Saso

Begonnen von Saso, 13. Januar 2013, 12:08:02

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Saso

Eine Kalte Nacht. Ich ziehe meinen dunklen Umhang fester um meine Schultern. Schaue hinter mich. Die lange dunkle Straße ist verlassen. Dennoch muss ich mich beeilen. Ich habe seit Tagen nichts mehr gegessen. Dennoch war es der Kampf wert gewesen. Mein Schwert baumelt an meiner Hüfte. Das getrocknete Blut schimmert im Schein des Mondes. Meine dunkelbraunen Haare fallen mir ins Gesicht. Nicht weit von mir erblicke ich ein Stadttor. Man hört nur gutes von dieser Stadt. Ob ich sie betreten darf? Es fängt an zu regnen. Meine braunen Augen schauen hoffnungsvoll zu den Wachen vor dem Stadttor. Mit selbstsicherem Schritt gehe ich auf sie zu. "Wer bist du?" fragt mich die Wache. "Guten Abend. Mein Name ist Saso. Ich bin ein Krieger und möchte die Stadt betreten." Was denkt die Wache? Wird sie mich hineinlassen? Oder hat man schon meine Flucht aus der anderen Stadt bemerkt und hat es hier sogleich gemeldet? "So So...Du möchtest also die Stadt betreten? Was möchtest du denn dort?" fragt die Wache gelangweilt. Wahrscheinlich ist hier Nachts nicht viel los und ich diene zur Abwechslung. "Nunja.." fange ich langsam genervt an zu sagen " Wie du siehst bin ich von Kopf bis Fuß Nass. Ich bin Müde und habe Hunger.." Die Wache schaut mich skeptisch an..




Ranthoron

"Nun, hast Du auch Gold, um die Taverne zu bezahlen? der Pranger dürfte bei diesem Wetter besonders ungemütlich sein..."

Saso

"Mach dir um das Geld keine Sorgen" sage ich bemüht freundlich. Ich spüre meine Hände kaum noch.
Mit steifen Fingern krame ich in meinem durchnässten Lederbeutel, an meinem Gürtel. "Hier, nimm das." Ich reiche dem Wachmann ein paar Goldmünzen. "Wenn du mich in die Stadt lässt kann ich mich erholen und wenn du deine Schicht beendet hast, gehen wir einen trinken!"

Ranthoron

"Behalte Dein Gold," entgegnet der Wächter frostig, "die Stadtwache wird gut bezahlt."
"Und ich fürchte, der Steuereintreiber wird auf einer genauen Prüfung eurer Habe bestehen!"

Anschließend führt er den Ankömmling zu einer Schreibstube neben dem Tor.

Saso

Ich zweifle keine Sekunde daran das die Wachen gut Bezahlt werden. Der Wachmann trägt eine teure Rüstung und sein Schwert ist reichlich verziert. Wortlos folge ich ihm in die Schreibstube.
Es ist ein kleiner Raum. Die Wände sind mit Bücherregalen zugestellt. "Mach dir keine Gedanken" sage ich zu dem Wachmann. " Ich verdiene mein Geld auf ehrlichem Wege. Wenn es sein muss, spreche ich später mit dem Steuereintreiber. Ihr könnt mir vertrauen." Ich setzte mich auf den Hocker, welcher nicht weit entfernt von der Tür steht. " Mannomann meine Füße schmerzen. Ihr habts hier aber ziemlich warm drinnen." Der Wachmann antwortet nicht, sondern steht vor einem der Regale. "Bücher sind schon was feines, nicht? Mein Bruder Leodred liest oft. Vllt kennst du ihn ja, er ist Alchemist am Königlichen Hof. Er frisst die Bücher förmlich auf." Ich lache um die Stimmung etwas zu heben, doch der Wachmann dreht sich um und sein eiserner Blick lässt nichts gutes hoffen. In der rechten Hand hält er ein dickes rotes Buch.

Ranthoron

Bevor der Wachmann antworten kann, öffnet sich die Tür, und ein Schreiber tritt ein.

Seine Unterhaltung mit dem Wachmann kannst Du nicht verstehen, aber beide werfen Dir kurze Blicke zu.

Anschließend tritt der Schreiber an einen Sekretär, wärend der Wachmann vor die Tür tritt, und eröffnet jovial das Gespräch mit Dir: "Hallo, ich bin der diensthabende Steuereintreiber dieses Tores. Da Ihr offensichtlich mit unseren Gepflogenheiten nicht vertraut seid, muß ich Euch um eine Aufstellung aller Waren, die Ihr mit Euch führt, bitten. Dann kann ich ausrechnen, wieviel Ihr eventuell zahlen müßt. Und wenn Ihr bitte Euer Schwert der Wache reichen würdet? Mich machen diese Dinger etwas nervös..."

Saso

Langsam kann ich meine vor kälte verseiften Finger wieder bewegen und stehe wortlos auf.
Das soll der Steuereintreiber sein? Der Wachman treibt wohl üble Scherze mit mir. Ihm muss wohl wirklich langweilig sein. Ich traue dem angeblichen Steuereintreiber nicht über den Weg.
Und vorallem werde ich auf keinen Fall mein Schwert ablegen.
"So So..Du bist also Steuereintreiber..?" beginne ich langsam. Diese Sitten sind mir Fremd und ich werde deshalb mein Schwert nicht der Wache übergeben. Da ich euch aber auch nicht nervös machen und in eine unangenehme Situation bringen möchte, werde ich mein Schwert neben mich auf den Boden legen." Ich löse mein Schwert von meinem ledernen Gürtel und lege es ab. " Ihr wollt wissen was ich bei mir habe? Nichts! Jedenfalls nicht viel." Ich nehme den Lederbeutel mit meinem Gold und reiche ihm diesen. "Darin befinden sich 100 Goldstücke." Ich lege meinen Umhang sowie den goldenen Dolch ab, welchen ich unter meinen Beinkleidern versteckt hatte ab. " Sieh nur! Du brauchst dich nicht zu fürchten. Hätte ich dich töten wollen, hätte ich es längst gekonnt. Ebenso den Wachmann. Ich habe keine bösen Absichten. Berechne die Kosten, welche ich sogleich bezahlen werde und gewähre mir den Zugang zu der Stadt. Ich warte nun schon so lange. Ich bin Müde und habe Hunger. Wenn du noch lange brauchst, dann hol mir doch wenigstens was zu essen." Ich streiche mir meine Haare aus dem Gesicht. Der Schreiberling blickt mich an. Wahrscheinlich überlegt er was er nun tun soll. Dann beginnt er zu schreiben.

Ranthoron

Nachdem der Schreiber einige Zeilen geschrieben hat, konsultiert er eines der Bücher, schüttelt den Kopf, und geht zur Tür, um sich kurz mit der Wache zu unterhalten.
Kurz darauf bringt eine andere Wache eine Schale mit Guljakbeeren und eine Schriftrolle herein.

"Ah, danke. Bitte bedient Euch - Saso, habe ich das richtig verstanden? Ich fürchte, ich muß Euer Schwert doch genauer betrachten, da dies steuerliche Bewandnis hat.
Würdet Ihr es bitte aus der Scheide nehmen? Ich fürchte, ich würde mich selbst damit schneiden..." erklärt er mit einem gequälten Lächeln.

Saso

Ich nehme der Wache gierig die Schale aus der Hand und schlinge so viel wie möglich hinunter.
Die Beeren geben mir die Nötige Kraft um mich zu konzentrieren und die Ruhe zu bewahren.
Ich bedanke mich bei dem Schreiberling und hebe mein Schwert vom Boden auf. Die Scheide ist schlicht. Sie hat keine großen Verzierungen. Ich nehme den Schwertknauf in die Hand. Mir behagt es nicht das Schwert zu zeigen. Ich hätte es vorher reinigen sollen. Doch dafür blieb keine Zeit. Was wird der Schreiberling denken? Ich vermute er und die Wachen haben bisher kein gutes Bild von mir. Dennoch bleibt mir keine andere Wahl. Ich ziehe langsam das Schwert. Die Augen des Schreiberlings werden immer größer und sein Mund verzieht sich. "Großer Gott" murmelt er. Mein Schwert ist Blut verschmiert. Der Regen hat zwar etwas davon beseitigt, dennoch ist noch genug Blut eingetrocknet um dem Schreiberling ein ungutes Gefühl zu geben.
Abgesehen von dem Blut ist mein Schwert jedoch sehr schön. Es ist sehr breit und Schwer. Aus einem sehr seltenen Metall. Der Schwertknauf ist ebenfalls aus Metall. Mein Bruder hat ihn für mich angefertigt und ihm einen roten Schimmer verliehen.
"Das Schwert ist ziemlich viel Wert" sage ich. Der Schreiberling kommt näher. Langsam drehe ich das Schwert in meiner Hand damit er es genauer Betrachten kann. Doch er hält immer einen gewissen Abstand.

Ranthoron

"Ich weiß wirklich nicht...
Um ehrlich zu sein: die Steuer auf Klingenwaffen hier ist ziemlich hoch - höher noch als auf Kunstgegenstände.
Das Blut an der Klinge zeigt mir, daß es voll - funktionstüchtig? - ist, andererseits ist es ein so herrliches Stück, daß ich es gerne als Kunstgegenstand betrachten würde..."