Abgebrannt

Begonnen von Floreninia, 15. Juli 2008, 20:44:55

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Floreninia

Es war eine klare warme Sommernacht und der Mond zog sorglos seinen Weg über das von Sternen erhellte Firmament. Sanft spiegelt sich der Feuerschein auf der Haut der jungen Frau, und lässt die sonst langen braunen Locken in einem satten Kupferton leuchten. Allein dies könne den Anschein erwecken als wenn es die perfekte Nacht zum Träumen sei. 
Könnte.. wenn da nicht die kleine vernachlässigbare Tatsache wäre, das das Feuer von ihrem eigenen Haus genährt wird. Das Knistern und Prasseln der Flammen welchen gierig das Strohdach zerfressen hatten und nun mit ihren Zungen am trockenen Holz der Hüte leckten um jenes zu kosten und auch noch zu verzehren, zerstörten dieses doch sonst so friedliche Bild, welches sich auf dem ersten Blick ergabt.
Resigniert hielt sie immer noch den Eimer in der Hand mit welchem sie versucht hatte Herr über die Flammen zu werden, doch es war vergebens. Viel zu schnell hatte sich das Feuer ausgebreitet, als das eine allein stehende Frau es nur mit Hilfe eines einzigen Eimers mit Wasser hätte löschen können.
Mit einem dumpfen Geräusch fielt der Eimer zu Boden und blieb vor ihren Füßen liegen, doch ihre Aufmerksamkeit galt immer noch ihrer Hütte, mit ruhiger ausdrucksloser Mine starrte sie weiter fassungslos in die Flammen, ohne sie wirklich noch wahrzunehmen. Alles schien auf einmal so unendlich weit weg zu sein... und dann wurde alles schwarz.

Leise zwitschern die Vögel und begrüßen freudig den neuen Tag welcher langsam seine Reise über den Horizont antrat, als wollen auch sie ihm danken das jene schreckliche Nacht endlich ein Ende hat.
Vom Haus stand nur noch eine Ruine, der Rauch hatte sich zum größten Teil verzogen, nur einige kleine Rauchfetzen wabern beharrlich durch die Trümmer.
Mit einem Husten und Röcheln wachte Floreninia wieder auf, es dauert einige Momente bis sie wusste wo sie sich befand und was geschehen war. Sie rappelte sich auf, und versuchte vergeblich sich den Ruß vom Nachthemd, das sie trug als sie vom Feuer aus dem Schlaf gerissen wurde, zu klopfen.
Suchend blickt sie sich um, doch schien nicht zu finden was sie erhofft hatte, ein greller Pfiff zerriss die Stille... Er würde schon wiederkommen, aber nun musste sie sich erstmal um sich kümmern.

Sie ging zum Stall, die Tür Stand offen, vielmehr hing sie nur noch in einer Angel, sie nahm sich de Decke vom Strohhaufen und Band sie sich um, um nicht mehr gar so nackt zu sein, ehe sie sich an Die Arbeit macht.
Sie zog den kleinen Wagen, welchen sie sonst benutzte um Einkäufe in der Stadt zu erledigen ins Freie, bevor sie zum Haus ging, oder das was von ihrem Haus noch übrig war.
Vorsichtig durchquerte sie die Trümmer, so ganz ohne Schuhe war das ein gefährliches unterfangen, dabei auf der Suche nach Dingen die das Feuer heil gelassen hatte.
Sie fand die Truhe welche am Fußende ihres Bettes stand, zwar war sie angesengt aber zum größten teil heil geblieben. Freudig überrascht, macht sie sich dran das schwere Teil aus dem Haus bis zum Wagen zu ziehen.
Dort angekommen, öffnet sie kurz den Deckel, kramt darin herum, und verschwand danach mit einem Arm voll Kleidung und ein Paar Schuhe im Stall um sich umziehen.
Es war nichts besonderes, eine Wildlederhose und ein weises Hemd die früher ihrem Vater gehört hatten, von denen sie sich aber nicht trennen wollte, und ein paar Stiefel die sie sonst nur noch zur Gartenarbeit anzog, aber besser als nichts.
Sorgfältig legte sie die Decke zusammen und schmiss sie auf den Wagen, ehe sie weiter Töpfe, Besteck, Gaslaternen und andere Dinge die das Feuer überlebt hatten zusammen trug und gemeinsam mit der Kiste auf dem Wagen verstaute.
Das letzte mal als sie ins Haus ging um sicher zu sein das sie alles eingesammelt hatte bemerkte sie ein Stück angekohltes Papier unter einigen der Bretter, und versuchte es frei zu räumen, es war das Bild welches sie von ihrer Großmutter geschenkt bekommen hatte, und sonst den Platz über dem Kamin einnahm.
Vorsichtig rollte sie es zusammen, während sie das leise Trippeln von Hufen vernahm.

,,Komm her Großer, die Gefahr ist vorbei", laut aber dennoch mit sanfter beruhigender Stimme spricht sie, ,,du musst keine  Angst mehr haben."
Langsam und ängstlich gab das Einhorn seine sichere Platz zwischen den Bäumen auf, und kam auf sie zu.
,,Da bist du ja, ich dachte schon ich müsste ohne dich aufbrechen." Ein Schmunzeln umspielt ihre Lippen, während sie den Hals des Hengstes tätschelte.
Mittlerweile war es Mittag geworden, als sie endlich den Hengst vor den Wagen spannt. ,,Ich weiß, du magst es nicht, aber heute muss es sein, in Eltaran, bekommst du auch was feines."
Sie steigt auf den Rücken ihres treuen Begleiters, den diesmal war auf dem Wagen kein Platz mehr, nahm die Zügel in die Hand  und so machten sie sich auf den Weg nach Elteran, am Abend müssten sie eigentlich da sein.

Sie dachte viel nach während sie auf dem Weg in die Stadt war... warum war das Feuer ausgebrochen? Warum kam ihr niemand zur Hilfe? Warum hatte das Schicksal mal wieder sie bestraft? Was würde jetzt kommen? Wie sollte es weitergehen?
Auf manche Fragen fand sie keine Antwort, aber das ihr niemand zur Hilfe kam war ihr alleiniger Verdienst, schließlich hatte sie sich die Lichtung weit ab von anderen Menschen, genau aus jenem Grund gesucht... sie wollte allein sein.
Und so vergingen die Stunden und als der Abend dämmert  erreichte sie endlich die Stadtmauer...
Sie steigt vom Pferd, versucht ihre harre zu ordnen und sich den Ruß aus dem Gesicht zu wischen, nahm ihr Pferd an den zügeln und führte es zum Tor an welchem zwei Stadtwachen standen. 

,,Guten Abend meine Herren, mein Name ist Floreninia. Mein Haus ist heute Nacht einem Feuer zum Opfer gefallen, und ich bitte um Einlass um mir ein Zimmer in einer Taverne nehmen zu können", Ihre Stimme ist ruhig und Kräftig, schließlich hatte sie nichts zu verbergen, und so schenkt sie beiden ein aufrichtiges Lächeln während sie auf eine Antwort wartet.
Woher soll ich wissen was ich meine, bevor ich lese was ich schreibe!?

Theana

"Es ist schon spät doch kommt herein in unsere Stadt!"

Floreninia

"Ich danke euch", kurz nickt sie den Beiden zu, ehe sie das Stadttor passiert und sich auf die Suche nach einer Taverne begibt.
Woher soll ich wissen was ich meine, bevor ich lese was ich schreibe!?