El Pu Mucks Haus

Begonnen von elpumuk, 09. Dezember 2007, 01:30:57

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Als der Kobold nach langer beschwerlicher Reise die Stadt betrat, war die Versuchung groß, im eleganten Anwesen eines Großmagiers Quartier zu nehmen.
Als guter Geist eines führenden Hauses würde er ein behagliches Leben führen und leicht an zahlreiche wertvolle Informationen kommen. Doch der Kobold konnte den Ruf seiner Natur bezwingen. Er war in diese Stadt gekommen, um zu lernen und mehr über die Geheimnisse der Magie zu erfahren. Und dafür war es notwendig von Anfang an auf eigenen Beinen zu stehen, Herr im eigenen Haus zu sein. Aufsehen wollte er deswegen aber noch lange keines erregen.

Zugegeben, es war nicht die feinste Gegend, in der er schließlich eine versteckt gelegene, bescheiden Hütte fand, die leer stand. In der Nachbarschaft wohnt hauptsächlich Zwerge und andere finstere Gestalten, die gerne einen über den Durst tranken, und sich ansonst um ihre eigenen Geschäfte kümmerten. Und auch der Vorbesitzer war, wie der Kobold später erfuhr, ein Zwerg, der nicht aus dem Wurmtunnel zurückgekehrt war.
Der Geruch nach verdorbenem Zwergenmet, und selten gewaschenen Fußwickeln, war die offensichtlichste Hinterlassenschaft, dieses Zwerges. Ansonsten schien sich in dem heruntergekommenen Haus wenig zu finden, was dem Kobold von nutzen war.     
Zwei Dinge gab es allerdings, die dem Kobold gefielen: Der nach Zwergenart gediegen und großzügig ausgebaute Weinkeller. Und die geräucherten Hinterviertel vom jungen Tazelwurm das dort hingen.

Der Kobold begann schon am ersten Morgen damit auszumisten und sich einzurichten. So wenig sich das Haus seither von außen gesehen verändert hat, im Inneren wurde einiges an Gold und Arbeit investiert. Für einen Kobold vom Stande El Pu Mucks wirkt es zwar nach wie vor etwas spartanisch, aber durchaus behaglich. Besonders der Keller wurde großzügig ausgebaut, Er beherbergt eine beträchtliche Schriftrollensammlung, sowie ein gut ausgebautes alchemistisches Labor.

Nachdem der Hausherr die Gepflogenheiten des Landes inzwischen kennt, und es versteht sich im Notfall zu schützen, sind wohlmeinende Besucher gerne gesehen. Der Hausherr empfängt sie sofern er nicht anderwärtig beschäftigt ist.

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#1
Die neue Spiegelplatte

Endlich ist es geschafft. Der El Pu Muck hat soeben die neue Spiegelplatte abgeholt. Bald wird er sie in einer Kristallkugel verbauen. Der Kobold zieht das Tischchen an den Lehnsessel, setzt sich, stopft sich eine Pfeife, und nimmt einen genussvollen Zug. Vorsichtig packt er die Spiegelplatte aus, und sieht hinein. Ja, heute ist ein guter Tag, und auch sein Spiegelbild gefällt ihm. Seine großen Ohren stehen gerade hoch, nur die großen Knubbel an den Spitzen hängen in elegantem Bogen nach vorne. Aus den großen Augen blitzt sein wacher Geist, sein Lebensmut, aber auch die Erfahrung eines langen Lebens. Die Spitze der großen Nase steht weit vor, und unterstreicht seine würdevolle Erscheinung. Sein Gebiss ist noch vollständig, seine Zähne leuchten in einem satten gelb-braun, einer der vielen Vorteile des regelmäßigen Pfeifenrauchens. Der große Kopf sitzt auf schmalen Schultern, aus denen lange, dünne, sehnige Arme wachsen. Wie immer wen er nicht im Kampf ist, trägt El Pu Muck nach Koboldart nur einen Lendenschurz, und auf keinen Fall Schuhe. Denn die langen Zehen seiner großen Füße haben gerne Bewegungsfreiheit.
Der Kobold nimmt einen tiefen Zug aus der Pfeife und packt die Spiegelplatte vorsichtig wieder ein.