Keda lief immer der Nase nach. Mal nach links, mal nach rechts, mal geradeaus und mal wieder im Kreis. Wenn sie eine schöne Blume am Wegesrand entdeckte, war sie stehen geblieben und hatte sie betrachtet. Wenn sie eine Katze erblickte, die sich an eine Krähe heran pirschte, so setzte sich Keda ebenso an den Wegesrand, beobachtete Krähe und Katze und drückte der Katze die Daumen, dass sie ihre Beute erlegte. Jedoch sollte es die Katze nicht all zu leicht haben. Ein ordentlicher Kampf, bei dem sowohl die Krähe als auch die Katze in Mitleidenschaft gezogen wurden, musste bei dem Ganzen schon herausspringen, sonst war das Ereignis zu langweilig. Wenn sich dabei dann das Blatt wendete und die Krähe der Katze ein Auge auskratzte, so klatschte Keda ebenfalls in die Hände. Ganz gleich, wie der Kampf ausging, wenn Blut geflossen war, war es ein guter Kampf.
Im Anschluss erhob sich Keda wieder - denn es gab ja nichts mehr zu glotzen - und setzte ihren Weg fort. Irgendwann, nach etlichen Umwegen, hatte sie die Stadttore Elterans erreicht. Es war mittags, die Sonne stand hoch im Zenit und die Wache prüfte, ob ihre Augenlider Löcher hatten.
Offensichtlich hatten die Augenlider der Wache keine Löcher, denn sonst hätte sie Kedas Ankunft bemerkt. Diese musste sich aber erst einmal räuspern. Als darauf keine Reaktion erfolgte, räusperte Keda sich noch etwas lauter und sprach: Verzeihung...? Aber auch daraufhin reagierte die Wache am Stadttor nicht. Zumindest nicht schnell genug für Keda. Sie holte nun einen Klumpen Rotz von ganz tief unten hoch und Hustete, als käme ihr die Lunge gleich zum Halse heraus.