Erinnerungen an bessere Zeiten - Die dicke Wirtsfrau

Begonnen von Zuzu, 02. Juni 2010, 20:53:57

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Mogriam war ein mehr schlechter als rechter Arzt. Man w

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Mit klarem Bewusstsein wachte er auf. Er sah an eine dunkelbraune, hölzerne und vermooste Decke.
Angst klärte seinen Verstand. Er wollte sich bewegen, aber seine linke Hand war angekettet.
Bei dem Versuch, sich an irgendetwas zu erinnern bekam er Kopfschmerzen und kurze Sequenzen und Bruchstücke von Erinnerungen zischten schmerzhaft an seinem inneren Auge vorbei. Er übergab sich und fiel vom Bett. Dabei drehte er sich so ungünstig, dass sein gefesselter Arm ausgekugelt wurde. Stechende Schmerzen durchzuckten seine rechte Körperhälfte und er bäumte sich so ruckartig auf, dass die Fesseln vom morschen Holz rissen. Er war frei. Ohne nachzudenken und ähnlich ohnmächtig, wie er sich durch das Armenviertel geschleppt hatte, sprang durch das einzige Fenster. Als er auf dem Boden einschlug, kugelte sich der Arm wieder ein und die rostige Fessel sprang vom Handgelenk.
Er hatte ein Deja-vu.
ZitatEine einzelne Scherbe, aus dem Himmel herabschwebend
Ein Schnitt, ein roter Faden im Antlitz
Staub und Licht
Kurz danach fiel das zerbrochene Glas auf seinen Körper und sein Gesicht und verpasste ihm eine große Narbe unter dem linken Auge. Seine Lippe wurde dabei aufgetrennt.
Die Schmerzen ignorierend stand er auf und rannte fremdbeseelt durch die Gassen, bis er sich in einer dunkeln Nische fallen ließ und wieder einschlief.

Zuzu

Der Wiederkehrer wachte des Nachts wieder auf. Ihn plagte der Hunger und so ging er los, bei vollem Bewusstsein, und sog die Eindrücke der Stadt Eltherân auf, denn nichts war dort, wo er Erinnerungen und solches hatte, und so füllte er es.

Er wanderte durch enge Gassen, über denen sich die Häuser mit ihren Dächern gegenseitig hin und her schoben, wo, widerwärtige Tiere seinen Weg kreuzten und wo Obdachlose auf hartem Stein schliefen. Er durchschritt Exkremente und Müll. Das Armeviertel stank nach Verwesung und stach nach Armut. Schlechte Erinnerungen für erste Erinnerungen, dachte sich der Wiederkehrer. Schlechte Gedanken für erste Gedanken, dachte er sich danach.
Wieder knurrte sein Magen, und der Wiederkehrer überwand sich, etwas zu essen, das Nahrhaftem glich. Er wusste, dass dieses etwas aus Fleisch bestand. Wie die Teile eines Dandrons, von dem der Wiederkehrer auch wusste, setzte sich eine Realität in seinem Gedächtnispalast zusammen. Mehr und mehr assoziierte er Dinge miteinander und mehr und mehr wurde er sich dessen bewusst, was sich um ihn befand, als hätte er einst in dieser Realität existiert. Aber diese Gedanken waren schlechte Gedanken für die dritten Gedanken, dachte sich der Wiederkehrer.
Wie er so durch Eltherân wanderte, dessen Name eine ähnliche aber weniger schmerzhafte Folge von Bildern an sienem inneren Auge vorbeilaufen ließ, kam er langsam aus dem Armenviertel heraus und näherte sich einem großen vererkerten Gebäude mit uralten Mauern und etlichen Fenstern.
Bei einem dieser farbigen Fenster in Bodennähe hatte man neueres, farbloses und trübes Glas eingesetzt.
Der Wiederkehrer sah plötzlich vor seinem inneren Auge, wie ein Magier durch das Fenster flog. Die Sequenz riss ab, als der Magier aufstand und das Gesicht auf die Stelle richten wollte, wo der Wiederkehrer jetzt stand.
Der Hunger verschwand und ein schauriges Gefühl der Erregung trat an seine Stelle.
Der Wiederkehrer wollte in die Bibliothek.