaue Richtung bestimmt hatte und die letzten Guljakbrotkrümel in ihrem Mund verschwunden waren.
Noch in der Dämmerung schlich Phêliana am Friedhof und dem dazugehörigen Mausoleum vorbei. Aus der Ferne konnte man das leise Grummeln der ortsansässigen Zombies hören.
Die Sonne blinzelte bereits über die Berggipfel als sich vor ihr das Brachland neben Tarun auftat.

Phêliana bahnte sich weiter ihren Weg durch Farne und seltsam anmutende Pflanzen als sie, direkt neben einer kleinen Steinformation, eine seltsame Entdeckung machte. Zwischen den Farnen lagen kleine, graue Eier, die wie schmutzige Perlen aussahen. Behutsam hob Sie eines der Eier auf und hielt es gegen die Sonne. Leben pulsierte darin und, was immer darin ruhte, es war lebendig und bestrebt die schützende Hülle zu verlassen.

Vielleicht war es die Wärme der Handflächen, welche das Wesen, das in dem Ei geruht hatte, zum Schlüpfen bewegte. Die pergamentartige Schale brach langsam auf und schwarze, leicht behaarte Beine bahnten sich den Weg ins Leben. Ein furchtbarer Schmerz durchfuhr Phêliana und tausende Messer bohrten sich in ihren Körper, bevor die gnädige Stille der Ohnmacht Besitz von ihr ergriff.

Nach einigen Minuten, oder waren es Stunden, kam sie wieder zu sich. Ihr Arm fühlte sich taub an  und noch immer wanderten Schmerzen  durch ihren Körper. Sie vernahm das prasselnde Geräusch eines Feuers und spürte, wie ihr Kopf sanft gehoben und Becher an ihre Lippen geführt wurde. Wenige Sekunden später begann ihr Magen zu rebellieren und Phêliana hatte Mühe sich nicht zu übergeben.

,,Ja, es schmeckt scheußlich" hörte sie direkt hinter sich, ,,doch es lindert den Schmerz, den diese verdammten Biester verursachen.". Phêliana drehte sich um und sah in die lächelnden Augen eines älteren Mannes. Ihren nächsten Gedanken erratend, fügte er hinzu: ,,Wer ich bin spielt keine Rolle. In einigen Stunden ist der Schmerz vorbei und du kannst deinen Weg fortsetzen". Dann reichte er  Phêliana erneut den Becher.

,,Du solltest dich jedoch vor diesen Schattenspringern in Acht nehmen. Heimtückische Biester sind das. Du hattest übrigens großes Glück, dass dich nur ein Kleiner von ihnen gebissen hat. Die großen sind weitaus gefährlicher und haben schon manche Abenteuer entgültig beendet". Der Alte warf einige Zweige ins Feuer und sprach weiter.

,,Die Biester jagen in kleinen Gruppen und sind beinahe unsichtbar. Einige Tage nachdem sie geschlüpft sind, können sie sich perfekt ihrer Umgebung anpassen und alle möglichen Farben annehmen. Du könntest dich auf sie setzen und würdest es nicht einmal merken. Aus diesem Grund nenne ich sie auch Schattenspringer. In dem Beutel dort drüben sind noch einige schmerzstillende Kräuter, die dir helfen sollten.". Bevor Phêliana etwas sagen konnte, war der alte Waldläufer bereits zwischen den Farnen verschwunden und nur nur noch das Prasseln des Feuers war zu hören.  

Es war als die Sonne am Höchsten stand, als Phêlianas Schmerzen mit dem Feuer erloschen.
Mit den Informationen des Alten und den Eierschalen des geschlüpften Schattenspringers trat Phêliana die Heimreise an.

Geschrieben von Oshun und ihrem Ghostwriter
Titel: Der Floragolem
Beitrag von: iluron am 19. Mai 2010, 23:32:42
Groß, böse,haarig. Mit dieser doch recht dürftigen Beschreibung eines betrunkenden Reisenden machte ich mich auf den Weg in die Wälder um eine Kreatur zu finden, die meinen Namen in die Halle der glorreichen hiefen sollte.
Man würde mich, so war mein kindlich-naiver Wunsch, in einem Atemzug mit Dalaran und Rhianndrah nennen.

Doch unter all diesen Träumen, Gespinsten und Wünschen hatte ich eine Kleinigkeit vergessen.
So sehr der Alkohol auch zur Übertreibung verleiten mag, dieses Ding war verdammt groß und verdammt böse.

Als ich so meine Schritte vorsichtig bedacht auf das weiche Moos des alten Waldes setzte, schlug zuerst meine Nase Alarm. Ein Gestank, wie ich ihn seit den missglückten Alchemieexperimenten an der Akademie nicht mehr wahrgenommen hatte, brannte sich sowohl in meine Schleimhäute als auch in die tränenden Augen, die sich missgestimmt verschlossen und auch keine Anstalten machen, sich in absehbarerer Zeit wieder öffnen zu lassen.

Ich dachte, ich hätte einen Pilz angestoßen, beim dem Versuch, lautlos zu schleichen, und das dieser nun seinen Unbill mit einer Sporenwolke kundtut. Aber weit gefehlt.

Denn eben als ich die Lider etwas öffnen konnte, machte auch schon der nächste meiner Sinne eine durch und durch unliebsame Entdeckung. Nicht weit von mir (mögen es 5 Armlängen eines Goblins gewesen sein) hörte ich ein Schnauben, das mir die Haare im Nacken erzittern lies.
Anders als das, was Eber, Trolle oder Drachen von sich gaben, war dieses dröhnende Geräusch nicht von dieser Welt. Wie aus tausend wütenden Kehlen zu gleich pochte dieses Geräusch an meine Ohren und forderte Einlass. Es schien alle Frequenzen auszufüllen die sich ein noch so kreativer Mensch überhaupt nur auszudenken vermochte.

Unentschlossen, ob ich den Versuch meine Augen zu öffnen fortsetzen sollte, um diesen Grauen vielleicht sogar noch ins Angesicht sehen zu müssen, bevor es mich frisst, für den kläglichen Versuch doch noch die Flucht antreten zu können, oder mich meinem Schicksal zu ergeben und im stillen Gebet auf den Sicheren Tod zu erwarten, ließ ich mich auf hinter einen Baum fallen, den ich nahe zu meiner Rechten verspürte.

Als ich sicher war, das das Ungetüm diese Geste nicht zum Anlass nahm, mich zu seinem Abendessen zu machen, wagte ich meine Augen vollends zu öffnen. Immernoch von einem Schleier des Ekels der sich verschwommenen Bildern niederschlug, blickte ich hinauf zum Himmel und überlegte was zu tun war.

Doch der Neugier des Magiers unterlegen sollte schon bald feststehen dass die Flucht nicht länger zur Debatte stand. Und ein Funken Hoffnung war geblieben.
Bisher hatte es mich entweder nicht bemerkt, oder für nicht interessant befunden. Eine gleichsam glücklliche wie kränkende Vorstellung.
All meinen Mut zusammennehmend umfasste ich meinen Zauberstab und wandte mich um, um aus meiner schützenden Deckung hervorzutreten. Noch einen kräftigen Luft der faulen Luft einsaugend schlich ich voran, nicht darauf gefasst, was ich gleich sehen sollte. Das Wesen das dort lag, war nicht haarig, wie es der betrunkene Alte geschildert hatte. es war vielmehr.... vewurzelt. Wie es schiehn, bestand es aus zwei Teilen. Ein inneres Skellet aus größeren und kleineren Felsbrocken, die von dicken Wurzeln und Ästen umrankt waren. Entgegen aller Golems die mir auf meinen Reisen aber begegnet waren, schien hier aber nicht der Stein die Intelligenz zu besitzen, sondern die Pflanze. Das grollen das ich zuvor vernahm, kam aus einer großen Knolle, die eine Art Kopf zu bilden schien, die sich über den zwei Mann hohen Leib erhob.

Aus der Position des Körpers und der Hoffnung, dass man daraus die gleichen Schlüsse wie bei einem Menschen ziehen konnte, vermutete ich, dass das Ding gerade schlief.
In der Gewissheit, dass, wenn ich mich irrte, eine Flucht jetzt sowieso nicht mehr erfolgreich wäre schlich ich mich näher heran. Als ich mich bis auf einen halben Schritt genähert hatte, machte das Wesen immernoch keine Anstalten sich zu rühren, sondern hob und senkte in ruhigem Rythmus seinen Brustkorb.

Ich strechte meine Hand aus, um einn der Felsen zu berühren. Er war über und über von den feinen Verästelungen überzogen, die von den dicken Wurzeln ausgingen.
als ich diese Jedoch berührte, gaben sie unmittelbar eine klebrig violette Flüssigkeit ab die sich in meine Lederhandschuhe ätzte.
Als ich daran roch, kam ein unmittelbarer Brechreiz auf, da dies wohl die Quelle des faulenden Geruches war.

Doch was war das? Mein unbedarftes Handeln hat das Untier wohl geweckt. Ein kräftiger Schwanz, der mir bis jetzt verborgen geblieben war, schwang kraftvoll traf mich an der Brust und warf mich durch die Luft, bevor ein Baum meinen Flug bremste.  Benommen sah ich wie das Ding sich mir näherte, Sein Kopf öffnete sich direkt in der Mitte und ellenlange Stacheln formten ein gewaltiges Maul.

Jetzt ist es soweit, das war meiine letzte Minute.
Doch in diesem Moment kam mir ein Gedanke."Warum war der Reisende nicht tot?" und gleichsam drang mir seine alkoholische Fahne in die Nase.
Eine schwache Hoffnung,aber die einzige die ich hatte.Ich kramte in meiner Tasche, fand eine kleine Phiole des destillierten Alkohols den ich bei mir trug, und schüttete sie der Kreatur auf den Kopf. Ein missbilligendes Kreischen drang aus dessen Kehle. Äste schlugen gegen das Gesicht in dem Versuch die Flüssigkeit abzubekommen doch vergebens.

Nicht mehr abwartend, ob es diesem Ding gelang sich zu beruhigen beschloss ich meine sieben Sachen zu packen und meinen magischen Hintern in die nächste Siedlung zu bewegen.
Titel: Der Parasit
Beitrag von: iluron am 20. Mai 2010, 04:51:25
"Ein Reh, sagst du, hat vor deinen Augen den Kopf eines Goblins gefressen?" fragte ich den augeregten Jäger erstaunt.

"Ich schwörs beim Grab meiner Mutter! Das Ding war blutverschmiert und hatte einen blick wie ein wildgewordener Troll!"

"Eigenartig! Ich werde mich als bald darumj kümmern, ich danke dir!" sprach ich dem jungen Mann bekräftigend zu und entließ ihn mit einem Schulterklopfen.

Dies war nicht der erste Bericht von wildgewordenen Tieren in den letzten Tagen. Fast stündlich kamen Leute die von kannibalistischen Kaninchen, mörderischen Mohlen und verrückten Fledermäusen sprachen. Und all dies hatte nur eine Gemeinsamkeit. Es betraf ausschließlich friedliche Tiere in einem Gebiet von rund zwei Quadratkilometern.

Nachdem ich sämtliche zoologische Werke durchgewälzt hatte, und nirgends auch nur die Spur einer Antwort fand, stand es fest. Es lief alles auf eine Expedition hinaus.
So rüstete ich mit Tränken und meinem Zauberstab um der Gefahr die Stirn zu bieten und brach in das betroffene Gebiet auf. Stunde um Stunde streifte ich umher, ohne irgendetwas zu entdecken, bis ich auf den Kadaver eines Bären stieß. Sein Brustkorb war in der Mitte gespalten und zu beiden Seiten geklappt, das was von seinem Inneren übrig war, zu allen Seiten verteilt. Ich trat näher um das Phänomen zu untersuchen. Noch nie hatte ich auch nur ähnliches gesehen. Die Ränder der Wunde waren mit dünnen grünen Fäden übersäht. Unmöglich zu sagen ob sie vor oder nach dem Tod dort hingekommen waren, oder ob es sich um pflanzliche oder tierische Überreste handelte.

Als ich gerade dabei war, Proben zu nehmen,wurde je Meine Aufmerksamkeit von etwas kleinem braunen etwas Abseits der Überreste erweckt. Ich beendete Meine Studie und beugte mich zu dem etwas herab. Es war eine Art Haut in Form eines schuppige Tropfens. Nicht länger alseine Elle.
Ich war noch immer versucht, dieses Ding einem Tier zuzuordnen, das ich kannte, als hinter mir ein Ast knackte. Ich wollte mich umdrehen, doch wurde ich schon hart an der Schläfe getroffen. Ein gleißender Blitz durchzuckte mein Sichtfeld, doch ich verfiel nicht der Ohnmacht. Stattdessen ließ ich mich zu Boden gleiten und schloss die Augen um meinen Angreifer zu täuschen.
Unvermittelt hörte ich hohe, röchelnde Atmung, wie ich sie oft im Wald gehört hatte, als ich Pilze suchte. Ein Goblin! Doch irgendwas war anders. Warum hatte mich der Schlag nicht getötet? Für gewöhnlich verstanden sie ihr Handwerk und doch hatte es so gewirkt, dass er nur durch Zufall getroffen hat,und das nicht mal besonders gut.

Das Röcheln verweilte nun direkt über meinem Gesicht. Univermittelt schlug ich die Augen auf, in der Erwartung die hässliche Fratze eines Goblins zu sehen, doch weit gefehlt. Alles was einstmals an eines dieser kleinen Kreaturen zu erinnern vermochte war auf das abartigste entstellt. Haut hing lose von den Wangen der Schädel war über den Augenhöhlen freigelegt und an einigen Stellen gesplittert. Ein Auge fehlte, das andere war milchig gelb verfärbt. War er untot? Nein, die Symptome passten nicht. Die Bewegungen waren zu geschmeidig, und es wirkte auch nicht so, als sei sein Bewusstsein von einem höheren untoten Wesen fremdgesteuert.

Nein hier ging etwas anderes vor.
Als das Ding bemerkte, dass ich nicht wie erwartet ohnmächtig war,schrieh es kurz auf, und seine knochigen Hände schnellten hinan zu meinem Hals. Kalte Finger schlossen sich um meine Kehle.
Wusste es nicht, dass ich der Magie mächtig war? Ein so plumper Angriff war für jedes einigermaßen intelligente Wesen undenkbar.

Ich tastete nach meinem Zauberstab, und schoß einen Feuerball direlt in das Schultergelenk des Angreifers.
Er rollte sich zur Seite,wild brüllend. Ich stand auf brachte mich in eine günstige Position um erneut anzugreifen doch übermannte mich der Schock ob des Anblicks der sich mir bot.

Der Goblin stand vor mir, keine 3 Meter von mir entfernt. Der Linke arm auf die verwunderte Schulter gepresst. Und er grinste mich an. Als ich mir den rechten Arm besah verstand ich auch wieso. Ein großer Teil des Oberarmes fehlte, doch hing der Rest nicht wie zu erwarten hinab. Er zuckte und schlug um sich, wärend kleine grüne Fäden zu beiden Seiten der Verletzung nacheinander tasteten sich verbanden und sich zu dicken Strängen verbanden. Wenige Sekunden Später hatte sich das Loch geschlossen und nur ein grüner phasriger Fleck blieb an der Stelle zurück,

"Was zum ..." fluchte ich und feuerte erneut einen Feuerstoß ab. Behände sprang der Goblin zur Seite. Er schien schnell zu lernen.

"Die Sache wird mir zu brenzlig, tut mir Leid mein Freund." sagte ich mit keuchender Stimme und schleuderte einen Giftwolke-Zauber zwischen mich und meinen Feind und schlug mich in die Büsche, bevor er wusste was geschah.

Einige Stunden später war ich zurück in meinem sicheren Labor und nachdem ich mich beruhigt hatte, wollte ich mich daran machen meine gesammelte Probe zu untersuchen.

Zu meiner Überraschung waren die grünen Phasern nicht untätig gewesen. Sie hatten sich zu einem dicken Knäuel verbunden in dessen Innern, ein rotglühender Kern schimmerte. Als ich es in eine kleine Glasschale gab begann es unmittelbar mit kleien grünen Ärmchen über den Boden zu kriechen. "Sucht etwas?" fragte ich mich selbst.

Mir kam ein Gedanke. Ich machte mich auf die Jagt nach einer Kakerlake und gab sie in einen großen Glaszylinder.Dazu gab ich die Probe des grünen Dings. Ein Moment passierte Nichts. Die Kakerlake versuchte ihrem Instinkt nach zu entkommen. Dann ging alles blitzschnell. Dünne Ärmchen rankten sich um das Tier und umwanden Es. Dann versenkte sich der grüne Ballen im Leib des Insekts bis nichts mehr davon zu sehen war.

Das Insekt sackte zusammen und einige Sekunden rührte es sich nicht. Dann zuckte erst das eine Bein, dann das andere. Bald wedelten alle Beine unbeholfen. Es schien sich immer erst an die Bewegungen des neuen Wirtstieres gewöhnen zu müssen. Bald schon würde es laufen können. Vermutlich war es darauf angelegt, sich immer bessere Wirtstiere zu suchen. Das bedeutet in der Regel immer größer. Aber warum der Umstieg vom Bären zum Goblin?

Ich griff mir an die Schläfe. Noch immer schmerzte mich die Stelle, wo mich die Keule getroffen hatte. Aber das... die Intelligenz! Das macht den Goblin den Bären überlegen.
Das wiederrum ließ nur eine Schlussfolgerung zu wer früher oder Später auf der Liste dieses Wesens stehen würde...
Titel: Das alte Einauge
Beitrag von: Walon am 20. Mai 2010, 14:17:16
Das alte Einauge


Ein Brief erreicht den Jagdring von Elteran:

Grüße, wer auch immer diesen Brief lesen wird.
Mein Name ist Tobar und ich bin, besser gesagt war, der Vorarbeiter eines kleinen Schürftrupps, der sich
mit Kristallen und dem gelegentlichen Edelstein aus den Tunneln der hiesigen Lindwürmer einen Lebens-
unterhalt verdiente.

Letzte Woche entdeckten wir einen neuen Tunnel, den wir untersuchen wollten, war doch die Ausbeute
der letzten Wochen doch eher karg gewesen. Die Aussicht auf neue Schätze aus diesem Tunnel erfüllte
meine Männer und mich mit Zuversicht. Wir brachen in voller Stärke, insgesamt 7 Mann, auf, denn obwohl
fast jeder meiner Männer stark und erfahren war, wollten wir dennoch kein Risiko eingehen. Die Nistkammer
eines Lindwurms alleine aufzuscheuchen ist keine gute Idee, es sei denn man legt Wert darauf in kleinen
Stückchen an frischgeschlüpfte Lindwürmer verfüttert zu werden. Aber ich schweife ab.
Wir brachen wie gesagt auf, um den Tunnel zu erforschen. Uns fiel direkt auf, dass der Tunnel
groß war, um einiges größer als normal. Wir dachten, die Würmer hätten eine natürliche Höhle gefunden
und sie benutzt. Wie Unrecht wir hatten.
Vorneweg lief der jüngste unseres Zugs, der junge Balthor, eifrig sich den erfahrenen Edelsteinschürfern
zu beweisen. Er hatte einen Vorsprung zu uns gewonnen und blieb an einer Kreuzung des titanischen
Tunnels stehen, drehte sich zu uns um und rief: "Wo bleibt ihr denn? Beeilt euch!"
Ich wollte ihn gerade zurückrufen, doch mir und den anderen blieben die Worte im Halse stecken, als ich
im Schein von Balthors erhobener Fackel sah, was sich gerade, mit einer für ein Geschöpf dieser Größe
unmöglich scheinenden Geräuschlosigkeit, um eine der Tunnelbiegungen bewegt hatte.

Es war ein Lindwurm, wie ich ihn in all meinen Jahren in diesen Tunneln noch nie gesehen hatte. Er war
mindestens doppelt so groß wie jeder andere Lindwurm den ich je gesehen hatte. Mit einer ruckartigen
Bewegung schnappte das Biest sich den jungen Balthor und begann ihn zu verschlingen. Die Fackel, die
es zusammen mit Balthor in seine Kiefer zerrte, erleuchtete für einen kurzen, aber ewig erscheinenden
Moment das scheußliche Haupt dieser Kreatur und, beim Lichte Terajas, diesen Anblick werde ich den
Rest meines Lebens nicht vergessen, so sehr ich auch wünschte ich könnte es. Die Schnauze des Biestes
und die riesigen, handlangen Reißzähne schimmerten rot,wo sich Balthors Blut ergossen hatte.
Sonst war das Ungetüm von schwarzen Schuppen bedeckt, die den Eindruck erweckten, dass keine unserer
Waffen ihnen auch nur einen Kratzer zufügen könnten. Das Grausigste war aber das rechte Auge des
Lindwurms. In ihm steckte ein Speer aus einer uralten Wunde, denn der Speer war ins Fleisch des Lindwurms
eingewachsen. Da wusste ich, mit wem wir es zu tun hatten, und das wir keine Chance hatten außer
zu rennen. Denn das Scheusal, das sich da vor uns auftürmte war das alte Einauge, Gegenstand vieler
Geschichten der alten Edelsteinschürfer. Dutzende Männer sollte er auf einmal getötet, und diverse Tunnel
zum Einsturz gebracht haben. Angeblich durchstreifte er seit langer, langer Zeit das Labyrinth der Tunnel
auf der Suche nach demjenigen, der es gewagt hatte ihn zu verletzen, um seine furchtbare Rache an ihm
zu nehmen. Ich hatte diese Geschichten immer nur für ebendas gehalten: Geschichten, die dazu da waren, die
Neulinge zu erschrecken. Bei Curulums schwarzer Seele, ich habe sie selbst erzählt!
Noch nie hatte ich es so bereut Unrecht zu haben.

Langsam, als ob sie sich durch Wasser bewegen würde, fiel die Fackel aus Balthors schlaff werdenden Fingern
und mit dem Aufprall der Fackel schien ein Bann von mir und meinen Männern zu fallen und wir begannen, teils
vor Wut über den Tod unseres Kameraden, aber größtenteils aus Todesangst, laut aufzuschreien. In diesem
Moment warf Einauge seinen Kopf zurück um Balthor ganz zu verschlingen und begann uns nachzusetzen.
Ich fing an zu rennen, mich auf der Seite des verwundeten Auges der Bestie haltend, um schlechter gesehen
zu werden. Mehr weiß ich nicht mehr, ich weiß nur noch das ich rannte. Wie ich dem Lindwurm entfloh,
vermag ich auch nicht zu erklären, meine Vermutung ist, dass ich nicht schneller lief als der Lindwurm, sondern
nur schneller als meine Freunde. Diese Erkenntnis beschämt mich zutiefst, statt für meine Freunde zu sterben
und zu versuchen ihnen zu helfen habe ich sie dem Lindwurm quasi zum Fraß vorgeworfen.
Um mich von dieser Schande zu befreien werde ich in die Tunnel zurückgehen und nach Einauge suchen um
meine Freunde zu rächen. Da ich unweigerlich bei dem Versuch sterben werde, schreibe ich diesen Brief an
den Jagdring von Elteran, mit der Bitte, dass Einauge zur Jagd auszurufen. Ich weiß, das in Elteran viele mächtige
Magier leben, und vielleicht ist einer von ihnen diesem Schrecken gewachsen.
Anbei findet eine Karte mit der Position des Tunnels, indem wir Einauge fanden, sowie einige Edelsteine, die ihr
zur Deckung eurer Kosten und zur Belohnung des Jägers verwenden könnt. Aber bitte, zeigt jedem der diesen
Auftrag annehmen will, diesen Brief damit er weiß,worauf er sich einläßt. Jäger, wenn ihr euch stark genug fühlt,
gegen eine Legende anzutreten, dann versucht es, aber wenn auch nur der kleinste Zweifel in euch ist, lasst
ab von eurem Plan!

Viel Glück bei eurer Jagd,

Tobar


Autor: Walon

Titel: Re: Forenwettbewerb: Der Jagdring Elterans
Beitrag von: Kilthee am 20. Mai 2010, 20:24:38
Nur eine Warnung - Die Flamme der Berge; Indigophönix



Mir war bei der ganzen Angelegenheit nicht wohl. "Geh bitte und sieh nach, was da passiert ist..."
Es hatte damit angefangen, dass in den letzten Tagen ein seltsames bläulich-violettes Licht über den Bergen von Tuley gesichtet worden war. Es störte mich nicht, dass ich geschickt wurde um diese Angelegenheit zu untersuchen, sondern dass ich geschickt wurde um nach dem ersten Forscher zu suchen der das untersuchen sollte.

Nicht, das die Berge zu gefährlich für mich waren: ich bin ein guter Kletterer, und die Monster hier oben gehören auch nicht wirklich zu den mächtigsten im Lande.
So hatte ich bei meinem Aufstieg auch nicht mehr zu tun außer mich gegen den ein oder anderen Gargoyle zu wehren, während ich der Bergspitze immer näher kam. Doch der Aufstieg verlief nicht ganz so, wie ich es gewohnt war. Mehrmals, und dessen bin ich mir sicher, huschte ein Schatten über mich, als ob etwas mit einer ungeheuren Geschwindigkeit über mich gefklogen wäre. Und ein anderes Mal glaubte ich etwas zu hören, eine wunderschöne aber kurze Melodie, die mir das Gefühl gab, energiegeladener zu sein. Und als ich schließlich ein kleineres Plateau nahe der Bergspitze erreichte, begann ich zu ahnen was mich hier erwartet... und meinen Vorgänger höchstwahrscheinlich umgebracht hat.

Ich sah nahe der Felswand, vor Wind und Wetter geschützt ein rundes, ballgroßes Objekt, das wie aus kristallisierter Asche wirkte... leicht bläulich.
Dies war das Ei eines Phönix, das was übrig bleibt wenn der Feuervogel verbrennt! Nur die Farbgebung war ungewöhnlich.. Ich wollte mich dem Ei nähern, doch blieb ich nach wenigen Schritten stehen. Wieder höhrte ich diese Melodie, und im Sturzflug kam er hernieder: der wohl größte Phönix den ich jeh gesehen habe.

Er besaß eine Flügelspannweite von sicherlich 90 Fuß, seine Federn waren in einem Ton zwischen Indigo und Violett, mit ausnahme der langen Schwanzfedern: Sie erstrahlten wie ein Regenbogen, schillerten sondergleichen. Es war ein faszinierender und majestätischer Anblick. Umso schwerer fiel es mir den Blick von dem Wesen fortzureißen, jedoch als es mir gelang sah ich fürchterliches: Nahe des Eis war eine Stelle mit vormals geschmolzenem Boden, auf dem eine Ascheschicht lag. Diese Asche bildete einen halbwegs menschlichen Umriss. Mein Vorgänger war also tot.

Als hätte der Indigophönix meinen Blick verfolgt, stieß er einen Schrei aus, diesmal schrill und fast schmerzhaft. Ich blickte ihn an und er hob die Schwingen. Diese fingen an zu glühen, während ich langsam zurückwich, da die Hitze immer stärker wurde. Schließlich begann ich zu laufen, immer weiter, immer schneller.
Der Jagdring musste davon erfahren.

Der Phönix hat mich nicht verfolgt. Es war wohl glücklicherweise nur eine Warnung.

Titel: Abrakses, der Rätselkobold.
Beitrag von: iluron am 21. Mai 2010, 00:40:59
"Ist es das?" fragte ich mich selbst. Nach Stunden der anhaltslosen suche hatte ich ein kleines Feuer entdeckt. Hier in diesem Teil des Waldes gab es keine Goblins und auch Menschen waren nur selten anzutreffen. Ein Jäger in der Stadt hatte mir jedoch von einem Wesen berichtet, dass sich hier umtrieb und auch eine gewisse Art Intelligenz besaß.
Ob der List und der Beweglichkeit bekam er es aber nicht näher zu Gesicht. alles was er sagen konnte, war dies: Es besaß einen rießigen Kopf.

Ich schlich mich an. Schritt um Schritt näherte ich mich dem hellen Fleck in der Finsternis des Waldes.

Als ich mich bis zum Rand des Lichtscheins herangewagt hatte und in die Lichtung spähte, wo die kleine Feuerstelle loderte, sah ich einen dunklen Umriss dersich abzeichnete. Ein dürrer Körper der wohl von soetwas wieeinem Jutesack umhüllt war, trug einen Kopf der beinahe ein Drittel der gesammten Masse dieses Wesens auszumachen schien.

"Glaubscht duu wirklsichhh, ischh hättä dischhh nischt läängscht bemäärkt?" fauchte eine beuhruhigend ruhige Stimme.

Abwägend wie ich darauf reagieren sollte, beschloss ich es darauf ankommen zu lassen,und schwieg.

"Beanworte mir eine Frage, meein Freund! Wass issst wischtiger? Schtärke? Schlauheit? Oder die Lischt? Häääää?"

Was soll diese Frage? Wollte er mich damit aus der Reserve locken? Noch dazu musste jeder halbwegs intelligente Zauberer diese Frage gleich beantworten.

"Du hascht alsooo gewählt!" fauchte er und mit einem Mal stieg dunkler Qualm aus den Rändern seines Kleidersackes.
Die dürren Ärmchen zogen sich zusammen und Verschwanden in dem dünnen Stoff. Wenige Sekunden später war die komplette Lichtung in Nebel gehüllt.
"Was ist hier ... los?" schrie ich überrascht und erschrocken zu gleich.
"Szieht ausz alsz hätte isz misz niszt vorgesztellt. Isz bin Abrakszes, der Rätszelkobolt!"
Seine Stimme hatte sich verändert. Das Fauchen hatte sich verändert. Die ruhige Stimme, vormals noch einem Goblin ähnlich war nun viel feiner geworden. Fast durchschneidend drang sie an mein Ohr und erinnerte an das zischeln einer Schlange.

Immernoch vom Nebel verhangen, war es mir nicht möglich zu erkennen, was auf der Lichtung geschehen war.
Doch bevor ich Zeit hatte zu überlegen, drang ein langer schuppiger Schwanz aus der grauen Wolke und schoß auf mich zu. Nur mit Mühe konnte ich ausweichen und mit einer Rolle zur Seite retten. Doch oft wird das nicht mehr klappen. Ich bin ein Zauberer, kein Held. Die Luftmassen, die dieser Angriff in Bewegung versetzt hatte, führte dazu, dass sich die Rauchschwaden lichteten undauf dem Boden liegend, konnte ich durch einen dünnen Busch auf den Platz lugen, wo ich die Stimme vernommen hatte.
Das konntedoch nicht...
An der Stelle wo vormals noch der kleine schrumplige Typ am Feuer saß erhob sich jetzt ein fast zwei Mann hoher Naga! Die Baumstamm dicken Arme umschlossen einen 3 bis 4 Ellen langen Stab an dessen Spitze zwei rote Juwelen funkelten.

Hat er sich etwa verwandelt? Oder war dieses Untier erschienen, als der Typ den Rauch erzeugt hatte? Wenn ja wo war er hinverschwunden?

Ich wollte mich rasch erheben, doch merkte ich schnell, dass mein Bein nicht unversehrt den Sprung überstanden hatte.

"Was bist du?" schrie ich in die Lichtung.

"Kannszt du niszt hören? Isz bin ein Rätszelkobolt!" fauchte die Stimme hörbar erbost. Zu meiner Überraschung hatten sich jedoch die Lippen des Untiers überhaupt nicht bewegt. Was geht hier nur vor?

"Lasz misz dir eine Frage sztellen: Ein Mann szagt von szich, er würde immer lügen. Welche Frage musszt du ihm sztellen, um ihn einesz besszeren zu belehren? Häääää?"

Was soll schon wieder diese Frage? Will er mich veralbern? Was soll das? Na warte, dem werd ich seine Fragen sonst wohin stecken! Ich fasst meinen Entschluss, sammelte das letzte bisschen Mut und feuerte einen Blitz auf das Untier.

"Dummer Mensz!" fauchte es und dasletzte Was ich sah, waren spitze Fangzähne die sich um meinen Kopf schlossen.

Danach Dunkelheit und ich erwachte in einem nahen Schrein und berichtete dem Priester was ich erlebt hatte.
Titel: Re: Forenwettbewerb: Der Jagdring Elterans
Beitrag von: Will am 21. Mai 2010, 17:18:10
Vor sehr sehr langer Zeit geschah es, der Vorgang, welcher uns hervorgebracht hat. Die Forscher sind sich nicht einig wie sie von statten gegangen ist, aber es ist sicher, dass sie stattfand. Die Rede ist von der Schöpfung. Aber wenn sich die Forscher auch uneinig sind über den Vorgang, so ist den meisten von uns trotzdem eines klar: Dass es dieses Wesen niemals hätte geben dürfen. Dies ist eine Geschichte über eine Kreatur, die direkt aus einem Albtraum entsprungen sein könnte und zugleich ein Aufruf an alle Abenteurer, Forscher und Wagemutige diese Bestie zu beseitigen.
Man hört immer wieder Geschichten über Ungeheuer, die kleine Dörfer terrorisieren, Karawanen angreifen oder eine Gruppe von einigen Leuten im Wald töten. Eines ist daran charakteristisch: Es geschieht nicht oft, jedoch häufig genug um den Menschen immer im Hinterkopf zu bleiben und es werden immer Gruppen angegriffen, nie große Ansammlungen von Menschen. Das Wichtigste aber ist: Es muss immer einer überleben, um davon zu erzählen. Dies ist zweifellos der einzige Grund, warum ich noch lebe. Und nicht um dieses Klischee zu erfüllen, sondern um die Gräueltaten zu beenden, berichte ich darüber. Denn diesmal bahnt sich etwas Anderes, etwas Gewaltiges an. Diesmal zieht sich eine blutige Spur des Schreckens durch das Land. Und nicht nur um des Ruhmes willen sollte man ausziehen, die Bestie zu stoppen, denn irgendwann wird sich das gierige Auge dieses Wesens auch auf Elteran richten. Denn diesmal handelt es sich nicht mehr nur um Einzelfälle und es ist auch keineswegs ein Mythos...
Ich fürchte, die Begegnung mit dieser Kreatur erschreckt mich immer noch so sehr, dass ich kaum einen ruhigen Gedanken fassen kann, ständig drehe ich mich um, in der Angst, ihr wieder in diese gräßlichen Augen mit jenem gierigen, schwarzen Pupillen zu blicken, welche etwa eine Handbreit maßen. Aufgrund dieser Tatsache vermute ich, dass sie sich vorallem unterirdisch aufhält, nachts jedoch durchaus die Oberfläche betritt. Sie ist nicht sonderlich groß, ihre Schultern reichen einem normalen Mann etwas über die Taille, vermag es jedoch sich sehr schnell zu bewegen. Lasst euch nicht von ihrem stämmigen Körper täuschen, sie ist agil wie eine Katze. Sie läuft auf 4 Beinen und besitzt zudem ein Paar kurze Flügel, mit denen sie jedoch nicht zu fliegen vermag. Es ist ihr durch diese allerdings möglich, auf eine kurze Strecke eine extreme Beschleunigung zu erfahren. Ihre Vordergliedmaßen sind etwas länger als die hinteren und sie beweg sich durch einen seltsam schaukelnden Gang fort, der durch ihren unsymetrischen Körperbau verursacht wird. Insgesamt sieht diese Bestie keineswegs edel oder elegant aus, sondern scheint aus einem Kinderbild entsprungen, wenngleich einem ziemlich schrecklichem. An ihren Extremitäten befinden sich mehr als fingerlange Krallen, die sogar Brustpanzer zerfetzen. Von ihren Lefzen scheint eine Art Nervengift zu tropfen, welches den betroffenen Körperteil in sekundenschnelle lähmt und zu Eiseskälte gefrieren lässt. So zumindest fühlt es sich an, wie ich selbst erfahren hab.
Ich befand mich in einer relativ großen Söldnergruppe von gut 50 Mann, doch die Bestie schlug unvermittelt zu. Wir befanden uns im Auftrag einer Stadt weit im Osten von Elteran in einem Höhlensystem weit unter der Erdoberfläche. Die Bestie hatte innerhalb einiger Woche die Stadtbevölkerung erheblich dezimiert und auch ein bewachtes Tor am Ausgang des Höhlensystems hatte die Besite nicht aufhalten können. So stiegen wir etwa 3 Stunden in die Tiefe. Ich argwöhne, die Bestie hatte ns von Anfang an bemerkt, wartete jedoch bis wir erschöpft waren und am wenigsten mit einem Angriff rechneten. Wir überlegten schon umzukehren, als der schwarze Blitz unter uns fuhr. Eh wir merkten was geschah, lagen drei verstümmelte Körper auf dem Boden, der Mörder eben jener war aber nicht zu erblicken. Erschrocken zogen wir unsere Waffen und bemerkten, dass noch mehr Männer fehlten. Anscheinend hatte die Bestie schon vorher unbemerkt einige Männer getötet. Wir stellten uns in einem Kreis auf, zogen unsere Waffen und warteten. Und obwohl nichts geschah, wussten wir doch, dass wir verloren waren. Ein meilenweiter Aufstieg trennte uns von der Oberfläche, den wir niemals überstanden hätten.
Die Bestie zermürbte uns. In einer engen Gruppe gingen wir mit gezogenen Waffen langsam Richtung Ausgang. Wir befanden uns in einer ziemlich weitläufigen Grotte und mussten diese beinahe zur Gänze durchqueren. Es wurden zusätzliche Fackeln angezündet und zwei Magiebegabte unter uns bereiteten ihre Zaubersprüche vor. Wir schluckten einige Tränke und schritten vorwärts. Nun erst fiel uns ein leichter Verwesungsgestank auf. Wir blickten zurück und sahen etwas unglaublich schreckliches: Vor unseren Augen verwesten unsere gefallenen Kameraden und handgroße Insekten mit einem fast fingerlangen Stachel wühlten sich aus ihren Leibern. Ein paar Sekunden später sahen wir uns von ihnen angegriffen. Jemand floh schreiend, doch schon nach einigen Augenblicken brach sein Schreien abrupt ab. Ein anderer wurde, über und über mit nsekten bedeckt, bei lebendigen Leibe aufgefressen. Doch unsere Magier bekamen die Lage in den Griff. Schaudernd und uns ständig umblickend schritten wir schneller aus. Als wir die Grotte fast zur Hälfte durchwandert hatten, kam ein mächtiger Windzug auf und unsere Fackeln erloschen. Die Magier schafften ein unheimliches, grünes Licht, dass die Höhle jedoch kaum zu erhellen vermochte. Wir liefen weiter. Als ich mich wieder einmal beinahe panisch umblickte, bemerkte ich, dass einer meiner Kamerdaen zurückgeblieben war. Er stierte in die Augen der Bestie und war wie gelähmt. Doch bevor ich ihm etwas zurufen konnte, wurde er von der Besite angefallen und getötet.
Die Bestie griff unsere Gruppe nicht an, sondern wartete und sorgte dafür, dass wir von ihrer Nähe wussten. Einigemale ließ sie sich sogar blicken, doch wir getrauten uns nicht, sie direkt anzugreifen. Als jedermann schon mit seinem Leben abgeschlossen hatte, griff sie uns schließlich doch an. Mit einem Schlag seiner gewaltigen Klauen schlitze es Brustpanzer und den darunterliegenden Oberkörper eines Kameraden auf, schleuderte diesen in unsere Gruppe, und fiel den nächsten an. Dies geschah alles blitzschnell und ebenso blitzschnell verschwand die Bestie wieder. Dies wiederholte sich einige Male, bis wir noch etwa 20 Mann waren. Dann griff sie uns wieder an, verschwand jedoch nicht sofort. Die meisten unserer Waffen hieben ins Leere, jedoch war es einigen vergönnt, der Bestie Wunden beizufügen. Ich weiß nicht ob wir sie ernsthaft verwundet haben, jedoch schien die Bestie anfällig für Magie zu sein. Es war unseren beiden Magiern allerdings nur einmal beschieden, sie zu treffen, woraufhin diese gequält aufjaulte und Beide mit einem mächtigen Tatzenhieb umwarf. Ich denke, die Magier waren der einzige Grund, warum die Besite uns zuerst so langwierig dezimiert hatte, denn wir waren ihr chancenlos unterlegen. Sie traf mich am Bein, ich verlor das Gleichgewicht und fiel. Ein lebloser Körper begrub mich einige Moment später und ich fiel in Bewusstlosigkeit. Als ich aufwachte, bemerkte ich einen dünnen Lichtfaden, der mir den Weg zum Ausgang wies. Wir hatten es bis kurz vor den Ausgang geschafft. Ich taumelte so schnell ich konnte der Öffnung entgegen, ließ mir PErgament und Feder geben und schrieb diese Botschaft auf. Ich hoffe sie erreicht Elteran, denn die magier scheinen unsere einzige Hoffnung. Ich weiß nicht, ob ich den Tag überstehe, die Eiseskälte in meinem Bein breitet sich weiter aus. Ich habe von einer Gesellschaft, einem gewissen Jagdring, gehört. Ich hoffe, dort wissen sie, was gegen eine solche Kreatur zu tun ist.

Mit letzter Kraft, Toje
Titel: Das Elektrumhuhn
Beitrag von: Wille am 21. Mai 2010, 18:25:38
Chluuupf – das ist wohl der beste Ausdruck für das Geräusch, dass bei jedem meiner Schritte entstand. Wie bin ich nur auf die Idee gekommen diesen schrecklichen Sumpf zu betreten? Dabei ist die Tatsache, dass es sich um einen Sumpf handelt nicht mal das Schlimmste. Mehr beunruhigen mich die kleinen Blitze, die bei jedem meiner Schritte entstehen.

Ich denke bei mir: ,,Nie hätte ich mich darauf einlassen sollen. Was für eine bescheuerte Wette. Wahrscheinlich gibt es dieses blöde Ei gar nicht." Aber was solls. Ich laufe weiter und weiter. Zumindest ist der Grund nicht so morastig, dass man tief einsinkt und ich komme gut vorran. Das Dorf liegt immer weiter hinter mir und so langsam werden die kleinen Blitze intensiver. Es kribbelt bei jedem Schritt in den Zehen.

Das Kribbeln verwandelt sich in ein Wärmegefühl. Dies wird sehr schnell von stechenden Schmerzen abgelöst. Plötzlich sehe ich es. Da sitzt ein Elektrumhuhn und brütet. Ein kleines braunes-rotes Huhn. Es wirkt ganz harmlos und wenn man den Geschichten glauben darf, ist es das auch. Das sitzt es nun das Huhn und ist das einzige Hindernis zwischen mir und dem Ei das ich haben will. Allerdings ist das Huhn auch der einzige Schutz des Eis vor der Welt.

Ich weiß genau, was ich nun zu tun habe. Ich schnappe also das Huhn und setzte es zur Seite. Sofort beginnt das Ei das zu tun, was Elektrum-Eier so tun – es saugt die elektrische Energie der Umgebung auf. Und davon gibt es, wie schon beschrieben, in dieser Gegend mehr als genug. Ich schnappe also das Ei und renne los. Ich laufe so schnell mich meine Füße tragen. Aber das Knistern des Eis wird immer lauter. Ich muss diesen Sumpf verlassen, ehe das Ei explodiert. Also renne ich so schnell ich nur kann.

Erschöpft breche ich zusammen. Ich habe es geschafft. Ich bin dem Sumpf entkommen ohne das das Ei explodiert ist. Abends sitzte ich in der Taverne und denke mir: ,,Wofür zum Teufel braucht man ein Elektrum-Ei?"

geschrieben von Wille
Titel: Von Klauenhänden und gierigen Mäulern
Beitrag von: Murak am 24. Mai 2010, 12:52:03
Von Klauenhänden und gierigen Mäulern

"... und in der Nähe des großen Mausoleums, der "Stadt der Toten" haben wir die Leichen dann gefunden. Helft mir,Murak, dieses Etwas bedroht mein Dorf!"
Der Dorfvorsteher blickte mich mit angsterfüllten Augen an und ich zögerte keinen Moment lang. Aus meinem Anwesen packte ich mir die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände zusammen, nahm meinen Stab und machte mich mit dem Mann auf zu seinem Dorf, das zwei Tagesreisen entfernt von Elteran gelegen war.
Während der Reise sprachen wir nur sehr wenig und es schien mir, dass sowohl das trübe Wetter als auch die Ereignisse der letzten Tage einen dunklen Schatten auf dem Gemüt des Mannes hinterlassen hatten. Nur manchmal abends am Lagerfeuer erzählte er mir von den Schrecken, über die seine Dörfler ihm berichtet hatten:
"Im Nebel kommen sie", so sagte er. " Wenn die Torfstecher ihrem Tagwerk nachgehen oder die Fischer auf dem Fluß ihre Netze auswerfen, dann kommen sie. Ich habe die Leichen gesehen,Murak! Ihre Gesichter waren noch im Tode verzerrt. Ihr Mund war aufgerissen und noch immer zu einem stummen Schrei verzogen. Nie im Leben werde ich diesen Anblick vergessen! Sie schienen irgendwie blutleer zu sein und ihre Haut war dünn wie Pergament. Was sind das für Wesen, die so etwas tun?"
Eine Antwort konnte ich dem Mann allerdings auch nicht geben. Nie zuvor hatte ich von so etwas gehört.
Wir erreichten das Dorf in der Abenddämmerung. Es lag am Rande eines Moors und war von einem Palisadenwall umgeben. Allen Bewohnern stand die Angst im Gesicht und ich verbrachte eine unruhige Nacht in der Scheune des Dorfvostehers. Früh am nächsten Morgen, die Sonne war noch nicht aufgegangen, machte ich mich alleine auf zu der Stelle, wo man die Toten gefunden hatte. Hier deutete nichts auf einen Kampf hin, doch ich ließ Vorsicht walten. Ich sprach Worte der Macht und die magischen Energien, die ich im Laufe der Jahre gelernt hatte zu mächtigen Zaubern zu kanalisieren durchdrangen meinen Körper. Ich rief mein treues Irrlicht herbei, das genug Licht abgab um mich zu orientieren. Geistige Schilde sollten mich vor Angriffen körperlicher wie astraler Art schützen und die Umrisse mächtiger Flügel schimmerten in einem blauen Licht um meine Schultern. Langsam ging ich weiter und entdeckte plötzlich die Abdrücke blanker Füße im feuchten Boden. Ich bückte mich um sie genauer zu untersuchen. Im Gegensatz zu meinen Abdrücken waren sie kaum in die Erde eingedrückt und man konnte deutlich die langen, krallenartigen Zehen erkennen. Ich packte meinen Stab fester, so wie ich es in solchen Situationen zu tun pflegte und folgte den Fußabdrücken.
Sie führten zu einer Höhle aus derem Inneren ein süßlich-fauler Geruch nach außen drang. Gaja, mein Irrlicht flog nervös auf und ab und blieb über meiner Schulter schweben. Langsam betrat ich die Höhle und sprach einen Zauber, der mir es ermöglichte, in der Dunkelheit zu sehen.
Die Höhle erwies sich als weitaus größer als ich gedacht hatte und bildete große Kavernen und Hallen. Labyrinthartige Gänge und Schluchten durchzogen diese Unterwelt. Ich verlor bei meiner Erkundung jegliches Zeitgefühl, hatte jedoch den Eindruck, daß mehrere Stunden vergangen sein mussten. Der Gang, dem ich folgte, erweiterte sich zu einer Höhle und ich erkannte merkwürdige, dürre Gestalten, die sich um ein blutiges Stück Fleisch, wohl einst ein Mensch, versammelt hatten. Ihre Glieder waren lang und dünn und ihre Haut aschgrau und mit Pocken und tiefen Narben übersät. Ihre Hände ähnelten Klauen und sie balgten sich um das Fleisch wie Hunde um einen Knochen. Es war wohl ein halbes Dutzend doch zu meinem Glück hatten sie mich noch nicht bemerkt.
Als ich mir überlegte, wie ich sie vom Angesicht der Erde tilgen könnte, sprangen sie plötzlich wie wild auseinander und reckten ihre kahlen Köpfe in die Höhe, so als ob sie witterten. Wie auf ein Kommando zogen sie sich in eine dunkle Ecke zurück. Dann erkannte ich plötzlich, warum sie sich so merkwürdig verhielten und mir gefror fast das Blut in den Adern. Aus dem Schatten eines großen Stalaktiten kam ein Geschöpf, so schrecklich wie beeindruckend. Es glich zwar den Kleineren, war jedoch von einer fast spürbaren Aura der Macht und des Alters umgeben. Seine Augen, die tief in den Höhlen lagen, leuchteten in einem unheimlichen Rot. Seine Füße berührten nicht den Boden, es schwebte etwa eine Handbreit darüber. Das Wesen trug die zerfledderte Robe eines Priesters des Curulum und mit stummen Befehlen gebietete er seiner Meute zu schweigen. Sein langer Arm, der nur aus Haut und Knochen bestand, deutete auf seine Brut und die sechs Scheusale krümmten sich vor Schmerzen und stimmten einen düsteren Choral an. Das machtvolle Wesen legte den Kopf zurück in den Nacken und es schien fast so, als würde es lachen..Bei Teraja, welcher Gott war im Stande, solch unheiliges Leben zu erschaffen? Plötzlich ergriff eine kalte Furcht mein Herz, als der untote Priester seinen Blick genau in meine Richtung lenkte. Seine Augen glühten in diabolischem Feuer auf und sofort hetzte er seine Brut in die Richtung meines Verstecks. Nun war die Zeit des Kampfes gekommen! Die Luft um mich herum flimmerte und Eiskristalle begannen sich zu formen, als meine Zauber sich manifestierten....
Überschwänglich dankten mir die Dorfbewohner für ihre Rettung. Die Vampirbrut und ihr Erschaffer, ein finsterer Erzvampir, waren besiegt und das Land endlich wieder sicher. In den letzten Wochen hatten Agenten vom Jagdring Rejkas Untersuchungen und Nachforschungen angestellt und waren auf ein ganzes Nest der Blutsauger gestoßen. Viele Magier und Kämpfer trafen ein, um dem Schrecken ein Ende zu bereiten, doch das ist eine andere Geschichte...

Kurzum: Es ist wieder an der Zeit für Vampire und Untote !

MurakMagusson
Titel: Re: Forenwettbewerb: Der Jagdring Elterans
Beitrag von: Penthesilea am 24. Mai 2010, 19:08:08
Der Mantikor von Maranon

Wenn der Reisende den Sumpf von Gelan mit einem Boot verlässt und in Richtung Südwesten segelt, trifft er auf eine Inselgruppe, auf deren größter die alte Stadt Maranon liegt. Maranon war einst eine blühende Stadt, jedoch ist sie heute unheimlich still und leer. Alle Einwohner haben sie nach und nach verlassen, ja sie haben sogar die Insel verlassen, denn dort haust ein grauenhaftes Monster von unaussprechlicher Stärke und Macht. Es handelt sich um einen Mantikor, ein Wesen mit der Gestalt eines riesigen Löwen, dem Gesicht eines Menschen, jedoch mit einem Mund voller scharfer Zähne, den Flügeln eines Drachen und dem Schweif eines Skorpions. Er ist schnell, gewandt, kräftig und er scheint immer hungrig. Aus seiner Mähne kann er giftige Pfeile auf den Gegner schleudern, als wären seine übrigen Körperteile nicht schon jedes für sich allein tödlich genug.
Es kann eigentlich nur die Idee einer finsteren Gottheit wie Curulum gewesen sein, dass ausgerechnet auf dieser Insel sehr seltene und wertvolle Kräuter wachsen und zudem kostbare Juwelen zu finden sind, die es in ganz Arthoria sonst nirgends gibt. Daher zieht die Insel immer wieder besonders tollkühne oder habgierige Magier an.
Eines Tages gelangte ein ehrgeiziger Magier namens Thyondor auf die Insel. Er war ein mächtiger Zauberer, der schon viel gelernt hatte und sich bestens ausgerüstet fühlte, daher fürchtete er sich nicht, sein Boot zu verlassen und die Insel zu erkunden. Und es kam wie es kommen musste: Er begegnete dem Mantikor, und es entspann sich ein langer, schrecklicher Kampf. Sobald die Krallen des Mantikors die Rüstung Thyondors berührten, schwand seine Verteidigungskraft dahin, ein Schlag des Schwanzes kostete ihn Konzentration und wurde er von einem der giftigen Pfeile getroffen, büßte er Kampfkraft ein. Kam er mit den Flügeln in Berührung, wurde seine Reaktion geschwächt, und allmählich ließen seine Kräfte nach, während seine eigenen Zauber lediglich geringen Schaden anrichteten. Der Mantikor schien beinahe unverwundbar zu sein. Verzweifelt probierte Thyo einen Zauber nach dem anderen aus und verbrauchte fast alle Elixiere, Spruchrollen und Heiltränke, die er bei sich trug. Nachdem der Kampf sich über viele Runden hingezogen hatte, verlor der Mantikor ganz plötzlich das Interesse an Thyondor. Er wandte sich ab, brüllte noch einmal schaurig und verschwand in dem Wald, aus dem er hervorgekommen war. Thyo schleppte sich mit letzter Kraft auf sein Boot, setzte die Segel und rettete sich von der Insel. Bis heute rätselt er gemeinsam mit seinen Magierfreunden, wer oder was den Mantikor bewogen hatte, von ihm abzulassen. Die wahrscheinlichste Vermutung ist, dass es genügte, lang genug am Leben zu bleiben, da der starke Mantikor wohl so etwas wie Respekt vor einem ausdauernden Gegner emfpindet. Allerdings hat sich seither niemand gefunden, der diese Theorie bewiesen oder widerlegt hätte.

Penthesilea, Mai 2010

Titel: Re: Forenwettbewerb: Der Jagdring Elterans
Beitrag von: Ransom am 26. Mai 2010, 20:30:36
Ransoms Weg  -  Das Tal

Ransom hatte das Tal nicht ohne die Hälfte seiner Ausrüstung verloren zu haben durchquert. Trotzdem war er schlichtweg erleichtert und drehte die letzten Tabakkrümel zu einer dünnen Zigarette. Er blickte durch den bläulichen Dunst zurück und dachte dabei an die Tiere beiderseits des schmalen Pfades, die unnatürlich lang gezogen oder aber zusammen gestaucht awurden, sobald sie in die Nähe der ,,Raumfalten" gerieten. Ein paar waren langsam und offensichtlich angeschlagen weiter gekrochen, während andere sterbend liegen blieben oder einfach spurlos verschwanden.

Der Alte, den Ransom in seiner verwahrlosten Hütte getroffen hatte und dessen Name so lang war,  das ein ganzer Tag nicht gereicht hätte, ihn auszusprechen – diesem alten Mann verdankte er sein Leben. Viele Stunden hatte das Palaver gedauert, einige Tonkrüge des Gesöffs des Alten (Ran nannte ihn der Einfachheit halber Jo) und fast der ganze Tabakvorrat waren dabei drauf gegangen.  Während aber viele vor ihm unachtsam und schnell das Tal zu durchqueren suchten – mit wenig Erfolg, wie eindeutige Überrest längs des Weges bewiesen – hatte er sich einen halben Tag, eine schlaflose Nacht und einen trüben Morgen Zeit dafür genommen. Jeden einzelnen Schritt prüfend war Ran langsam, aber sicher durch das verseuchte Gebiet gelangt.
Wenn er jetzt, in Ruhe und trügerischer Sicherheit und mit der zugegebenermaßen sehr dünnen Zigarette zwischen seinen Zähnen, den Blick über das Tal streichen ließ, konnte er ... etwas erkennen. Schwach wabernd standen graue Rauchsäulen über dem Tal. Doch das war nicht alles. Ransoms Lippen entglitt die fast abgebrannte Zigarette.
Dieser Rauch gebärdete sich irgendwie nicht richtig. Er sah dicke Säulen, die langsam, fast zeitlupenartig, aufstiegen, um dann in sich zusammenstürzend so etwas wie Gesichter zu formen. Grimassen eher, schmerzverzerrt und klagend, auf jeden Fall jedoch nichts Gutes verheißend.

Rückwärts gehend stolperte er über eine Wurzel und erwachte wie aus einem tiefen Traum. Die Zigarette zu seinen Füßen war schon seit langer Zeit abgebrannt und zerfallen. Die Zeit selbst hatte in diesem vermaledeitem Tal wohl ihre eigenen Gesetze...

So setzte er seinen Weg fort.
Titel: Re: Forenwettbewerb: Der Jagdring Elterans
Beitrag von: Arnesson am 31. Mai 2010, 21:41:30
Vom Ursprung der Magie
Anm. d. Übers.: Diese Abschrift einer Schriftrolle, geborgen aus den Katakomben des alten Elteraner Stadtarchivs, geht zurück auf die frühesten Tage der Wiederentdeckung der Magie und dem Umgang mit den magischen Steine. Der Verfasser ist unbekannt, doch wird vermutet, dass dieses Skript ursprünglich in die "Märchen und Sagen aus Elteran und Umgebung" eingehen sollte, da ein Teil des Textes schon in anderer Form in dem Werk vertreten war. Doch wegen seiner wissenschaftlichen Relevanz war es ein eigenständiges Werk geblieben.


  Die Luft war erfüllt von den Gerüchen eines langen warmen Frühlingstags und den Klängen der Dämmerung, die nun im sanften Vorhang der Nacht langsam ihr Ende fand. Sehr deutlich konnte man riechen, wie die Düfte von Blumen und Gräsern den nun aufkommenden Seewind wichen, der nun den frischen Odem des Meeres über das Land trug.
  Liamar Al'Shalhassar zog die Kapuze seines langen grauen Mantels tiefer in das Gesicht. Weniger, weil der aufgekommene Wind nun etwas auffrische, vielmehr wollte er seinen Okulus mit der smaragdenen Linse vor seinem Auge vor der herannahenden Trupp Stadtwachen verbergen. Zwar musste man in letzter Zeit viel tun, um in der Hafenstadt Elteran aufzufallen, doch wollte er sicher gehen nicht die Aufmerksamkeit der Uniformierten auf sich zu ziehen, oder schlimmer noch, von ihnen aufgehalten zu werden. Denn er hatte es eilig. Die in Silber gefasste Apparatur mit dem geschliffenen Smaragd über seinem linken Auge offenbarte ihm schon länger, das mit den Magieflüssen etwas nicht in Ordnung zu sein schien. Die meisten Magier waren sich durchaus den Strömungen die sie umgaben bewusst, doch hatte es noch niemand geschafft, diese alles - fast alles - durchdringenden magischen Bögen, Nebel und Schlieren sichtbar zu machen. Geschweige denn zu lenken, fügte Liamar seinen Gedanke hinzu. Keiner, ja wirklich niemand dieser eingebildeten Magier, Erzmagier und Hexer machte sich auch nur Ansatzweise bewusst woher sie ihre magischen Energien bezogen. Nur in alten Schriften waren Studien nachzulesen. Schriften, von denen nur wenige der Elteraner Bibliothek und ihren erwürdigen Archivaren bekannt waren. Schriften, auf die er in einigen schwierigen Expeditionen gestoßen war und auf denen er auch die verstreuten Teile seiner seltsamen Apparatur über seinem Auge gefunden hatte. Experimente und Theorien zeugten von einem regen Interesse der magiekundigen Menschen von einst. Man fand heraus, dass besagte Energien wohl der Ursprung der Magie waren. Die Menschen schienen sie "aus der Luft", so beschrieben, zu beziehen. Damals war noch niemandem klar, woher oder vielmehr woraus sie entstammte.
  Doch durch seinen Okulus konnte er sie sehen. Wie Nebel schien sie ihn zu umgeben. Manchmal bewegte sie sich träge, wie fetter schwerer Rauch, mal so schnell, das er es kauf mehr als Bewegung wahrnehmen konnte. Mal schlug sie Bögen von einem Fleck zum anderen, mal gerade durch die Atmosphäre bis hoch in den Himmel. Aber nachts, da sah er es am deutlichsten. Grün und violett zog die Energie ihre Bahnen, Kreise und Bögen durch die Nacht. Liamar hatte herausgefunden, das die Farbe Grün wohl die Lichte, und die Farbe Violett wohl die dunkle Seite der Magie repräsentierten.
  Aber seit kurzem war es anders. Das Muster hatte sich verändert. Er konnte nicht genau sagen wie, doch es hatte sich verändert. Es war unruhiger, loser. Kein ihm bekanntes Wort konnte es ausreichend beschreiben.
  Als er kürzlich, um einige Lücken in den ihm bekannten Aufzeichnungen zu füllen, in der Bibliothek Elterans gewesen war, bemerkte Liamar einen zusammengefalteten Fetzen Papier in seiner Manteltasche. Als er ihn, mehr aus Neugier und Ordnungsliebe als aus der Erkenntnis, dass man ihm den Zettel zugesteckt hatte heraus, auseinanderfaltete, standen dort eine Adresse und eine Uhrzeit. Das allein hätte Liamar Al'Shalhassar zum sofortigen wegschmeißen des Zettels veranlasst, doch stand darunter noch ein einzelnes, verschnörkelt kaligrafiertes Wort:

Nazggajup

  Übersetzt hieß das "Ring der Jäger" oder auch  "Jagdring". Das hatte nun mehr als nur seine Neugier geweckt. Dies war das Relikt, nachdem er all die Jahre gesucht hatte. Der Grund warum er aus der Wüste in die Magierhochburg Elteran gereist war. Das Letzte Teil, welches nötig war, um seinen Okulus zu vervollständigen. Zwar konnte er die Magieflüsse sehen und auch sogar besser nutzen, doch ließen die alten Schriften erahnen das mit dem "Nazggajup" noch etwas ganz anderes Sichtbar wurde. Wesen, die normalerweise tief unter der Erde bei der Quelle der Magie ihr Dasein fristeten. Doch die Symptome, die die Veränderung in der Magie widerspiegelte, wurden auch in den alten Schriften beschrieben. Dort war davon die Rede, dass eben diese Wesen zur Erdoberfläche aufstiegen um die Wogen wieder zu glätten. Und die weiteren, recht bildlichen doch lückenhaften Beschreibungen ließen vermuten das besagte 'Wogen' noch nicht die leichten Veränderungen in den magischen Strukturen waren. Vielmehr war ein Orkan zu erwarten, welcher aus den Grundfesten der Erde emporsteigen sollte. In Elteran waren diese ersten Unregelmäßigkeiten am deutlichsten zu spüren, das den neuerlich leichten Umgang mit der Magie in diesen Breiten zu erklären schien. Auch die Manakristalle schienen mit dem Phänomen in Verbindung zu stehen.
  Die Stadtwachen marschierten nun an ihm vorbei. Es wäre Liamar zwar ein Leichtes gewesen, mit den teilweise recht athletischen Männern fertig zu werden, doch wollte er weder Aufmerksamkeit auf sich ziehen, noch Unschuldige verletzen. Bald hatte er seinen Weg aus seinem Hotelzimmer im Hafenviertel bis hoch in die Oberstadt hinter sich gebracht. Er ging die letzen Schritte auf ein haus am Rande eines Platzes zu.
  Er stand vor der Adresse, die man ihm der Zettel genannt hatte. Eine Mischung aus Skepsis und Argwohn lag auf seinen Zügen und beherrsche nun plötzlich sein Denken. Das steinerne, teils vernagelte Gebäude in der Oberstadt Elterans passte nicht in das Bild: Die fast pedantisch gepflegten Vorgärten der erleuchteten Nachbarhäuser flankierten den gespenstisch wirkenden Hof des zurückgesetzten, zweistöckigen Hauses. Es wirkte dadurch noch gedrungener, gespenstischer. Kein Licht strahlte zwischen den Brettern der vernagelten Fenster, als traue es sich nicht heraus. Durch das windschiefe, löchrige Dach pfiff der Wind und verursachte ein heulendes Geräusch.
  Er gab sich einen Ruck, setzte leichtfüßig über die niedrige Steinmauer hinweg und begann, nach dem Brunnen zu suchen. Seine Nase sagte ihm, er solle es hinter dem Haus versuchen. Also zwängte er sich durch das wuchernde Gebüsch. Es schien, als wollten die Ranken der wilden Rosen zurückhalten, ihn warnen.
  Wieder Zweifel.
  Liamar Al'Shalhassar  entfernte vorsichtig einige Ranken aus seiner Kleidung und seinem Fleisch, drang weiter durch den Garten an der Flanke des Hauses vorbei. Als er es halb umrundet hatte, sah er im Schein des Mondes einen Teil der alten Wehrmauer, die dahinter bedrohlich aufragte. Er ging darauf zu und entdeckte eine kahle Stelle im überwucherten Boden. Fußspuren? Er sah die Mauer hinauf. Eine kleine Bresche war in der Mauer zu entdecken; so folgerte er, dass hier wohl des Öfteren jemand hinunter sprang. Sein Blick suchte den Brunnen. Er entdeckte ihn einige Meter von ihm entfernt versteckt zwischen Büschen. Darauf zugehend, sah er einen halb verrotteten Holzeimer an einem Seil hängend. Die morsche Konstruktion der Winde schien ihm wenig Vertrauen erweckend. Er sah in den Abgrund. Rostige Streben verloren sich in der Dunkelheit. Doch das Wort, was auch auf seinem Zettel stand, war in den Rand des Brunnens eingeritzt.
  Er schwang sich auf den Brunnen. Prüfend trat er auf die erste Strebe. Sie hielt. Langsam, mit mulmig wackeligen Gliedmaßen drang er in die Dunkelheit ein. Kein Wasser war am Grund. Moose wuchsen an der feuchten Mauer, genährt durch den fahlen Mond, der über dem Rand des runden Einstiegsloch des Schachtes lugte, als wolle er einen verstohlenen Blick hineinwerfen. Sein Blick drang durch das Halbdunkel. Er sah sich um und entdeckte einen schmalen Durchlass. Wenige Meter dahinter, gelangte er zu einem Tor mit seltsamen Maserungen. Plötzlich glommen sie rötlich pulsierend auf. Durch sein Okular konnte er die magischen Strömungen die das Tor durchdrangen sehen. Und Lenken! So aktivierte er den magischen Mechanismus und das Tor schwang langsam nach innen auf. Dahinter lag ein gewölbeartiger Keller. Fackeln erhellten mit ihrem Schein die tragenden Säulen. Er trat ein.
  An einem Tisch entdeckte er eine junge, sehr hübsche Frau. Schwarzbraunes Haar rahmte Ihre Stirn. Mit ihren unergründlichen Augen sah sie ihn an. "Ah! Wir haben dich bereits erwartet. Du bist spät. Geh doch bitte durch diese Tür dort. Der Meister erwartet dich bereits."
  Sein Herz begann, durch die freundliche Stimme der jungen Schönheit, sich zu beruhigen. Er nickte leicht, wobei er darauf achtete, seine Schultern straff zu halten. Langsam schritt er auf die schmale Tür zu, öffnete sie und trat ein. Dahinter befand sich ein spartanisch eingerichteter Raum. Ein schmuckloser, rechteckiger Steinquarder ragte aus seiner Mitte. An einem hölzernen Sekretär an der Wand saß ein junger Mann mit aristokratisch wirkenden Zügen. Sein Gesicht war schmal und etwas eingefallen. Als Liamar den Raum betrat bemerkte der Mann ihn. Sich langsam aufrichtend sprach er mit dunkler, angenehmer Stimme. "Ah, du bist es. Nimm doch Platz. Nenne mich Rean" Er bedeutete ihm einen Stuhl neben seinem eigenen. Sich setzend sagte Liamar: "Mein Name Liamar Al'Shalhassar." Ein leichte Unwohlsein schwang in seiner Stimme mit. Sein Gegenüber schien dies bemerkt zu haben. "Oh ihr braucht keine Angst zu haben. Bitte entschuldigt die Geheimnistuerei, doch sie war nötig." Er winkte die junge Frau herbei. "Wir werden euch alles erklären."
  Die Schönheit kam herein und stellte sich mit Lewijanna vor und setzte sich zu den beiden. Nun begann er wieder zu sprechen: "Ich muss mich wirklich noch einmal wegen der Geheimniskrämerei entschuldigen. Doch trage ich kein Kleinod bei mir." "Ihr habt den Jagdring?" frage Liamar immer noch angespannt. "Ja, wir haben ihn. Und sott ihn bekommen. Verwendet ihn gut bevor die Magiewesen die Welt wie wir sie kennen zerstören." Mit diesen Worten griff er in seine Tasche und zog einen schmalen, silbrigen Ring mit weitem Durchmesser aus der Tasche. "Nazggajup". Das war das einzige, was Liamar hervorbrachte.
  "Nimm ihn und moniere Ihn auf deinem Okular. es sollte ganz leicht gehen." Sagte Rean. "Tue es aber draußen. Dieser Raum ist magisch abgeschirmt. Nun geh und halte auf, was fast nicht mehr aufzuhalten ist. Komme wieder, wenn du nicht mehr weiter weißt, aber mache dir zunächst selbst ein Bild." Liamar nickte und verließ die unterirdischen Räume.
  Wieder an der Luft zog er sein Okular ab und versuchte er mit zittrigen Fingern den Ring in die dafür vorgesehene Nut im Okulus einzupassen. Es er sich dazu Zwang, ruhigen zu werden, rastete er mit einem hörbaren Klicken ein. Er atmete tief ein und setzte das Okular wieder auf - und ihm stockte der Atem. Keine Schrift hatte ihn hierauf vorbereiten können. Er sah sie. Die Wesen die eigentlich an der Quelle tief im inneren der Erde lebten. Sie waren schön und doch abstoßend, weckten ein Gefühl der Liebe so wie auch blanken Hass. ihre Farbe wechselte in fließenden Schlieren von grün ins Violette. Doch eines lenkte seinen Blick noch viel mehr auf sich: Ein breiter, schimmernder Schweif eines glitzernden graden Flusses gleich, zwang seine Augen nach oben zu schauen. Der Schweif stieg etwa aus dem Hafenviertel der Stadt empor. Sie bildete eine Art Brücke, die sich in gerader Linie dem Mond entgegenstreckte und ihn erreichte.
  Liamar Al'Shalhassar dachte nur: "Nun fügt sich alles. Ich weis was ich zu tun habe", und bewegte seine Schritte auf den schillernden Bogen zu.


1884 Wörter (sry^^)
Auf den letzten Drücker (ich versuche morgen noch die Rechtschreibfehler zu beheben^^)
Arne
Titel: Yakshis – Herrscher des Dschungels
Beitrag von: MajinPiccolo am 31. Mai 2010, 23:57:40
Yakshis – Herrscher des Dschungels

Es ist eine weit verbreitete Erkenntnis, daß die Dschungel Arthorias wohl zu den gefährlichsten Gebieten dieser Welt gehören. Die Gefahr sich in der üppigen Vegetation zu verlaufen und keinen Rückweg mehr aus dem Dickicht aus Lianen, Kletterpflanzen und urzeitlichen Gewächsen zu finden hat schon so manchen Bewohner des Reiches sein Leben gekostet. Wie leicht übersahen unvorsichtige Wanderer schon versteckte Höhlen oder von Buschwerk verdeckte Hänge von riesigen Schluchten und stürzten dabei in den Tod. Doch nicht nur die Flora bedroht eines jeden Dschungelbesuchers Leben, denn eine viel größere Bedrohung geht von den heimlichen Herrschern des Dschungels aus – den Yakshis.

Örtliche Erzählungen sprechen von majestätischen Wesen, die sich fast lautlos von Baum zu Baum bewegen und schnell wie ein Blitz über ihre ausgewählte Beute herfallen können. Der ein oder andere tapfere Magier dürfte schon einmal einem Yakshi begegnet sein, wenn er den Dschungel aufsuchte, doch wirklich aktiv wird dieser Räuber nur nachts. Diese merkwürdigen Kreaturen haben den Körperbau einer Raubkatze, stark und gleichzeitig graziös. Eine Flucht ins Wasser ist bei diesen Tieren sinnlos, denn sie können ebenso gut schwimmen wie sie klettern können. Ihr Kopf erinnert eher an einen Raubfisch wie zum Beispiel die berüchtigten Piranhas, doch ihre reptilienartige Haut wiederum ähnelt den Häuten bekannter Schlangenarten Arthorias wie den Kilazihs der Hochebene von Ral oder den Wasserschlangen die bei der Quelle des Rindori angesiedelt sind.

Ist einem ein großes furchterregendes Exemplar dieser Gattung schon einmal leibhaftig begegnet, kamen nur wenige Menschen zurück um auch davon berichten zu können. Dharvin, Fachmann für die hiesige Tierwelt durchstreifte einige Monate die Dschungel Arthorias und konnte uns durch seine Beobachtungen ein genaueres Bild dieser Spezies überliefern.

Die Weibchen dieser Gattung haben sehr dunkle Schuppen und es wachsen ihnen vorne am Unterkiefer zwei mächtige Eckzähne heraus. Mit diesen tödlichen Waffen machen sie Jagd auf ihre Beute und töten dabei auch ab und an einen verirrten Wanderer. Die meiste Zeit verbringen sie in Ästen um sich zu sonnen oder ihre erlegte Beute in aller Ruhe verzehren zu können. In Hungerszeiten werden diese Kreaturen sogar zu Aasfressern.

Doch nicht alle Yakshis sind eine Bedrohung für unser Leben. Man sollte unterscheiden, wann man besser den Rückzug antreten sollte und wann man einem dieser sonderbaren und doch beeindruckenden Wesen auch friedlich entgegentreten könnte. Unter Risiko seines Lebens näherte sich Dharvin einmal einer Kreatur, die nicht wie die anderen seiner Art riesige Eckzähne hatte und war überrascht als er entdeckte, daß es sich von Blättern, der Rinde und Wurzeln ansässiger Bäume und wilden Beeren ernährte.

Männliche Exemplare sind in der Regel kleiner und haben eine hellere Hautfärbung um bei den Weibchen Aufmerksamkeit zu erlangen. Oft kämpfen die Männchen auch um den Besitz paarungsbereiter Weibchen. Während dieser Zeit wachsen auch ihnen zwei große Hauer aus dem Unterkiefer. Eigentlich sind die Männchen Pflanzenfresser, die einzige Ausnahme besteht darin, daß zu diesem Zeitpunkt Paarungszeit ist oder sie grade ihre Jungen zu versorgen haben. Nach circa 3 Monaten können sich die überlebenden zwei bis drei Jungtiere schon selbst versorgen und die riesigen Eckzähne der Männchen fallen aus um bei der nächsten Paarungszeit im darauffolgendem Jahr wieder nachzuwachsen.

Aufgrund ihrer gut für Rüstungsmacher zu verwendenden schlangenartigen Haut, den langen, scharfen und vollständig einziehbaren Krallen, sowie den messerscharfen, dolchförmigen Eckzähnen sind die Yakshis mittlerweile selbst eine beliebte Jagdbeute durch Magier, die sich dadurch einen zusätzlichen Profit an Gold erhoffen. Dharvin selbst mahnte mittlerweile zur Vorsicht, denn man solle das natürliche Ökosystem der Dschungel des Reiches nicht unnötig dadurch gefährden. Die Dschungel selbst bergen vermutlich noch Tausende von Geheimnissen und man kenne die Auswirkungen nicht, falls eine Spezies dort dezimiert werden würde. Solange der Mensch und seine Magie dieses Gleichgewicht nicht aus den Fugen bringen, solange werden die Yakshis auch weiterhin die Herrscher des Dschungels bleiben.




geschrieben von MajinPiccolo
Titel: Ralmaki - die Seelenfresser
Beitrag von: iluron am 01. Juni 2010, 02:17:10
Hätten wir gewusst was wir da tuen, wir hätten es mit Sicherheit bleiben lassen. Doch das Joch des Forschers war seit jeher seine Neugier.

So taten wir das, wofür uns vermutlich noch Generationen von Elteranern verfluchen werden.

Angefangen hat alles mit einer Karte. Ein Stück verwittertes Pergament, das dem findigen Abenteurer einen gewaltigen Schatz in Aussichtstellte. Ich fand diese Karte als ich im Sumpf von Gelan gerade dabei war, seltene Pflanzen für mein Studium zu sammeln. Wie eine geisterhafte Erscheinung schimmerte das Helle Pergament durch das dunkle, faulende Gras. Mir war erst nicht bewusst was ich da in Händen hielt, hätte es beinahe für eine Kinderzeichnung gehalten. Doch hat ein Name im unteren Eck des Fetzens mein Interesse geweckt. Magusnalius. Jener Zauberer der meinem Meister damals sein Wissen beigebracht hatte und später unter misteriösen Umständen verschwunden war. Einer der größten Alchemisten seiner Zeit und ich hielt hier sein Vermächtnis in Händen.

Kurz darauf war die Expedition organisiert, ein Führer gefunden, Träger angeworben und Proviant besorgt.

So marschierten wir gen Norden. ließen den Sumpf zu unserer linken, über den Rindori und durch den Wald der Magie bis zu einem südlichen Ausläufer der Hochebene von Ral.

Dort angekommen suchten wir einen halben Tag bis wir die auf der Karte vermerkte Stelle gefunden hatte. Ein rießiger kugelförmiger Fels, der vor einer Höhlenöffnung lag. Über und über mit Symbolen und schriftzeichen bedeckt wirkte der Stein wie ein bedrohliches Relikt aus der Vorzeit, ein Artefakt der Götter die es in einer Schlacht auf den Feind geworfen hatten, und das hier zum erliegen kam.

Wir wollten die Höhle öffnen doch der Stein wollte sich nichtb bewegen. Mehr noch. Er schien sich regelrecht an seine Position zu klammern, als hätte er Angst bestraft zu werden, wenn er seinen Posten verlasse. Höchste Anstrengungen waren nötig, um die Runen auf dem Stein zu entziffern. Sie sprachen von einer Gefahr aus der Erde, geflügelten blinden Bestien, die Seelen verschlingen und Herzen sammeln.

Nun keiner von uns hatte sich dabei etwas gedacht. Solche Warnungen waren nichts besonderes auf Grabeshügeln oder Schatzhorten und so hatte ich es nach einigen Stunden geschaft das Siegel zu lösen. Der Stein gab seinen Widerborst auf und liieß sich zur Seite schieben. Wir entzündeten unsere Fackeln und machten uns auf den Weg ins innere. Die Luft war faulig und roch wie in einer frisch geöffnet Gruft. Wir stiegen die grobbehauenen Gänge immer weiter in den Berg hinab.

Einer unserer Träger machte als erster die Entdeckung die gleichsam beunruhigend wie interessant war.
Unsere Fackeln wurden immer dunkler. Damit meine ich nicht, dass sie ausgingen. Sie brannten nach wie vor in voller Größe. Aber das Licht, das sie austrahlen sollten, kam nicht mehr im vollen Maße an, als sei die Dunkelheit an dieser Stelle fest und weigerte sich das Licht gewähren zu lassen. Bald schon reichte es uns kaum noch an die Füße und wir musste beinahe blind vorwärts schreiten.

Bald jedoch kamen wir an eine Mündung der Höhlen. Sie liefen alle in einem Raum zusammen der so weitiläufig war, dass man weder Decke noch Wände sehen konnte. Nur Finsternis. Wir beschlossen hier unser Lager aufzuschlagen und packten unsere Zelte aus. Die Träger machten ein kleines Feuer, dessen Schein kaum an die Zelte heranreichte und fast keine Wärme spendete. Ich beschloss mich ein wenig umzusehen und die Gegend zu erkunden, immer darauf bedacht, magische markierungen zu hinterlassen um auch ja zurückfinden zu können.
Wenig später hatte ich schon eine interessante Entdeckung gemacht. Ein seltsamer roter Stoff am Grund des Bodens war auf der gesamten Fläche verteilt. Sie bildetete eine etwa vier Zentimeter dicke schicht, war porös und roch nach alter Erde. Ich nahm einige Proben bevor ich mich auf den Rückweg zum lager machte, als ein Aufschrei meine Sinne zum zerreißen anspannte. Das war einer der Arbeiter gewesen! Er schrieh aus voller Kehle, doch schien es als würde seine Stimme zur Höhlendecke streben, bevor sie nach wenigen Momenten erstarb. Ich rannte die letzten Meter zum Camp.Alle waren auf den Beinen, jeder bewaffnet. Die Söldner hielten ihre Schwerter in händen, die Träger fuchtelten mit Spitzhacken oder Eisenstangen herum.

"Was war das?" rief ich den anderen zu.
"Wir wissen es nicht! Es war auf einmal ein Geräusch, wie beim Flügelschlag eines Adlers zu hören und dann war einer der Träger plötzlich weg.
"Wir brauchen Licht verdammt!" schrie ein Söldner von weiter hinten.
"Ich könnte... versuchen einen Nova-Zauber zu sprechen, aber der wird uns für einige Sekunden blind machen, die ersten Momente ist das Licht zu stark, als das man die Augen gefahrlos öffnen könnte." sagte ich Zaghaft.
"Immer her damit!" sagte der Söldner der mir am nächsten Stand.
Ich begann die Formel zu sprechen und gab den anderen das Zeichen, die Augen zu schließen. Das bekannte Geräusch der stummen Explosion drang an mein geschultes Ohr und gab mir zu verstehen dass der Zauber geglückt war.

"Ihr könnt die Augen nun öffnen" schrie ich durch das Lager und schlug die Augen auf.

Und was ich sah, werde ich nie vergessen. Die Größe der Halle in der wir uns befanden überstieg meine Vorstellungskraft bei weitem. Sie war so groß, vermutlich hätte ganz Elteran platz gefunden. Das schreckliche jedoch war, dass sie nicht unbelebt war. Die gesammte Decke war von Monstern übersät, die ich noch nie zuvor gesehen habe.

Schreckliche bestien, so groß wie zwei Mann, mit zwei Flügelpaaren auf dem Rücken die in einander verhackt zu sein schienen. Der Kopf saß auf einem biegsamen Hals und mit einem  Dolchzahnbesetzten spitzen Schnabel bewehrt. Rote Augenpaare zogen sich bis an den Hinterkopf. Der gesammte Körper war mit borstenartigen Haaren überzogen und schimmerten im Glanz der Nova rot-schwarz.

Es war unmöglich abzuschätzen wieviele hier lebten, es musste viele Millionen sein.  Direkt über uns waren einige der Bestien damit beschäftigt, den Träger unter sich aufzuteilen und verschlangen sein Fleisch.
Durch den Aufruhr der Nova gereizt, begannen diese Wesen nun ärgerlich oder panisch (das konnte ich nicht genau feststellen) zu brüllen. Ein tiefes Brummen, das nach einem kurzen Moment in einem flirrenden Piepsen aufging und durch die Vielfachheit der Bestien in den Ohren schmerzte.

Einer der größten Monster ließ den Griff an die Felsdecke los und stürzte auf uns zu. Zwei Klauenbewehrte Hände lugten plötzlich aus zwei Hauttaschen hervor und rasten auf einen nahen Träger. Ich holte aus und schlug ihm einen Blitz entgegen der es direkt in die Flanke traf und es zu Fall brachte. Die Wucht des ungebremsten Aufpralles reichte aus, um dem Untier das Genick zu brechen und es blieb leblos am Boden liegen. Der Kopf, der allein schon einen halben Meter maß ragte bis kurz vor meine Füße.
Etwas aufatmend ließ ich meinen Stab sinken. Doch das Schicksal strafte mich sogleich meiner Unachtsamkeit. Ein Knacken war zu hören, dann ein Schmatzen und in Windeseile, hatte das Untier die Bindung zwischen Kopf und Körper getrennt und machte einen gewaltigen Satz, der es bis auf meine Brusthlöhe hob wo es nach mir schnappte.Ich konnte mich wegdrehen doch hat diese elende Vieh meinen linken Arm genommen, bevor ein Schwerthieb eines Söldners es endlich zum erliegen brachte.

Danach ging alles sehr schnell. Keiner von uns wollte abwarten bis andere der Dinger Hunger auf uns bekam und jeder machte sich auf dem Weg zu dem Höhleneingang von demwir gekommen waren. Jeder für sich. Doch hatten wir bereits zu viel Aufmerksamkeit erregt. Einige der Tiere kamen herabgestürzt und machten sich über uns her. Die träger waren zuerst dran.Es war schwer weiterzulaufen und zu wissen dass jeder SChritt der letzte sein konnte. Als wir endlich am Eingang zum Saal angekommen waren, waren wir nur noch zu dritt.

Hier allerdings endetete der Bereich der Nova und es war wieder dunkel. In der Panik habe ich den Überblick verloren und mich verlaufen.

Ich liege hier und schreibe dies, in der Hoffnung das man es irgendwann findet. Wir waren die, diese Wesen freigelassen haben. Die Götter stehen uns bei, wenn sie jemals den Weg an das Tageslicht finden. Die Blutarmut raubt mir bereits die Sinne und in wenigen Minuten werde ich nicht mehr genug Kraft zum schreiben besitzen. Ich hoffe dass mir die Welt verzeihen wird, für den Frevel die Warnung nicht beachtet zu haben.
Die Warnung vor dem was die Erschaffer dieses Siegels: Ralmaki
genannt hatten.