Singend schlenderte Sirrella über den Marktplatz, würde ihr jemand begegnen?
"Hoppla"
Ich hörte das Singen, noch bevor ich die Person sah. Nun gut, mit letzterem hätte ich ohnehin Probleme gehabt, der Bücherstapel, den ich vor mir hertrug, überragte mich um eine Handbreit.
"Du hättest einen Karren nehmen sollen, Kerredis" würde Rugi mir vermutlich vorhalten, wenn ich nach Hause käme, aber jedesmal einen Karren mitzunehmen, nur auf den Verdacht hin, einen Buchhändler am Markt anzutreffen.... nein, das war wirklioch übertrieben.
Ich trat einen Schritt zur hoffentlich richtigen Seite....
"Kann ich euch tragen helfen?" Schallte die Stimme des Mädchens
"Ihr könntet meine Aussicht etwas verbessern und die obersten zwei Bücher wegnehmen..." schlug ich vor.
Zumindest bestand damit wieder eine gewise Wahrscheinlichkeit, dass ich von meiner Umgebung mehr wahrnahm, als nur den Ledergeruch der Einbände und den Golddruck auf den Buchrücken.
"Dann würde ich auch wieder sehen, wo ich bin und wo ich hintrete...."
Das Mädchen packte ordentlich viele Bücher vom oberen Ende des Stapels, aufmerksam betrachtete sie die Einbände. "Geht vorraus ich folge euch"
Ich nickte mit einem dankbaren Lächeln. "Es ist nicht sehr weit. Nur bis zur Gasse der Zunftmeister."
Seit ich in der Stadt angekommen war, liefen die Arbeiten an meinem neuen Haus. Das große Anwesen am Südwestende der Stadt war verwunschen, das Gebäude dort schon lange verlassen und verfallen. Es hatte einem Adligen gehört, dessen Linie bereits vor Jahrzehnten erloschen war. Die Leute hielten sich fern, angeblich weil es dort spukte. In den beiden Nächten, die ich neben der Baustelle im Zelt verbracht hatte, war mir jedoch kein Geist begegnet. Dann hatte der Regen eingesetzt und ich hatte mich unwillig von Rugi und den Zunftmeistern der Zimmerer und Mauer überreden lassen, in ihren Häusern zu nächtigen, bis ich wahrhaft ein Dach über dem Kopf haben würde.
"Und vielen Dank für Eure Hilfe."
"Du kannst mich ruhig noch duzen, ich bin doch erst 12Sommer alt!"
Ich lachte kurz auf. "Ich bin Caladanerin, Liebes."
Ich sah über meine Schulter, konnte aber ihr Gesicht nicht erkennen und sehen, ob sie verstanden hatte. Sie war tatsächlich noch sehr jung, vermutlich hatte sie noch nicht viele der Meinen gesehen.
Es wäre einmal eine erfrischende Abwechslung. Fremde, die mit meinem Volk zu tun hatten, reagierten meist sehr reserviert auf unsere förmliche Art, aus Furcht, gegen irgendeine unserer Sitten zu verstoßen. Doch es schuf auch eine Kluft.
An einer Straßenecke blieb ich plötzlich stehen. ,,Wissen Deine Eltern, dass Du weg bist? Nicht, dass sie sich sorgen?"
*Das Mädchen lachte hell wie eine Glocke*"Eltern? welche Eltern? Sie starben vor vielen Jahren."
Ich runzelte die Stirn hinter meinem Bücherstapel, teils betroffen, teils konsterniert.
Kümmerte man sich in dieser Stadt nicht um elternlose Kinder? Warum gab es keine Verwandten, die sich ihrer annahmen? Innerlich schüttelte ich den Kopf. Uns sagte man nach, wir wären kalt und würden nur auf die Formen achten, und man hatte recht damit. Doch andererseits liessen wir niemals eine Waise mutterseelenallein durch die Straßen irren.
Ich straffte mich, balancierte den Stapel kurz mit einer Hand und strich mit einer energischen Geste eine Strähne meines weißen Haares zurück. Rugi würde es vielleicht mißbilligen, doch sie würde sich fügen und schweigen.
"Folge mir...."
Denkst du es ist Richtig ihm zu folgen?-Fragte der Symbiont Sirella in Gedanken
Ich denke ja, fühle ihre Autorität ich glaub ich kann von ihr lernen
Nun den sei es so
*zögerlich folgte Vahrades dem Adeligen
Wir gingen das letzte Stück, sie blieb halb neben, halb hinter mir. Dann standen wir vor der Halle der Zimmerleute. "Da wären wir..."
Ich verzog das Gesicht, als ich die beiden stämmigen Meister neben dem Tor stehen sah. Als ich mich heute morgen davongestohlen hatte, waren sie durch Rugi abgelenkt worden... Ein Vorteil auf den ich nun verzichten mußte.
Ich stütze den Bücherstapel mit dem Knie ab und warf mir die Kapuze meines Umhangs über den Kopf. Näher würde ich der Robe der Verhüllung nicht kommen, doch es würde vermutlich genügen um nicht angesprochen zu werden.
Ich nickte dem Mädchen zu... "Wie soll ich Dich eigentlich ansprechen? Wie ist Dein Name?"
"Sirella"-Das Mädchen sprach mit Glockengleicher Stimme.
"Sirella," wiederholte ich gedehnt. "Ich bin Kerredis, die Matriarchin von Valoret. Dann laß uns hineingehen."
Ich machte einen Schritt auf die Tür zu, blieb erneut stehen.
"Hattest Du bereits mit meinem Volk zu tun, mit Caladanern?"
Vorsicht!-Zischte der Symbiont in Gedanken
"Äh nein... nicht ich *lacht*"
Unter meiner Kapuze hob ich eine Braue. Die Formulierung die sie benutzt hatte... sie war im Begriff gewesen etwas zu sagen und hatte sich dann korrigiert.
Und nichts desto trotz war die Antwort vermutlich "ja". Doch ich würde nicht drängen.
"Wir mögen Dir vielleicht kalt vorkommen, Sirella, aber laß Dich davon nicht täuschen. Wir werden jetzt hineingehen. Sieh einfach geradeaus und folge mir."
*langsam folgte das Mädchen der Frau in der Hoffnung sie würde sie vielleicht bei sich behalten*
Wir schritten erhobenen Hauptes auf die Treppe zu. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Sirella unwillkürlich ebenfalls ihr Kinn hob und schmunzelte leicht.
"Halt!" Der Meister trat vor, seinen Zimmermannshammer wie eine Waffe schwingend und bekam meine Rechte unter die Nase gehalten. Sein Auge fiel auf meinen Siegelring, dann auf das Dunkel der Kapuze vor meinem Gesicht und trat schweigend beiseite. Er wandte den Blick ab, sein Kamerad tat es ihm nach.
Die Robe der Verhüllung verbot es ausdrücklich den Träger anzusprechen.
Wir traten durch die Tür in die Halle.
Schwer beeindruckt ging Sirella der Fremden nach.
"Wo warst Du, Ker? Dauert das Plündern von Buchhändler so lange? " Rugi nahm uns an der oberen Treppe in Empfang, dann warf sie einen Blick auf Sirella.
Ihre silbernen Augen blitzten belustigt auf. Ihr schmales Gesicht, wie das meine von einer Fülle weißen Haares eingerahmt, wirkte deutlich weniger streng. "Ich gehe davon aus, dass ich die Antwort nicht hören möchte, also werde ich die Frage nicht erst stellen." Ich nickte kurz.
"Sirella, das ist Rugi, meine Adjutantin und Hofmeisterin. Rugi, das ist Sirella."
Verneig dich besser-der Symbiont schien einige Sitten zu kennen
*Sirella deutete eine Verneigung an , führte sie jedoch wegen ihres hohen Standes innerhalb der Symbiontengesellschaft nicht ganz zu Ende*
Ich legte die Bücher ab und ließ den Kapuzenumhang auf eine Stuhllehne fallen.
"Lass es, Sirella," stellte ich belustigt fest. "Ich bin Matriarchin, keine Königin oder ähnliches. Ich bin lediglich die Mittlerin zwischen unseren und euren Herrschern."
Rugi ließ ihre Augen auf der Kleinen ruhen, sah mich kurz an und nahm ihr die Bücher ab.
Sirella schien noch immer tief beeindruckt von der Marchiachin
"Vielleicht sollten wir sie uns wirklich schnappen!"
Warum?Jetzt auf einmal?
Vielleicht kann sie meinem Volk helfen.
Denkst du?
Ja
"Wohin damit?" fragte Rugi über Sirellas Kopf und den Bücherstepel hinweg.
Ich warf einen kurzen Blick auf die Einbände. "Die beiden lass hier, die anderen können zur Baustelle. Ich hoffe, der Boden ist langsam genug getrocknet, um wieder die Zelte aufschlagen zu können. So langsam bin ich es leid herumgereicht zu werden."
Rugi gluckste amüsiert.`"Ich sollte Dich wohl nicht erinnern, dass es Deine Idee war?"
Ich warf ihr einen giftigen Blick zu. "Eine, die Du weise genannt hast, wenn ich mich recht entsinne..."
Es stimmte, als der Regen einsetzte, war der Zunftmeister der Maurer an mich herangetreten und hatte mir Obdach in den Zunftquartieren angeboten. Kurz darauf waren auch die Meister der Zimmerer, Tischler, Glaser, Schreiner und weitere mit dem selben Anliegen bei mir vorstellig geworden.
Eine jede Zunft wollte sich damit schmücken, die Matriarchin unter ihrem Dach beherbergt zu haben und das gute Omen nutzen, das vermeintlich davon ausging. Schön für die Zünfte, schlecht für mich. Würde ich der einen zusagen, würden sich die anderen zurückgesetzt fühlen; ein denkbar schlechter Auftakt eine eine junge Matriarchin wie mich. Also hatte ich in den sauren Apfel gebissen und mich entschlossen, für jeweils zwei Nächte in jeder caladanischen Zunft das Gastrecht in Anspruch zu nehmen. Die Gebäude lagen alle in der selben Straße, das Umziehen war also keine große Sache und ich hoffte, am Ende der Runde hatten die Götter ein Einsehen mit mir und würden mir die Rückkehr auf die Baustelle ermöglichen.
Rugi lachte auf "Schade, dass wir keine Zunft der Küchenmeister haben, es wäre ein krönender Abschluß." Sie sah Sirella an. "Ich werde dafür sorgen, dass ihr ein Raum vorbereitet wird. Soll ich etwas zu essen heraufschicken lassen?"
Ich sah das Mädchen an...`"Hunger?"
sirrella hatte seit tagen nichts mehr gegessen so sagte sie dankbar "Ja"
Ich nickte schweigend und Rugi verließ den Raum.
Langsam trat ich ans Fenster. In den bemalten Glasscheiben konnte ich verzerrt mein Spiegelbild erkennen.
"Bist Du hier geboren, Sirella?" fragte ich schließlich
Ich?Nein, ich wurde in einem Dorf fernab dieser Welt geboren.*sie hielt ihren Kopf gesenkt*
Ich stutzte, ein weiteres Mal, seit ich dem Mädchen begegnet war... "Nicht ich...", "Fernab dieser Welt" Es klang nicht wie auswendig gelernt, zweifellos meinte sie, was sie sagte.
Hinter der Tür waren Geräusche zu hören, Rugi kehrte zurück. Als sie die Tür öffnete, ein Tablett in beiden Händen, schob sich in Kniehöhe eine schlanke Schnauze an ihr vorbei, gefolgt von dem kupferfarbenen Körper eines Jagdsleens.
"Nadji!" Rugi klang vorwurfsvoll. Der Sleen stürmte an ihr vorbei auf mich zu und blieb unvermittelt in der Mitte des Raumes stehen, als er Sirella bemerkte. Regungslos und ohne einen Laut hob er die Lefzen und entblöste eine Reihe strahlend weißer Fangzähne.
"Nadji, lass das! Es tut mir leid." Rugi stellte das Tablett ab und gab dem Sleen einen Schubs. *Ich hatte keine Wahl...* signalisierten ihre Hände. "Er hat Dich heute noch nicht gesehen. Du weißt ja, wie dickköpfig er ist." Sie nahm ihn am Kopf, er hatte sich kein Stück bewegt.
Ich kräuselte die Lippen.`"Oh ja, ich habe eine gewisse Vorstellung. Mach Dir keine Gedanken, bring ihn runter und kümmere Dich darum." Rugi zögerte eine Sekunde, nickte und verließ mit Nadji den Raum.
Ich sah Sirella an. "Ich bitte um Entschuldigung. Er mag keine Fremden. Ich hoffe, er hat Dich nicht erschreckt."
He nicht umkippen... ich übernehme
*betrachtet schmunzelnd das Tier*
"Ein wunderbares Tier"-Sagte das Mädchen sicher,"Aber ich habe Hunger ihr hattet doch etwas zu Essen versprochen?"
Ich deutete schmunzelnd auf das Tablett. "Bedien Dich, ich hoffe, es schmeckt Dir."
Ich sah grüblerisch zur Tür. War es richtig gewesen? Hätte ich drängen sollen? Nun ja, man würde sehen.
Übernimm wieder du, kleines
*Sirella nahm eines der Brote und biss ein großes Stück ab, man sah ihr an wie hungrig sie war*
Ich sah ihr beim Essen zu, leicht in Gedanken versunken. Irgendwie waren da zwei Muster, die nicht zusammen passten. Wie zwei verschiedenfarbene Strümpfe oder unterschiedliche Schuhe.
Mehr und mehr hatte ich das Gefühl, dass das, was ich sah, nur eine Art Fassade zu sein schien.
*Mit einem Ärmel wischte sich Sirella den Mund ab und sah den Fremden an*
"Vorzügliches Brot was ihr habt!"
Ich lachte belustigt auf und machte es mir in einem Sessel bequem.
"Ich befürchte, das Kompliment mußt Du den hiesigen Bäckern machen. Das einzige Handwerk, dass wir niemals wirklich gut beherrschten ist das Kochen. Wir mögen wunderbares Geschirr und hochwertige Töpfe und Pfannen herstellen können. Doch wenn es darum geht, sie zu füllen, nun ja... sagen wir, das Ergebnis ist nicht ganz so spektakulär."
Ich goss mir ein Glas Wasser ein, drehte das Glas in den Händen und sah nachdenklich den Tropfen zu, die an der aussenseite herunterrollten.
"Was führte Dich hierher, Sirella? Es erscheint mir nicht unbedingt alltäglich, wenn sich eine Waise allein auf die Reise macht."
Lüg ihr irgendwas vor , es muss plausibel klingen aber auf keinen Fall darf sie die Wahrheit erfahren!
"Seit Jahren streune ich durch das Land, als ich die große Stadt sah hoffte ich hier vielleicht eine Heimat zu finden!"
"Oh," Ich ließ den leisen Ausruf im Raum hängen und lehnte mich zurück.
"Das kann nicht einfach gewesen sein, vor allem im Winter. Ein Wunder, dass Du keine Beute von diversen Kreaturen geworden bist, zumal Du keine geeigneten Waffen bei Dir zu tragen scheinst..."
Ich ließ sie nicht aus den Augen.
"Es grenzt an ein wahres Wunder...."
*Das Mädchen krampfte ihre Hand zusammen* "Ich hatte einen Stab, doch diesen liesen mich die Wachen nicht mitnehmen...
Ich nickte langsam. Und warf einen Blick auf ihre Hände und Arme.
Keine Schwielen, zumindest keine sichtbaren... kein verstärkter Muskeltonus an den Hangelenken und Oberarmen (Rugi bot ein gutes Beispiel, wohin ein ausgedehntes Training mit dem Stab führen konnte). Was nichts heißen mußte, sie würde sicher keinen Ausbilder gehabt haben. Ebensowenig sah ich Abwehrspuren, doch die konnten mittlerweile auch verheilt sein.
"Du solltest mit Rugi sprechen. Sie wird sicherlich noch einen ihrer leichten Trainingsstäbe für Dich übrig haben. Wenn Du sie bittest, zeigt sie Dir vielleicht noch ein paar Tricks..."
*Sirella bemerkte den Skeptischen Blick Kerredis*
"Nun ein Stab dient dazu Magie zu bündeln nicht doof draufzukloppen wie es euere Haushälterin scheins tut..."
Ich schnaubte...
"Es könnte eine interessante Erfahrung werden, wenn Du Deine Worte in ihrer Gegenwart wiederholst. Ich bin mir nicht sicher, was sie mehr amüsieren würde.... das *Haushälterin* sein oder das *doof draufkloppen*. Was mich allerdings zu einer Frage führt...."
*Sirella sah der Matriarchin fröhlich zu wie sie schnaubte*
"Wenn sie will kann ich ihr ja zeigen wie ineffektiv das ist was sie macht ihrem Schrammen nach zu Urteilen, doch sollte es keineswegs beleidigend sein. "
Ich kräuselte die Lippen.
"Die Schrammen verdankt sie Nadjis Vorstellungen eines ausgelassenen Spiels, Sirella. " stellte ich sanft fest und beugte mich vor.
"Und wir Caladaner sind immun gegen Magie. Ein kleines Spielchen der Götter, das auf den Streit der fünf Geschwister zurückgeht. Sicher, wenn man beispielsweise mit Magie das Haus zum Einsturz brächte, würden wir wohl auch Schaden nehmen, doch eine direkte Attacke würde verpuffen."
Ich ließ unerwähnt, wie stark dieses Ereigniss unsere Geschichte beeinflußt hatte.
"Da habe ich also eine junge Magierin vor mir...."
Imun gegen herkömliche Magie mögen sie sein... ach lass ihr ihren Irrglauben!
"Imun?!"
Ich nickte ernst und ein wenig verbittert, als ich an die Vergangenheit meines Volkes dachte.
"Eine kleine Wette zwischen den Göttern, vor vielen Jahrtausenden. Es ist niemals gut, in einen Krieg der Götter zu geraten und mein Volk weiß nur zu gut, auf wessen Rücken er ausgetragen wird. Heerscharen von Dämonen und Hexenmeistern zogen über unser Land hinweg, Bluttrinker... Untote... bis unsere Schutzgötter eingriffen. Keine Magie kann uns seither verletzen... weder weiße noch schwarze, weder elementare noch andere. Und glaube mir... "
Ich lachte bitter. "Es gab genügend, die der Meinung waren, es ausprobieren zu müssen. Doch wir zahlten auch einen Preis dafür..."
Ich glaube er hat keine Ahnung welche Art Magie ich aufbieten kann Arletos lachte
"Klingt toll"
"Toll? Du findest es toll, von den Göttern als Spielball benutzt zu werden?"
Ich war kurz davor wütend zu werden, als ich mir vor augen hielt, dass sie ein Kind war. In ihrem Alter hatte auch ich vieles als großes Abenteuer betrachtet...
"Wir haben einen hohen Preis dafür gezahlt, Sirella... Du hast sicher niemals in Deinem Leben einen caladanischen Magier gesehen und das wirst Du wohl auch niemals."
Sirella spürte die Angst die Kerredis hatte
"Ich hoffe es wenn sogar ihr vor ihm angst habt!"
Ich winkte ab...
"Wir sollten das Thema wechseln, Liebes. Und sprich die Caladaner besser nicht darauf an. Es gibt Grenzen, die wir auch unsere Kinder nicht überschreiten lassen. Selbst wenn sie das Gastrecht genießen."
Ich sah sie ernst an.
"Naseweis zu sein ist eine Sache, Sirella und ich bin die letzte, die dafür kein Verständnis hat. Doch mit den Wunden der Vergangenheit anderer zu spielen, ist mehr als nur ein kleiner Scherz, verstehst Du mich?"
"ja.. ich wollte nicht..."
Ich nickte und verbiß mir ein Lächeln.
"Ich weiß, Du wolltest niemanden verletzen. Aber auch Worte sind eine Waffe, die weh tun kann. Du mußt darauf achten, wie Du sie gebrauchst, wenn Du hier bleiben willst..."
Sirella nickte nur leicht
Ich schmunzelte leicht...
"Falls Du es möchtest, ich kann und werde Dich nicht zwingen.... Es wird nicht immer leicht für Dich sein, aber ich denke, Du wirst auch viel lernen können, was Du später einmal brauchen kannst..."
Ich denke sie wird uns helfen... bleiben ist wichtig, bleibe...wir brauchen jedwede art der unterstüzung
"Ich würde sehr gerne bleiben."
Ich streckte mich und gähnte verstohlen...
"Ich denke, wir zeigen Dir erstmal Dein Zimmer und morgen schauen wir mal bei unserer Schneiderzunft, ob wir etwas zum anziehen für Dich finden, was hältst Du davon?"
"Gerne"
Und morgen sollten wir ihr vielleicht sage was und wer ich bin
"Dann komm..."
Wir gingen den Gang entlang, bis wir vor einer angelehnten Tür stehen blieben. Ich konnte Rugi mit fragender Miene an der Treppe stehen sehen und winkte beruhigend ab. *Es ist gut* bedeutete ich ihr lautlos und schob die Tür auf.
"Da wären wir..."
Es war ein kleines gemütliches Zimmer mit einem bequemen Bett. Eine zweite Tür gab den Blick auf ein Badezimmer frei. Selbst an etwas zu trinken auf dem Nachtschrank und an ein Nachthemd war gedacht worden.
"Wenn Du morgen aufwachst, wirst Du uns und das Frühstück in den Morgenzimmern finden." Ich deutete auf die östliche Seite der Empore. "Und nun schlaf gut."
*Sirella stand fassungslos im Raum seit wochen hatte sie nichtmehr in einem richtigen Bett geschlafen langsam zog sie sich um , der Symbiont sprach einen schutzzauber für die nacht und sie legte sich total erschöpft schlafen*
Ich schloss die Tür hinter mir, als ich den Raum verließ. Rugi stand noch immer an der Treppe, das Gesicht ernst. ,,Was hältst Du von Nadjis Verhalten?" fragte sie schlicht. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Das er ein ziemlich intelligenter Bursche ist." antwortete ich nach wenigen Sekunden. Rugi gluckste. ,,Du solltest auf ihn hören."
,,Wenn sie derartiges vorgehabt hätte, wären ihre Möglichkeiten auf der Straße weitaus Erfolg versprechender gewesen. Nein, ich denke, wir sollten abwarten und sehen, was sich daraus entwickelt." Wir gingen langsam zu unseren Schlafräumen. ,,Ich hoffe, Du weißt, was Du tust." Rugi blieb vor ihrer Tür stehen. ,,Das hoffe ich auch." murmelte ich, als ich mein Zimmer betrat. ,,Das hoffe ich auch..."
Albtraumgeplagt wälzte das mädchen sich in ihrem Bett
Ich schlief friedlich in dieser Nacht.... eigentlich.
Nadji hingegen schien seine Probleme damit zu haben, Schlaf zu finden und ließ mich freigiebig daran teilhaben.
Als die Sonne aufging hatte er sich schließlich am Fußende meines Lagers zusammengerollt, wohingegen ich mich noch schlaftrunken erhob.
Einige Zeit später machte ich mich, geführt von den Düften nach frischem Brot und heißer Schokolade, auf in die Morgenräume.
leise fluchend erhob sich das mädchen, wo waren ihre kleider hin? Sollte sie wirklich mit dem Navhthemd etwas frühstücken gehen?
Etwas früher...
Eine junge Frau in der Robe einer Hausdienerin hängte mit einem leisen Naserümpfen einen bestückten Kleiderbügel an einen Haken im Bad. Sauber war das Kleid ja, aber der Zustand...
Es wurde Zeit, dass jemand mit der Besitzerin zu einem ordentlichen Schneider ging, befand sie kritisch, dann verließ sie ebenso lautlos wie sie gekommen war das Bad durch eine kleine Geheimtür.
Langsam schlenderte Sirella durch ihren Raum, traurig sah sie sich um.
Plötzlich verspürte sie ein dringendes Bedürfniss was sie zwang ins Bad zu gehen, wo sie nedlich auch ihre Kleider fand.
Ich saß am Fenster und kaute gedankenverloren auf einem süßen Breötchen herum, wahrend ich hinaussah. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Rugi einen Stapel Papiere auf einem Schreibtisch ablegen, den man mir zur Verfügung gestellt hatte.
So viel zu der Hoffnung, die Arbeit würde warten, bis ich mein eigenes Arbeitszimmer beziehen konnte. Rugi schien meinen Gedanken zu folgen, ein schiefes Grinsen zierte ihr Gesicht, als sie wieder an den Frühstückstisch trat und uns beiden heiße Schokolade nachgoß. "Marton wünscht Euch zu sprechen..."
Ich nickte. Die Maurergilde war im Moment recht aktiv in Elteran. Viel Arbeit, gute Gewinne, aber auch einiges an Konfliktpotential. "Gut, ich werde Ihn morgen in seinen Hallen aufsuchen...
Sirella scheint wohl noch zu schlafen..."
Sirella huschte ohne jegliche eile in den Frühstücksraum wo sie das auf dem Tisch stehende mahl einnahm.
Ich nickte ihr zu, noch immer auf meinem Brötchen herum kauend.
"Guten Morgen, meine Liebe. Ich hoffe, Du hast gut geschlafen. Wir haben einiges vor....."
"Geschlafen?JA hab ich gut"Sirella nickte bekräftigend
"Dann greif zu.... " Ich deutete auf den Tisch vor uns beiden. "Magst Du heiße Schokolade? Wir haben leider keine in Caladan. Die Bohnen wachsen einfach nicht bei uns. Deswegen finde ich es um so erfreulicher, hier welche zu bekommen."
Ich lächelte schelmisch. "Du siehst, es hat auch seine Vorteile fern der Heimat zu sein."
*beist kräftig in ein ungeschmiertes Brötchen
Ich sah ihr schmunzelnd zu und drehte meine Tasse in den Händen. "Geht es Dir gut?"
"Hmmm ja"
"Dann iss in aller Ruhe auf. Danach werden wir die Zunft der Schneider aufsuchen...
Und... " Ich warf einen kurzen Blick auf ihre Schuhe. "...wir sollten auch noch bei den Schustern vorbeischauen..."
Sie will dich neu einkleiden... vielleicht geht unser Plan auf..
"Schuster?-Ich hab doch garkeine Schuhe!"
Ich feixte wie eine zufriedene Katze.
"Eben drum, Liebes, eben drum. Ein neues Kleid zu schwarzen Füßen? Das geht doch nicht...."
Warscheinlich habt ihr Recht... ich sah solange keine Zivilisation mehr...
die kleine Seufzte
"Dann wird es höchste Zeit, die Annehmlichkeiten zu genießen." Ich deutete auf einen Teller mit Gebäckstücken, der vor uns abgestellt wurde.
"Die schlechten Seiten kommen meist von ganz allein...."
*nimmt sich noch ein gebäckstück und fängt an es in großen bissen zu essen*
Ich sah ihr noch eine Weile zu, hinter mir raschelte Rugi mit einigen Pergamenten. In der Fensterscheibe sah ich die Reflektionen von ihr und dem Stapel an Arbeit der sich angesammelt hatte und den sie vermutöich am Abend in unser nächstes Quartier mitnehmen würde.
Das einzige, was mich etwas aufmunterte, war die Tatsache, dass auch ein Bericht über die Baufortschritte mit dabei sein würde.
Schließlich erhob ich mich.
"Dann komm und lass uns gehen...."
*geht mit der Matriachin*
Rugi half mir in meine Robe und befestigte den Scleier. Ich verzog das Gesicht. Es wurde Zeit, dass ich in meine eigenen vier Wände kam. Das Zeremoniell hatte gewiß seinen Sinn, aber langsam begann es mich einzuengen.
Die beiden Posten am Tor sahen pflichtgemäß bei seite und auch vor der Gilde der Schneider spielte sich das gleiche ab.
Ein dienstbarer Geist eilte uns entgegen und ich schlug den Schleier wieder zurück. "Die junge Dame hier benötigt dringend etwas neues zum anziehen."
Die Frau zuckte nicht mit der Wimper, obwohl sie im kopf vermutlich mit einem *Oh ja* antwortete. "Dann folgt mir bitte...."
Langsam folgte das Mädchen der Dame und war gespannt was sie wohl bekommen würde