Keda - eine schelmische Streunerin erreicht die Stadttore Elterans

Begonnen von Keda, 24. Januar 2019, 21:24:20

« vorheriges - nächstes »

Keda

Keda lief immer der Nase nach. Mal nach links, mal nach rechts, mal geradeaus und mal wieder im Kreis. Wenn sie eine schöne Blume am Wegesrand entdeckte, war sie stehen geblieben und hatte sie betrachtet. Wenn sie eine Katze erblickte, die sich an eine Krähe heran pirschte, so setzte sich Keda ebenso an den Wegesrand, beobachtete Krähe und Katze und drückte der Katze die Daumen, dass sie ihre Beute erlegte. Jedoch sollte es die Katze nicht all zu leicht haben. Ein ordentlicher Kampf, bei dem sowohl die Krähe als auch die Katze in Mitleidenschaft gezogen wurden, musste bei dem Ganzen schon herausspringen, sonst war das Ereignis zu langweilig. Wenn sich dabei dann das Blatt wendete und die Krähe der Katze ein Auge auskratzte, so klatschte Keda ebenfalls in die Hände. Ganz gleich, wie der Kampf ausging, wenn Blut geflossen war, war es ein guter Kampf.

Im Anschluss erhob sich Keda wieder - denn es gab ja nichts mehr zu glotzen - und setzte ihren Weg fort. Irgendwann, nach etlichen Umwegen, hatte sie die Stadttore Elterans erreicht. Es war mittags, die Sonne stand hoch im Zenit und die Wache prüfte, ob ihre Augenlider Löcher hatten.

Offensichtlich hatten die Augenlider der Wache keine Löcher, denn sonst hätte sie Kedas Ankunft bemerkt. Diese musste sich aber erst einmal räuspern. Als darauf keine Reaktion erfolgte, räusperte Keda sich noch etwas lauter und sprach: Verzeihung...? Aber auch daraufhin reagierte die Wache am Stadttor nicht. Zumindest nicht schnell genug für Keda. Sie holte nun einen Klumpen Rotz von ganz tief unten hoch und Hustete, als käme ihr die Lunge gleich zum Halse heraus.

MajinPiccolo

Erholsamer Schlaf. Die Arbeit am Tor hatte sich die Wache eigentlich sehnlichst gewünscht. Der Wächter, der den Posten vor ihm inne hatte, schwärmte immer davon hier den besten Schlaf finden zu können. Nun, er hatte nicht unrecht. Die Bezahlung war hervorragend und die Arbeit in der Regel ein Kinderspiel.

Doch schon nach kurzer Zeit der Erholung wurde der Wächter jäh aus seinen schönsten Träumen gerissen. Ein kehliger Laut liess ihn erschrocken die entspannten Augenlider aufreissen und er rannte zur Glocke.

"Alarm! Goblins greifen die Stadt an!", brüllte er laut aus sich heraus... nur um kurz darauf mit einem Blick hinter sich zu bemerken, dass die Geräusche von einer jungen Tieflingsdame stammten, die wohl auf Einlass in die Stadt wartete.
"Oh... ich..."
Peinlich berührt ging er zur anderen Glocke und läutete diese gefolgt von einem "Fehlalarm! Es ist nur ein neuer Magier eingetroffen."
Wer hatte diese zweite Glocke überhaupt hier angebracht, fragte er sich kurz darauf, als ihm einfiel, dass er die Magierin am Tor begrüßen und über die Verhaltensregeln in der Stadt aufklären sollte.
"Willkommen in der Hauptstadt und dem Herzen Arthorias, dem wunderbaren Elteran! Ich möchte euch kurz die Regeln innerhalb dieser Mauern erläutern... ... ... zudem ist es verboten, Bücher aus der Bibliothek über die Leihfrist zu behalten, da Telan... ... ... das Essen vom Wirt ist ausgezeichnet!... ... ... und dann sagte er zu seinem Weib... ... ... achso und bitte nicht die städtischen Beete zertrampeln."
Der Vortrag erschien der Wache als recht kurz gehalten, dann wandte er sich aber der neuen Magierin zu.
"Nun denn, tretet ein und seid willkommen hier in Elteran!"




Keda

Die Bücher nicht länger als die Leihfrist erlaubt behalten? Keda war ja versucht, herauszufinden, was denn passieren würde, wenn sie die Leihfrist überzog oder wenn sie das Buch als verschusselt melden würde, aber da Telan - sie hatte keine Ahnung, was das bedeutete - beschloss sie, sich noch ein bisschen Zeit zu lassen, ehe sie die Grenzen des Erlaubten austestete.

,,Klingt doch recht einfach. Ich werde mich an die Regeln halten," und fügte gedanklich hinzu vorerst.

Sie wünschte der Wache noch einen schönen und geruhsamen Tag und spazierte durch das Stadttor. Bevor sie jedoch gänzlich durchschritt, hielt sie inne und drehte sich zur Wache noch einmal um: ,,Könnt Ihr mir vielleicht einen Ort empfehlen, den ich als Neuling zuerst aufsuchen sollte?"

MajinPiccolo

"Nun, ich würde euch die örtliche Taverne zum giftgrünen Drachen empfehlen. Wie ich schon sagte, macht der Wirt dort hervorragendes Essen. Sollten euch aber Hunger und Durst treiben, könnt ihr auch die ein oder andere Spelunke abseits der Wege betreten. Da ihr sowieso erstmal durch das Armenviertel müsst, wird es sich preislich dort sicher auch für einen kleinen Goldbeutel lohnen zu nächtigen."

Die Wache nickte der Magierin noch einmal zu und lehnte sich dann wieder in eine äußerst gemütliche Ausgangslage auf seinen Stuhl neben dem Stadttor, wo er alles im Blick hatte... sofern er denn zwischen seinen Schlafphasen zum aufmerksamen Wachehalten kam.